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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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fügte Kris hinzu.
    »Am Meer, am wunderschönen Meer«, summte Joe.
    Dann unterhielten sie sich darüber, ob im Sand der Dünen vielleicht auch Aasfresser lebten. »Vielleicht sogar noch etwas viel Schlimmeres«, murmelte Sarah und erschauerte.
    »Ich hatte eigentlich vor, mir im Sand ein Bett zu bauen«, sagte Kris traurig. »Wenigstens paßt er sich den Körperformen an, was eine Steinunterlage nicht kann.«
    Joe stieß einen Pfiff aus. »Ja, Sie haben aber auch eine tolle Figur!« sagte er und starrte sie mit einem Ausdruck gespielter Lüsternheit an. Sarah kniff ihm in den Oberschenkel und rief ihn zur Ordnung.
    »Ich vermisse am meisten Matratzen«, seufzte Kris. »Ehrlich gesagt, fehlt mir sonst nicht sehr viel. Das heißt, meistens. Aber ich würde meinen Arm für eine aufblasbare Campingmatratze hergeben«, sagte sie, zog die Knie hoch und umschlang sie mit den Armen. Dabei fing sie Zainals amüsierten Blick auf. Er saß ihr genau gegenüber, und seine Augen blitzten im Feuerschein.
    »Ihren Arm?« fragte er.
    Sie zuckte die Achseln und hob einen Arm hoch.
    »Was hat jemand anderer von Ihrem Arm?«
    »Nun, nichts. Man sagt es nur so. Es ist eine Redewendung.«
    Der restliche Abend bestand aus intensivem Sprachunterricht. Oskar schnappte immer mehr englische Brocken auf, und Astrids Englisch wurde zunehmend fließender. Sie übernahm gleichzeitig ein paar von Kris’ bevorzugten Bemerkungen, eine Art von Schmeichelei, bei der Kris sich nicht sehr wohl fühlte.
    Als ihre Müdigkeit die Pausen in ihrer Unterhaltung immer länger werden ließ, verkündete Zainal einen Wachplan. Er schlug vor, daß der jeweilige Wachtposten von Zeit zu Zeit stampfend – und bei diesem Wort grinste er Kris schadenfroh an – das Lager umrundete für den Fall, daß der Sand irgendwelche unterirdisch lebenden Aasfresser beherbergte. Die anderen sollten sich ihre Nachtlager in nächster Nähe des Feuers bauen, das der Wachtposten außerdem am Brennen halten sollte.
    »Zwischen dem Rundstampfen?« fragte Sarah und konnte ihr Lachen kaum unterdrücken. »Genau«, meinte Zainal und nickte.
    Die lange Nacht verstrich ohne einen Alarm, und Kris, die sich in den Sand hineingescharrt hatte, schlief tief und fest. Wie üblich wurden alle lange vor der Botany-Morgendämmerung wach. Da niemand unangenehme Reaktionen auf den Muschelgenuß bei sich feststellen konnte, wurde ein Ausflug zum Strand organisiert. Im schwachen Licht der sich aufhellenden Nacht und noch vor dem Morgengrauen gruben sie nach Muscheln, und als sie genug für eine üppige Mahlzeit zusammen hatten, nahmen sie ein schnelles Bad im Meer, um sich den klebrigen Muschelsand abzuwaschen.
    Danach nahmen sie ein geradezu festliches Frühstück ein. Anschließend schlug Zainal vor, sie sollten den Rest der Nacht dazu nutzen, sich an das Gebäude heranzuschleichen und es zu untersuchen. Bisher hatte noch niemand darüber nachgedacht, wie lange eine eintägige Aufladung mit Sonnenenergie in den Kollektoren vorhielt, da die Maschinen während der Nacht meistens inaktiv waren.
    Das Gebäude war größer, als sie angenommen hatten, und es schien noch größer zu werden, während sie sich ihm näherten. Zainal, dessen Nachtsichtfähigkeit den anderen Teilnehmern der Patrouille überlegen war, erkannte einige seltsame Konstruktionen vor dem Gebäude und eine mit einem Geländer versehene Rollbahn, die ins Wasser hineinführte.
    »Etwa eine Startanlage?« fragte Joe.
    »Auf Terra wird nach der alten Methode gefischt«, sagte Astrid. Und Joe und Sarah bestätigten das. »Benutzen sie vielleicht ein automatisches Boot?« fragte Kris.
    »Vielleicht locken sie die Fische mit irgendeinem akustischen Signal in ihre Netze«, murmelte Joe.
    »Ich habe noch nie eine Maschine irgendeinen Laut von sich geben hören, außer ihrem typischen ›Schepper-Ra- Bumms‹«, sagte Kris grinsend.
    Maschinen brauchten außerdem keine Fenster, und das Gebäude hatte keine. Es sah aus, als könnte sich die gesamte Vorderfront des Gebäudes öffnen, um den Start aller Maschinen zu ermöglichen, die darin untergestellt waren. Die größten Solarzellen, die sie bisher gesehen hatten, bedeckten das Dach. Sie waren auf stabile Pfeiler montiert, die vermuten ließen, daß die Platten gedreht und verstellt werden konnten, um soviel Sonnenlicht wie möglich aufzufangen. Das war ein ganz neuer Aspekt in der Technologie der Maschinen. Zainal fand keine Öffnung und kein Schlüsselloch oder irgend etwas, wodurch sie sich

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