Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
Zimmer vorzudringen, aber er schaffte es nicht mehr. Der Junge spürte, wie die Kraft aus seinen Armen und Beinen wich. Ihm wurde totenübel. Er mußte schnellstens aus dem brennenden Haus an die frische Luft. Der Junior-Detektiv, der viel Mut bewiesen hatte, taumelte zurück und erreichte mit letzter Kraft die Küche. „Verdammt... Lars... wahrscheinlich hat Eric ihn niedergeschlagen, und er liegt jetzt irgendwo bewußtlos in den Flammen...!“ Das waren die Gedanken, die Axel durch den Kopf wirbelten. Er torkelte durch die Küche und stolperte. Seine Füße waren an einem weichen Gegenstand hängengeblieben, der ihm den Weg versperrte. Axels Taschenlampe flog in einem hohen Bogen zur Seite, wo sie unter eine Bank rollte. Der Junge rappelte sich hoch und berührte dabei mit den Händen den „Stolperstein“. Das war... das war... ein menschlicher Körper! Axels Finger tasteten zum Kopf hinauf und spürten kurzes Haar. Vor ihm lag Lars. Er war in der Küche gewesen, und der Knickerbocker hatte ihn vorhin übersehen. Dabei hatte er doch den ganzen Raum abgeleuchtet. Aber wahrscheinlich hatte er nur auf die Wände und nicht auf den Boden geblickt. Der Gustavson-Sohn war tatsächlich besinnungslos und bewegte sich nicht. Axel stürzte ins Freie und schrie nach seinen Freunden. Es dauerte ihm viel zu lange, bis sie ihn gefunden hatten. „Los... los... Lars... da drinnen!“ keuchte er. Björn stürmte mit Lieselotte und Dominik in die Küche, und gemeinsam zerrten sie den Burschen ins Freie. Sie gingen dabei nicht gerade sanft mit ihm um, aber für Vorsicht war jetzt keine Zeit. Der Bauernhof, der aus altem, morschem Holz bestand, würde bald völlig in Flammen stehen.
Als ihm die eisige Kälte ins Gesicht schlug, öffnete Lars langsam die Augen. Er blickte sich langsam und völlig verwirrt um. Als er sich aufrichten wollte, verzog er schmerzerfüllt das Gesicht. Sein Kopf schien höllisch weh zu tun. „Eric... er... er... hat mich niedergeschlagen... mit einer... Pfanne...“, stieß Lars hervor. „Lisa... wo... Lisa?“ Suchend blickten sich die Knickerbocker um. Lisa war fort. Eric ebenfalls. Oder hielt sich der Verbrecher vielleicht ganz in ihrer Nähe auf und beobachtete sie? In der Dunkelheit konnten sie nichts erkennen. „Löschen... wir müssen löschen...!“ stammelte Lars. Aber dafür war es zu spät.
„Nein, wir müssen weg... aus der Gefahr... wir werden die Feuerwehr verständigen... Aber sie wird auch nichts mehr ausrichten können“, fügte Björn leise hinzu.
Unter großen Schmerzen kam Lars wieder auf die Beine. Er stützte sich auf Björn und ließ sich von ihm auf den See führen. „Nein, Lisa... Lisa!“ sagte er immer wieder.
„Wir... wir wissen nicht, wo sie ist. Eric hat sie in seiner Gewalt!“ flüsterte Björn.
„Lisa! Lisa!“ brüllte Lars verzweifelt. Seine Worte verhallten in der Nacht. Die einzige Antwort war das Knallen, Knistern und Krachen des Feuers. Der Bauernhof brannte wie eine riesige Fackel. Eine mächtige Flamme schlug zum Himmel empor. Das Bauernhaus hatte viele Unwetter und Stürme überstanden. Gegen Feuer war es wehrlos. Jemand, der in diesem Haus aufgewachsen war, hatte es in Brand gesetzt.
Doch die Schrecken waren noch immer nicht zu Ende. Sie sollten weitergehen. Der Eiskalte Troll schien die Familie Gustav- son wie ein Fluch zu verfolgen.
Sieben Tage
In dieser Nacht kam keiner im Blockhaus der Familie Borten dazu, ein Auge zuzumachen. Nach der Rückkehr von Björn, dem geschockten Lars und der Knickerbocker-Bande wurde sofort die Polizei geholt. Björn hatte die Feuerwehr schon von unterwegs verständigt, aber wie er es bereits vorhergesehen hatte, konnten die Feuerwehrmänner nichts mehr ausrichten. Auch die Polizei stand vor einer schwierigen Aufgabe. Sie hatte im ganzen Land bereits eine Großfahndung nach Eric ausgelöst, aber bisher war diese ohne Ergebnis geblieben. Rund um Trondheim hatte die Suche nach dem entflohenen Sträfling keinen Erfolg gehabt. Er schien sich in Luft auflösen zu können. „Was... was hat er mit Lisa gemacht?“ stammelte Lars immer wieder. Auch darauf wußte keiner der Beamten eine Antwort. Frau Gustavson, die von dem Lärm geweckt worden war, rang nur noch die Hände. Das Unglück schien seit einiger Zeit an ihr zu kleben.
Mitten in all den Trubel platzte ein Telefonanruf. Es war Lisa, die sich meldete. Aber zur Freude gab es trotzdem keinen Grund. „Eric... Eric... hat mich in seiner Gewalt. Er... er gibt dir
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