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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Moment Wichtigeres zu tun. Sie passierten jetzt die Stelle, wo die Karawane angegriffen worden war. Außer den Trümmern der Bishtar-Kutsche und ein paar Leichen war nichts von ihr übrig geblieben.
    »Ich glaube, ich weiß, was passiert ist«, sagte Hasselborg. »Die Banditen dachten, sie hätten alles unter Kontrolle, und das hatten sie auch, bis zwei von ihnen dem einen Burschen, der auf seinem Aya wegritt, nachsetzten und ein paar weitere uns hinterher jagten, so dass nur zwei für die Bewachung der Gefangenen übrig blieben. Als die Gefangenen das sahen, hoben sie ihre Waffen, die sie gerade erst niedergelegt hatten, wieder auf und machten Hackfleisch aus den beiden Spitzbuben. Als ’die anderen von ihrer vergeblichen Jagd wieder zurückkamen, war die Karawane schon meilenweit weg, und sie wagten nicht, sie über die Grenzen von Jáms Territorium hinaus zu verfolgen, weil sie sich von ihm ihren Schutz erkauft hatten.«
    »Das würde ja bedeuten, dass meine Leute noch leben! Wir müssten es eigentlich schaffen, sie noch vor Hershid einzuholen, meint Ihr nicht?«
    »Ich weiß es nicht; ich müsste mir die Sache erst auf der Karte anschauen, und ich weiß nicht, wie genau die ist.«
    »Na schön. Wollt Ihr jetzt die Zügel wieder übernehmen?«
    »Einen Moment noch!« Hasselborg schaute sich noch einmal um. Das Feuer war außer Sichtweite. Nachdem sie ein paar Meilen gefahren waren, sagte er: »Ich schlage vor, wir halten jetzt erst einmal an und zünden die Laternen an. Dieses Herumgetapse in der Dunkelheit á la Ben Hur geht mir allmählich auf den Keks.«
    »Ist das ein Ausdruck aus Eurer Muttersprache? Ich finde, mein Retter hat genug Mut bewiesen auf jenem wilden Ritt durch die Hügel. Ohne Euch wäre ich unrettbar verloren gewesen, o tapferer Held!«
    »Ach, so wild war es nun auch wieder nicht«, murmelte er, während er sich an den Laternen zu schaffen machte, froh darüber, dass sie sein verlegenes Gesicht nicht sehen konnte. »Eigentlich entsprang die ganze Idee …« Er war drauf und dran, ihr zu gestehen, dass die ganze Idee, sie zu retten, einer Art momentaner geistiger Umnachtung entsprungen war und dass er den Versuch niemals unternommen hatte, wenn er seinen Verstand hätte sprechen lassen. Aber im letzten Moment wurde ihm bewusst, dass sie eine solche Bemerkung zu Recht als taktlos empfunden hätte. »So, jetzt laufen wir wenigstens nicht mehr Gefahr, aus der Kurve zu fliegen.«
    Er übernahm wieder die Zügel. Da ihr Gewand keinen ausreichenden Schutz gegen die empfindliche Kälte der langen krishnanischen Nacht bot, nahm er sie kurzerhand mit unter seinen weiten Mantel. Sie kuschelte sich an ihn, kitzelte sein Gesicht mit ihren Antennen und hauchte ihm einen unerwarteten Kuss auf die Wange.
    Aha! Jetzt erhob also Sexus sein anmutiges Haupt! Wie nett, dass die Krishnaner diesen hübschen terranischen Brauch übernommen hatten! Und noch netter, dass man in einem Gespann nicht immer nach vorn auf die Straße zu gucken brauchte. O quente cachorro!
     
    Die Sonne war bereits voll aufgegangen, als Fouri erwachte und sich mit einem wohligen Seufzer reckte. »Wo sind wir?« fragte sie.
    »Irgendwo auf der Straße nach Hershid.«
    »Das weiß ich auch, mein kleiner süßer Dummkopf! Aber wo genau?«
    »Ich weiß nur, dass wir irgendwann im Laufe des Nachmittags ankommen.«
    »Sehr gut. Haltet am nächsten Bauernhaus an. Ich habe Hunger.«
    Dieser scharfe, gebieterische Ton war etwas ganz Neues. Offenbar war von seinem Heldenimage über Nacht schon wieder etwas abgebröckelt. Er warf ihr einen stummen, etwas hölzernen Blick zu.
    Reumütig, fast ein wenig zerknirscht, schlug sie die Augen nieder. »Oh, habe ich meinem Helden weh getan? Ich bitte um Verzeihung! Wie konnte ich nur so sein? Welch böse, gemeine Hexe ich doch bin!« Sie ergriff seine Hand und bedeckte sie mit heißen Küssen. »Ihr brecht mir die Leber! Sagt, dass Ihr mir vergebt, oder ich werfe mich vor den Wagen!«
    »Ist schon gut, Lady Fouri!« sagte er beschwichtigend und wünschte sich, dass sie sich nicht gar so theatralisch gebärdete. Das Leben war schon ohne solch überflüssige Schauspielkunst kompliziert genug. Er tätschelte und küsste sie aufmunternd, während seine Gedanken schon weit vorauseilten und er sich Gedanken über seine Ankunft in Hershid machte.
    Plötzlich sagte sie: »Wir müssen schon weit im Gebiet des Dour sein. Haben wir heute Nacht nicht seine Grenze passiert?«
    »Ihr meint die Stelle, wo das Tor mit dem

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