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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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musste auch an die Symptome einer Arsenvergiftung denken, wie sie Dr. Kestenbaum beschrieben hatte. Frösteln war eines davon.
    »Ich bot ihr natürlich an, nach drinnen zu gehen. Aber sie meinte, dass Hiram Bellinger sie unbedingt bei der Unterhaltung mit den Kuratoriumsmitgliedern dabeihaben wollte, da sie sich mit den Exponaten so gut auskannte.« Er wirkte nervös. »Ich sagte ihr, dass ich noch einige von Penelopes Sachen in der Wohnung hätte. Ich befürchte, ich hatte mich noch nicht mit der Endgültigkeit des Todes meiner Frau abgefunden.«
    »Also gingen Sie mit ihr ins Schlafzimmer?«
    »Es tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen, Detective. Nein, ich ging allein nach drinnen und fand diesen Pullover in einer der Schubladen. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, aus welchem Stoff er war, falls es der Wert ist, über den Sie sich Gedanken machen. Ich brachte ihn der jungen Frau und sagte ihr, dass sie ihn gerne behalten könne. Dass sie mir damit einen Gefallen tun würde, da Penelope . nun, da sie nicht mehr da war.«
    Er dachte einen Augenblick nach und fuhr dann fort: »Ich glaube, ich fragte sie, ob sie sich gut genug fühlte, um zu bleiben, und wie sie nach Hause kommen würde. Wenn ich mich recht erinnere, wohnte sie in der Nähe der Bellingers. Sie sagte mir, dass Hiram sich darum kümmern würde, dass sie gut nach Hause käme.«
    »Sie wussten natürlich von Hiram, dass Katrina letzten Juni beim Nachhauseweg von der Arbeit vergewaltigt worden war?«
    »Sie war das? Aber das hab ich nie miteinander in Verbindung gebracht.« Jetzt war Thibodaux aufgewühlt. »Ich erinnere mich vage, dass er mir von einem Vorfall im Park erzählt hat. Dass die betreffende Mitarbeiterin nicht wollte, dass die Polizei eingeschaltet wurde oder dass irgendjemand davon erfuhr. Was sollte ich tun, Ms. Cooper? Mich über ihren Wunsch hinwegsetzen? Nein, ich hatte keine Ahnung, dass das Ms. Grooten war.«
    Mike sprang dem Direktor jetzt förmlich ins Gesicht.
    »Wie war das damals am Louvre? Wollen Sie uns von Ihren Stelldicheins mit Katrina in Paris oder Toulouse erzählen?«
    »Sie haben eine blühende Fantasie, Chapman. Aber da liegen Sie falsch. Völlig falsch.«
    Mike schlug seinen Notizblock auf und las das Datum vor, an dem Katrina Grooten vor fast drei Jahren vom Metropolitan Museum eingestellt worden war. »Das sind genau zwei Monate nachdem Sie hierher kamen, richtig?«
    »Es gibt immer Veränderungen, wenn ein neuer Direktor kommt. Wenn Sie sich die Zahlen ansehen, werden Sie sehen, dass mein Vorgänger Dutzende junger Wissenschaftler mit an seine neue Arbeitsstelle nahm. Ich bin mir sicher, dass es viele freie Stellen gab, als ich hier anfing.«
    »Und die Kuratoriumsmitglieder, die uns sagten, dass sie Katrina zusammen mit Ihnen auf Partys am Louvre gesehen haben?«
    »Foul Das würde ich auf Französisch zu ihnen sagen. Das ist absoluter Schwachsinn!«
    »Das stimmt also nicht?«
    »Sehen Sie, Ms. Cooper, ich kann wohl schlecht behaupten, dass Katrina Grooten nie im Louvre war, wenn Sie mir sagen, dass sie zu der Zeit in Frankreich gearbeitet hat. Wir hatten dort ständig Empfänge, Ausstellungseröffnungen, Empfänge für Künstler, historische Feierlichkeiten, manchmal an drei Abenden die Woche. Ich musste bei allen anwesend sein. War sie jemals dort? Ich weiß es nicht. War sie mit mir dort? Mit Sicherheit nicht. Ich würde gerne wissen, wer Ihnen diesen Unsinn erzählt hat. Ich habe sicherlich Feinde -«
    »Diese Information kam von jemandem, der Ihnen wohl gesonnen ist«, sagte ich. »Das ist einer der Gründe, warum ich sie ernst nahm.«
    Mike fühlte, dass Thibodaux in den Seilen hing, und bohrte weiter. »Ist diese Information mehr oder weniger glaubwürdig als die Tatsache, dass man Sie im Januar mit Katrina Grooten im Britischen Museum gesehen hat?«
    Thibodaux wurde rot und schrie Mike an: »Gesehen, Detective? Das möchte ich sehr bezweifeln.«
    »Ich werde es Ihnen noch klarer machen. Ich kann beweisen, dass Sie sich ins dortige Besucherverzeichnis eingetragen haben. Und ich kann beweisen, dass sich Hiram Bellinger eingetragen hat. Und auch wenn mir mein Lieblingsgerichtsmediziner sagen wird, dass Katrina zu der Zeit im Sarkophag lag, kann ich beweisen, dass Sie sich im Museum mit jemandem herumtrieben, der ihren Namen benutzte. Auferstanden von den Toten?«
    Thibodaux ging um Mike herum und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Hiram Bellingers Plan. Idiotisch und völlig

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