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Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Vermutungen in diese Richtung angestellt. Aber was ist in den Tränen des Uaxa nur eingeschlossen?” erwiderte Doktor Randa.
    Elke Heidelbergs Gesicht verdüsterte sich. “Ich fürchte, es handelt sich tatsächlich um einen gefährlichen Virus!” meinte sie. “Die Tränen des Uaxa werden Carlos mehr Geld bringen als alle Grabplünderein, die er je veranlaßt hat.”
    Die Stimmung der Knickerbocker-Bande und der beiden Erwachsenen war sehr gedrückt, obwohl sie es geschafft hatten, die sagenumwobenen Tränen zu finden. Doktor Randa mußte sie Carlos ausliefern, um das Leben seiner Tochter zu retten, würde aber dadurch das Leben Tausender Menschen in Gefahr bringen.
    Kurz nach Sonnenaufgang brachen die sechs Abenteurer am nächsten Morgen auf. Sie wollten noch vor Mittag mit den Maultieren die Station erreichen, da die Hitze sonst unerträglich sein würde.
    Kurz nach zwei bestiegen sie den Zug nach Mexico City. Die Tränen des Uaxa hatten sie in schmutzige Klamotten gewickelt und auf verschiedene Taschen verteilt.
    “Etwas tröstet mich”, sagte der Archäologe. “Das große Goldbild fällt den Banditen nicht in die Hände! Ich werde nach unserer Rückkehr dem Anthropologischen Museum in Mexico City Bericht erstatten, damit es sichergestellt wird.”
    Träge verstrich der Nachmittag, es dämmerte, und nach einer langen Nacht begann schließlich ein neuer Tag.
    Noch nie zuvor waren die Juniordetektive über die, Lösung eines Falles traurig gewesen. Ihre Entdeckung bedeutete Unglück, Krankheit und Verwüstung, und es gab keinen Weg, das zu verhindern!
    Sie wollten nur mehr nach Hause, weg aus diesem Land, das so abenteuerlich und faszinierend und gleichzeitig so grausam und schrecklich war.
    “Drei Stunden noch!” verkündete Doktor Randa, der immer nervöser wurde.
    Als sie ungefähr 150 Kilometer von Mexico City entfernt einen saftig grünen Wald hinter sich ließen, bremste der Zugführer plötzlich. Es war eine Notbremsung: Funken stoben unter den Metallrädern hervor, und viele Passagiere wurden von ihren Sitzen geworfen.
    Dominik rappelte sich auf, öffnete das Fenster und beugte sich hinaus.
    “Leute, ich habe schlechte Neuigkeiten”, rief er theatralisch. “Die Brücke, auf die wir zugefahren sind, steht in Flammen!”
    “Was?” Seine Kumpel konnten es nicht glauben. Sie stürmten durch den Waggon und hinaus auf den Bahndamm. Dominik hatte recht. Die Holzbrücke brannte lichterloh.
    “Kinder, kommt sofort in den Zug!” schrie Doktor Randa aufgebracht. Er kannte das Land. Oft wurden Brücken von Strauchdieben in Brand gesetzt, um den Zug zu stoppen und die Passagiere auszurauben.
    Die Knickerbocker stiegen wieder ein und kehrten zu ihrem Abteil zurück.
    “Nein!” kreischte Poppi, die als letzte noch auf dem Gang stand. Sie war kreidebleich im Gesicht.
    Bevor sie etwas sagen konnte, war die Ursache ihres Schreckens bereits da: Paco!
    Unerbittlich funkelte er die vier Freunde und ihre Begleiter aus seinen kalten stahlblauen Augen an und zischte mit zusammengepreßten Zähnen: “Ihr habt wohl gedacht, ihr könnt mich austricksen! Aber ich war schlauer als ihr! Ein Anruf in Coatzocoalcos hat genügt, und ich wußte, mit welchem Zug ihr unterwegs seid. Her mit den Klunkern, los!”
    Als Doktor Randa nicht sofort reagierte, packte Paco Poppi und bedrohte sie mit seinem langen, dünnen Messer, das er blitzartig aus dem linken Ärmel gezogen hatte.
    “Sie werden sich wundern: die Tränen des Uaxa sind nicht, was alle gedacht haben!” stotterte der Archäologe.
    Poppi stand wie versteinert da, hatte den Atem angehalten und starrte auf die Hand mit dem Messer. Ihre Freunde wollten ihr helfen, wußten aber, daß auch nur eine falsche Bewegung dem Mädchen das Leben kosten konnte.
    Als Paco die Glaseier sah, runzelte er die Stirn. Er überlegte, ob er hereingelegt werden sollte. Doch da niemand mit seinem Auftauchen gerechnet hatte, mußte es sich um die echten Tränen handeln.
    Schnell ließ er Lilo die Eier in einen Rucksack stecken und sich diesen aushändigen. Danach verschwand er. “Die Kleine begleitet mich ein Stück, damit ihr nicht auf dumme Gedanken kommt!” knurrte er und zerrte Poppi mit sich den Gang entlang.
    Axel wollte dem Entführer seiner Freundin nachsetzen, aber Lieselotte hielt ihn zurück. Paco schreckte vor nichts zurück ...
    Sie sahen ihn aus dem Zug klettern und über eine weite Wiese rennen. In einiger Entfernung wartete ein Auto auf ihn.
    Da knatterte es über dem Zug.

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