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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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murmelte sie wütend und wühlte sich durch die Hecke, ohne sich an Kratzern an Gesicht und Händen zu stören. Zornig riß sie ihren Overall von einem besonders dornigen Ast los.
    Unterdessen begannen Catteni die Schiffsfracht auszuladen, und zwar immer drei oder vier bewußtlose Körper gleichzeitig. Zwei lagen schlaff auf breiten Schultern, und zwei, genauso schlaff, wurden an ihren Overalls hinausgeschleift. Daß die Catteni sie anschließend in zwei Reihen anordneten, erschien seltsam widersinnig. Viele Catteni standen herum, und trotz ihres dringenden Wunsches, bei Zainal zu seih, spürte Kris, wie ihre Schritte sich verlangsamten.
    »O Gott, weiß … ich … überhaupt … was … ich … tue?«
    »Wenn … du … es … weißt … dann … sag … uns … Bescheid«, entgegnete Joe, als er sie erreichte. Seine Schritte waren unsicher, und sein Atem ging pfeifend. Er kniete sich hin, beugte sich nach vorne und stützte sich auf die Hände, um sich von der Anstrengung des Laufs zu erholen.
    Zwei Catteni unterbrachen das Entladen, als Zainal sich ihnen näherte: beide hielten ihn mit Faustfeuerwaffen in Schach. Da das Schiff noch immer Dampf ausstieß und aus seinem Innern klirrende und klappernde Geräusche drangen, konnte sie nicht hören, was gesagt wurde, selbst wenn sie das Cattenische verstanden hätte, aber Zainal schien sehr herrisch aufzutreten, und beide Catteni schienen vor ihm zurückzuweichen. Sie hasteten ins Schiff zurück, aber nun, da die Luke weit offen stand, erkannte Kris, daß einer davonstürmte, während der andere lediglich an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte und seine Arbeit wieder aufnahm.
    Die Catteni arbeiteten derart zügig, daß schon jetzt zwei lange Reihen bewußtloser Leiber auf dem Feld lagen. Zwei Kartons, vermutlich die üblichen Messer, Beile und Thermodecken, standen am Rand des Feldes. Nicht tapfer genug, um eine direkte Begegnung mit Cattenischen Soldaten zu riskieren, blieben Kris, Joe und Sarah, während sie mühsam nach Luft schnappten, im Schatten der beiden ersten Kisten, unerreichbar für die Scheinwerferstrahlen, stehen. Zainal drehte sich ein wenig nach links, nickte ihnen zu, dann wandte er sich wieder um. Der andere Catteni beachtete ihn nicht, während er mit dem Entladen des Schiffs fortfuhr. Plötzlich kamen drei Catteni in Sicht. Zwei blieben am Rand der Rampe stehen, während der dritte auf Zainal zuschritt. Sie waren gleichgroß, aber Kris glaubte erkennen zu können, daß Zainal ein wenig größer und breiter und stolzer wirkte.
    Sie hörte Bruchstücke der stakkatohaften Sprache, in der die Catteni sich unterhielten. Der Neuankömmling begann ungeduldig zu gestikulieren, glaubte sie erkennen zu können. Dann, weniger heftig, drehte er den Kopf hin und her. Die Körpersprache unterschied sich nicht wesentlich von der der Menschen, dachte Kris. Ihm gefiel nicht, was er zu hören bekam, oder er war sich nicht sicher, ob er die an ihn gerichtete Bitte erfüllen konnte. Zainal schien noch zu wachsen und verschränkte die Arme vor der Brust, als hätte er seinem Gesprächspartner ein Ultimatum gestellt. Daß der andere Mann unschlüssig war, wurde für Kris nun immer deutlicher. Plötzlich nickte er knapp, machte auf dem Absatz kehrt, marschierte die Rampe hinauf, wo seine Eskorte ihn erwartete. Zainal wartete mit verschränkten Armen und ließ sich auch von den Männern der Schiffsbesatzung, die weiterhin mit dem Entladen fortfuhren, nicht von seinem Platz verdrängen.
    »Weshalb ist er nicht an Bord gegangen?« fragte Joe.
    »Er ist offenbar nicht dazu aufgefordert worden«, bemerkte Kris. »Außerdem«, fuhr sie fort, als sie sich an einen Ausspruch Zainals erinnerte, »hat er einmal erwähnt, daß etwas, das fallengelassen wurde, nicht mehr aufgehoben wird.«
    »Hat er damit sich selbst gemeint?« Sarah war verblüfft. »Immerhin ist er aufgetreten, als stünde er rangmäßig noch über dem Kapitän des Schiffs oder was immer er war. Und egal, was er verlangt hat – er scheint es zu bekommen. Sie schienen überhaupt nicht überrascht zu sein, daß ein Catteni so einfach« – dabei schnippte Sarah mit den Fingern – »aus dem Dunkel auftaucht.«
    »Nicht daß ich jemals gesehen hätte, daß cattenische Soldaten …« Kris machte eine kurze Pause, um allen deutlich zu machen, daß sie Zainal nicht zu dieser Kategorie zählte, »so etwas wie Überraschung oder irgendeine andere Gefühlsregung offen zeigen.« »Ich tue nur meinen Job, Mann«, murmelte

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