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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Kilometer vom Gebäude entfernt. Der Marsch durch den weißen Sand war mühsam gewesen, denn das abwechslungsreiche Gelände erschwerte das Gehen, auch wenn es etwas festere Inseln aus harten Grasbüscheln und sogar eine Schilfgruppe gab. Joe nahm Proben von jeder Pflanze, um sie daraufhin zu untersuchen, ob sie eines der Spurenelemente enthielt, die den Deski helfen könnten. Das Meer mochte zwar mehrere Tagereisen vom Hauptlager entfernt sein, aber es war nicht unerreichbar. Eine Pflanze mit dicken kurzen Ästen, die Kris an eine vom Wind verkrüppelte Kiefer erinnerte, trug eine seltsame harte Frucht. Joe verstaute die Ernte zweier dieser Büsche in seinem Rucksack.
    Zainal richtete sein Augenmerk wieder auf das Gebäude, welches nun über dem sandigen Untergrund zu schweben schien. Kris war sicher, daß es nur eine optische Täuschung war. Dann blickte er längere Zeit hinaus aufs Meer und zuckte schließlich die Achseln.
    Es wäre eine Ironie des Schicksals, dachte Kris, alle Gefahren gemeistert zu haben, die das Land für sie bereithielt, um von einem Lebewesen des Meeres angegriffen und getötet zu werden, aber sie konnte in der leicht bewegten See nichts Verdächtiges entdecken, das auf gefährliche Unterwasserbewohner schließen ließ. Dann schlenderte Zainal zum Wasser hinunter und schöpfte eine Handvoll. Er roch daran, dann tauchte er die Zunge in die Flüssigkeit. »Salzig. Sie schwimmen zuerst.« Dabei wanderte sein Finger von Sarah über Astrid zu Kris. »Wir passen auf.«
    »Wir?« fragte Sarah schelmisch, aber sie lief bereits hinunter zum Wasser und öffnete ihren Overall. Während der letzten Wochen hatte Kris eine ganze Menge ihrer anerzogenen Vorstellungen von Schamgefühl und Sittsamkeit aufgegeben, daher folgte sie Sarah. Astrid eilte hinter ihnen her, streifte hastig ihren Overall ab und stürzte beinahe, als sie aus ihrem rechten Hosenbein stieg. Sie schleuderte den Overall von sich, dahin, wo der Sand noch trocken war, und rannte die letzten Schritte bis zum Wasser.
    »Wagen Sie sich nicht zu weit raus!« rief Joe, und dann hockten er und Oskar sich in den Sand, während Zainal stehenblieb und das Meer aufmerksam beobachtete.
    Das Wasser war nicht so salzig, wie Kris es von ihren Osterurlauben am Atlantik her in Erinnerung hatte.
    Allerdings reichte der Salzgehalt aus, um das Wasser recht tragfähig zu machen, wie sie feststellen konnte, als sie sich auf den Bauch drehte, um ein Stück hinauszukraulen. Sarah juchzte und spritzte um sich wie ein kleines Kind. »Hey, das gefällt mir. Endlich mal ein Meer, in dem ich schwimmen kann, ohne vor Haien Angst haben zu müssen!«
    »Nicht so weit hinausschwimmen!« rief Kris, die eigentlich damit rechnete, daß Botany auch im Meer noch einige unliebsame Überraschungen für sie bereithielt. Sie war überrascht, daß Zainal ihnen dieses Bad überhaupt gestattet hatte. »Wir sollten lieber in Strandnähe bleiben, um aufs Trockene zu gelangen, ehe etwas im Meer«, damit deutete sie mit einer ausholenden Geste auf die endlose Wasserfläche, »uns erwischen kann.« »Sehr umsichtig«, sagte Sarah und paddelte zu ihr zurück.
    Kris bemerkte, daß Astrid mit sparsamen, aber äußerst effektiven Zügen schwamm, während Sarah lediglich ausgelassen herumplanschte. Sie blieben mit Rücksicht auf die Männer, die Wache hielten und sich wahrscheinlich genauso wie sie nach einem erfrischenden Bad sehnten, nicht lange im Wasser. Kris fühlte sich nach dieser Erfrischung viel besser und winkte den Männern zu, daß sie jetzt herauskommen würden. Zainal beobachtete noch immer die riesige Wasserfläche. Joe und Oskar hatten sich rücksichtsvoll abgewandt, als die jungen Frauen herauskamen.
    »Okay, Leute«, rief Kris, als sie alle drei wieder vollständig angezogen waren, »jetzt seid ihr an der Reihe.« Sie ging zu Zainal. »Ich passe auf.«
    Er schüttelte den Kopf. Dann bedeutete er Joe und Oskar mit einer ausholenden Armbewegung, sie sollten ohne ihn ins Wasser gehen.
    »Schwimmen Sie nicht?« fragte Kris amüsiert.
    »Zu still«, sagte er geheimnisvoll und setzte seine Beobachtung des Meeres fort, und zwar galt seine Aufmerksamkeit nicht nur dem Wasser bis zum Horizont, sondern auch dem Strand in nächster Nähe rechts und links von ihnen.
    »Auf der Erde – auf Terra – fahren die Fischer gewöhnlich im Morgengrauen oder mit der Flut hinaus«, erzählte sie beiläufig. »Deshalb dürften die Maschinen, falls es überhaupt welche gibt, um diese Tageszeit

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