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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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unnötig.«
    »Was?«
    »Die Stücke, die wir uns ansehen wollten, waren aus Frankreich. Mittelalter. Es gab wieder ein Problem mit ihrer Provenienz, also wäre es ein bisschen heikel für uns gewesen, sie zurückzubringen. Bellinger hielt es für weiser, die Sammlung nicht in unserem Namen zu kaufen, falls wir beschlossen, das zu tun. Natürlich, um unseren Ruf zu schützen.«
    »Der Ruf des Mädchens spielte keine Rolle, richtig?«
    »Seien wir ehrlich, Detective, sie hatte keinen. Sie war Anfängerin in dem Geschäft. In ihrem Fall wäre es der harmlose Fehler einer jungen Doktorandin gewesen. Es würde nicht ihre Karriere ruinieren, so wie es vielleicht unsere ruiniert hätte.«
    »Also wollen Sie damit sagen, dass Bellinger diesen Vorschlag machte, weil er wusste, dass Katrina tot war?«
    »Nicht im Geringsten. Er versicherte mir, dass es sicher wäre, weil sie gerade gekündigt hatte und ein paar Wochen vor unserer Reise, so um Weihnachten herum, das Land verlassen hätte. Sie hatte ihren Ausweis wie verlangt an uns zurückgesandt, und das war alles, was wir brauchten.«
    »Und Eve Drexler benutzte ihn, um mit Ihnen und Bellinger ins Britische Museum zu gelangen.«
    »Drexler ist doppelt so alt wie Katrina. Hat denn niemand das Foto überprüft?«
    Thibodaux’ Arroganz war unerschütterlich. »Wer, denken Sie, würde sich einen Plastikausweis ansehen, wenn man mich erkannt hatte? Ich komme als Direktor des Metropolitan Museum mit zwei Mitarbeitern zu einem Treffen auf höchster Ebene.«
    Chapman wusste jetzt, dass Thibodaux uns angelogen hatte, als er behauptete, Katrina auf dem Foto nicht zu erkennen. »Denken Sie, dass Ihnen dieser Titel, Direktor des Met - dieser Titel, den Sie mal hatten -, die Macht gibt, alles zu tun, was Sie wollen, und alles zu sagen, wie es Ihnen gerade in den Kram passt?«
    Thibodaux ging nicht darauf ein. Aber was verheimlichte er mit seinen Lügen? Wusste er etwas über Katrinas Schicksal, oder war es nur eine Strategie, um sich aus dem Skandal, der sich zusammenbraute, rauszuhalten?
    Ich dachte an Katrinas Kündigungsschreiben, das uns Bellinger gezeigt hatte, und an ihre Unterschrift - die einzelne Initiale -, die leicht zu fälschen zu sein schien.
    »Hat sich nach ihrem Verschwinden im letzten Winter noch jemand anders für Ms. Grooten ausgegeben?«
    »Nach ihrer Kündigung, Ms. Cooper. Wir glaubten, dass sie uns freiwillig verlassen hatte. Soweit wir wussten, wurde sie nicht vermisst. Und nein, ich bin mir keiner anderen Fälle bewusst.«
    »Was ist mit ihrem Ausweis geschehen?«
    »Da müssten Sie Ms. Drexler fragen. Oder eventuell auch Bellinger. Ich habe nach diesem Tag nie mehr wieder an Katrina gedacht.«
    Das hatten offenbar die wenigsten Leute getan.
    »Bevor wir gehen, Mr. Thibodaux, würden wir gerne noch für diese Woche einen Termin vereinbaren, um uns die Privatgewölbe des Museums anzusehen.«
    »Aha, jetzt weiß ich, wer die Schuldige ist, Mr. Chapman. Sie haben gerade Ihre Quelle verraten. Madame Gerst? Eine Schande, was ein bisschen Neid alles anrichten kann. Arthur Paglins Gewölbe.«
    »Das und die anderen.«
    Er sah Mike direkt in die Augen. »Welche anderen?«
    »Ich erwarte, dass Sie uns das sagen.«
    »Ich muss natürlich zuerst mit unseren Förderern Rücksprache halten. Es steht uns nicht zu, sie zu betreten.«
    »Mit einem Durchsuchungsbeschluss wird es mir zustehen.«
    Ich würde noch viel detailliertere Informationen benötigen, damit ein Richter den Beschluss unterzeichnete, aber ich konnte es Mike nicht verübeln, dass er es probierte.
    »Ich werde mich morgen als Erstes darum kümmern. Außer dem Paglin-Gewölbe gibt es meines Wissens nur noch zwei andere.«
    »Diese Gewölbe sind ein interessantes Konzept. Hat denn drüben am Naturkundemuseum nie jemand den gleichen Trick probiert?«, fragte ich.
    Thibodaux schien erfreut, mit dem Finger auf die andere Seite des Parks zeigen zu können. »Jedes Museum hat seine Verstecke, Ms. Cooper. Geheimabteilungen, wenn Sie so wollen. Hat Ihnen Elijah Mamdouba denn nicht die Leichen in seinem Keller gezeigt?«
    Clems Flug hatte auf Grund eines Gewitters westlich von London Verspätung. Als Mercer anrief, um uns zu sagen, dass er sie am Flughafen in Empfang genommen hatte und sie auf dem Weg ins Hotel waren, checkten Mike und ich in ihre Suite ein und wiesen den Sicherheitsdienst an, sie unverzüglich aufs Zimmer zu bringen.
    Mike schaltete den Fernsehapparat im Wohnzimmer ein und aß einen Apfel von dem

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