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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Weg zum Camp Rock begab, hatte Mitford Kris vom Aufwach-Kommando abgezogen und sie dem Info-Team zugeteilt. Dort mußten die Neuankömmlinge Namen, Beruf und Herkunft angeben und schließlich, was vielleicht noch wichtiger war, berichten, was sie über die jüngste Entwicklung auf der Erde wußten. Allein die Tatsache, daß Leute sich gegen die Catteni wehrten, stärkte die Kampfmoral der Exilanten. Die am Vortag stattgefundene Begegnung mit den Catteni wurde ebenfalls als größerer Erfolg gewertet.
    »Wir haben von Catts etwas bekommen, ohne daß wir dafür bezahlen mußten«, lautete das triumphierende Fazit dieses kurzen Kontaktes.
    Als Kris sich ein paar Minuten Zeit und Ruhe gönnte, um ihre Mittagsmahlzeit einzunehmen, setzte Mitford sich zu ihr und bat sie um eine knappe Zusammenfassung ihrer bisherigen Erkenntnisse.
    »Die Terraner, die ich bisher befragt habe, stammen vorwiegend aus Nordamerika und Kanada. Hinzu kommt eine gemischte Gruppe Engländer, Franzosen und Deutsche. Der Widerstand« – und dabei konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken – »wird heftiger, und die Catteni mußten Verstärkung hinzuziehen, um Blockaden, Sit-Downs und alle möglichen anderen passiven Widerstandsaktionen zu zerstreuen. Es kommt außerdem zu echten Sabotageunternehmen, wenn zum Beispiel Nachschublager oder Lieferungen, die für Catten oder Barevi bestimmt sind, in die Luft gesprengt werden.« »Lieferungen? Kunstgegenstände vielleicht?«
    »Davon habe ich nichts gehört. Irgendwie, Sarge, glaube ich nicht, daß unser künstlerischer Geschmack mit dem der Catteni übereinstimmt.«
    »Hmm. Kann schon sein. Irgendwelche nützlichen Spezialisten?«
    »Zwei kanadische Zahnärzte, neunzehn Lehrer – es scheint so, als hätten die Catteni als Vergeltungsaktion eine Privatschule gekapert. Sie haben … alle Mädchen mitgenommen …« Die Worte kamen nur zögernd über ihre Lippen. »Das Lehrpersonal bestand zum Teil aus Nonnen. Sie haben sich gegen die Entführung gewehrt. Eine erzählt, dabei wäre ihr der Arm gebrochen worden. Er sieht ein wenig krumm aus, und ich kann an der Bruchstelle überschüssige Kalkablagerungen ertasten, aber im großen und ganzen ist der Bruch gut verheilt.« »Demnach hat ihre Reise hierher ziemlich lange gedauert. Was für ein Zeug benutzen sie eigentlich, um die Gefangenen für die Dauer der Reise in eine Stasis zu verletzen?«
    Kris zuckte die Achseln, während sie ihre Fragebögen durchblätterte, um die interessanten Berufe herauszusuchen. »Fünf Friseure und Friseusen, zwei Masseure, ein Reflexologe …« »Ein was?«
    »Das ist jemand, der Ihren Füßen guttut.« »Argh.«
    »Sie sollten es mal ausprobieren, Sarge, es ist wirklich entspannend.« »Ich habe etwas von nützlichen Tätigkeiten gesagt.«
    »Wie wäre es denn mit zwei Chemikern, fünf Pharmazeuten, einem Bauingenieur, neunzehn Hausfrauen, drei mit kleinen Kindern, und … wissen Sie, von denen, die ich befragt habe, ist kein einziger über fünfzig.« »Machen Sie mir keine Angst«, sagte Mitford.
    »Zwei Juweliere, drei ehemalige Soldaten und ein Kriminalinspektor.« Damit schloß sie ihren Bericht über die vormittäglichen Interviews.
    Der Rest des langen Botany-Tages war nötig, um jeden Neuankömmling der Aufnahmeprozedur zu unterziehen. Zainal sprach mit den neuen Deski und schickte mehrere aus, um nach Fliegern Ausschau zu halten, doch Mitford war der Meinung, daß mit dem Stillegen der Garagen auch jede mögliche Vorrichtung, die die Flieger hätte alarmieren können, außer Funktion gesetzt worden war. Trotzdem hatte er nichts dagegen, »für alle Fälle« Wachen aufzustellen.
    Dreihundertzwei Tote blieben auf dem Feld zurück. Einige konnten von anderen identifiziert werden, die mit ihnen zur gleichen Zeit gefangengenommen worden waren, daher wurden ihre Namen festgehalten. Kris mußte sich abwenden, weil sie den Anblick der kleinen Kinder nicht ertragen konnte. Diejenigen, die noch keine fünf Jahre alt waren, hatten der Belastung der Stasis während der Reise nicht standhalten können. Gerade ihr Tod, so unnötig, so furchtbar, belastete sie schwer.
    »Sie haben Sie ja nicht gekannt«, murmelte Zainal, als er die Tränen in ihren Augen sah. »Ja, aber es tut trotzdem schrecklich weh.«
    Sie wandte sich ab und kämpfte mit der Erkenntnis, daß Zainal ebenfalls ein Catteni war und somit der Rasse angehörte, die für ihren Tod verantwortlich war. Sie sagte sich erneut, daß Zainal, ob nun Catteni oder nicht,

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