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Die Knochenleserin

Die Knochenleserin

Titel: Die Knochenleserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Können Sie diesen Bubba fragen, ob er irgendeine Insel kennt, die von so einem schwimmenden Blätterteppich umgeben ist?«
    Er nickte. »Dazu komme ich gleich.« Er wandte sich an Montalvo. »Die Sache kann ziemlich hässlich werden. Überall stehen Bäume, auf die man klettern kann, um auf jemanden zu warten, der sich in einem Boot nähert. Vorausgesetzt, man hat nichts dagegen, seinen Platz mit Korallenschlangen und anderen schleimigen Kreaturen zu teilen.«
    »Ich glaube kaum, dass Kistle das etwas ausmachen würde«, sagte Eve. »Bei dem Viehzeug fühlt er sich wahrscheinlich richtig zu Hause. Aber wo könnte er dort Laura Ann verstecken?«
    »Das ist die Frage«, sagte Joe. »Auf dieser Insel? Was meinen Sie dazu, Dr. Blair? Fällt Ihnen zu diesem Thema irgendetwas ein?«
    »Ich werde es vielleicht wissen, wenn wir dort sind. Vielleicht auch nicht.« Sie sah ihm in die Augen. »Ich verspreche nichts. Wann brechen wir auf?«
    »Sobald es dunkel wird. Das ist weniger gefährlich.« Joe wandte sich an Miguel. »In der Zwischenzeit würde ich gern mit Ihnen diesen Bubba Garfield aufsuchen und anschließend in die Sümpfe fahren, um ein Gefühl für die Gegend zu bekommen. Montalvo, Sie nehmen Eve, Megan und Phillip Blair mit. Wir treffen uns um sieben Uhr an der Bootsanlegestelle.«
    Miguel warf Montalvo einen Blick zu. »Colonel?«
    Montalvo dachte einen Augenblick lang nach, dann nickte er bedächtig. »Fahren Sie nur. Ich brauche kein Gefühl für den Sumpf. Ein Sumpf ist so gut wie der andere, und ich habe buchstäblich in einem gewohnt, während ich nach meiner Frau gesucht habe.«
    »Da bin ich ja froh, dass ich Ihren Segen habe.« Joe stand auf. »Haben Sie die Motorboote gemietet, Miguel?«
    Miguel nickte. »Sie liegen an der Anlegestelle am nördlichen Eingang.«
    Joe ging zur Tür. »Wir treffen uns um sieben, Eve. Kommen Sie, Miguel.«
    Nachdem Joe und Miguel das Café verlassen hatten, warf Eve einen Blick auf ihre Uhr. »Es ist jetzt fünf nach halb drei.« Es kam ihr ewig vor bis sieben Uhr. Sie drehte sich zu Megan um. »Was werden Sie so lange tun?«
    »Ich werde mir mit Phillip ein spätes Mittagessen genehmigen. Dann werde ich in sein Zimmer gehen und mich ein bisschen ausruhen.« Sie trank ihren Kaffee aus und stand auf. »Und dann werde ich mich wahrscheinlich beherrschen müssen, um nicht ins Auto zu springen und zurück nach Atlanta zu fahren.«
    »Das würden Sie nie tun«, sagte Eve.
    »Nein, wahrscheinlich nicht.« Sie ging zur Tür. »Obwohl Ihr Joe Quinn dafür sorgt, dass Atlanta mir im Moment wie das Paradies vorkommt.« Sie sah über die Schulter. »Wenn Sie einen Platz brauchen, um sich etwas auszuruhen, dann kommen Sie in Phillips Zimmer.«
    »Danke.« Eve sah ihr nach, als sie das Café verließ, und sagte zu Montalvo: »Sie ist toleranter, als ich es wäre. Ich habe sie eingeladen, und Joe macht ihr das Leben schwer.«
    »Das haben Sie auch mit ihm getan. Als diese publicitysüchtigen Wunderheiler Sie damals fast in den Wahnsinn getrieben haben, musste er danebenstehen und zusehen. Das muss für ihn auch ziemlich schlimm gewesen sein. Indem er ihre sogenannten Wunderkräfte in Frage stellt, versucht er, Sie zu schützen.«
    »Sie verteidigen ihn ja. Heißt das, Sie geben ihm recht? Sie waren doch selbst dabei, Montalvo, und haben geholfen, den kleinen Jungen auszugraben.«
    »Ob ich ihm recht gebe? Ich weiß nicht. Es war schon ziemlich merkwürdig, was da mit ihr passiert ist. Ich kann mir nicht erklären, woher sie wusste, dass der Junge dort vergraben war.« Er zuckte die Achseln. »Und ich habe im Dschungel schon manch eigenartige Dinge gesehen. Habe ich sie wirklich erlebt oder bloß geträumt?«
    Sie wandte den Blick von ihm ab. »Geträumt? Von was?«
    »Kameraden, die neben mir starben. Meine Frau, Nalia. Als gesunder Realist ziehe ich es vor zu glauben, es waren Träume.« Er trank einen Schluck von seinem Kaffee. »Die Träume von Nalia haben aufgehört, nachdem ich sie begraben hatte. Vielleicht war das alles, was sie brauchte. Ich vermisse diese Träume.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Sie spürte seinen Blick auf ihrem Gesicht. »Schauen Sie mich an, Eve.«
    Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen.
    »Sie auch?«, fragte er sanft.
    Sie wollte nicht mit ihm über ihre Träume von Bonnie reden, bevor sie nicht mit Joe darüber gesprochen hatte. »Ich freue mich für Sie, wenn Sie meinen, dass Ihre Frau ihren Frieden gefunden hat.«
    Er nickte. »Aber ich habe

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