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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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er stieß dieses Wort voller Heftigkeit und Ekel aus, »… wenn getötet werden muß. Die Leute hassen die Catteni. Sie sollten lieber die Eosi hassen!«
    Die in ihm aufgestaute Wut hatte ihn an den Scheunen vorbei und ins offene Gelände stürmen lassen, wo die Fleischkisten aufgestapelt worden waren.
    »Das wußte ich nicht, Zainal. Ich glaube, es wird einfacher für Sie sein, wenn auch alle anderen Bescheid wissen.«
    »Ich bitte nicht darum, es einfach zu haben«, sagte er wütend, wirbelte zu ihr herum. Er war ein dunkler Schatten, seine graue Haut ließ ihn in der Dunkelheit fast unsichtbar werden.
    »Ja, aber Sie brauchen keinen Haß. Und es gibt, das muß ich sagen, ein paar Leute …«
    »Ein Paar? Nur zwei? Oder mehr?«
    »Ja, vielleicht, aber es sind dumme Leute, die für jeden, der nicht so ist wie sie, nichts übrig haben. Also sorgen wir dafür, daß sie die richtigen Übeltäter hassen, die Eosi. Catteni müssen Befehle ausführen, obgleich es mir niemals in den Sinn gekommen wäre, daß Sie und Ihre Leute überhaupt von jemanden irgendwelche Befehle annehmen würden.« Sie hielt inne und versuchte zu erahnen, ob sie das Richtige sagte. »Was ist denn an diesen Eosi so besonders, daß sie große, tapfere Catteni herumkommandieren können?«
    »Sie …« Zainals Pause hatte mehr zu bedeuten, als daß er nur nach dem richtigen Begriff suchte. Zum ersten Mal spürte Kris bei ihm so etwas wie Furcht. »Sie haben Gehirne …« er klopfte sich gegen die Stirn. »… die alles … wissen.«
    »Also sogenannte Alleswisser«, meinte Kris und lachte belustigt. Er ergriff ihre Hände.
    »Nicht über Eosi lachen, ehe Sie einen getroffen haben.«
    Sie spürte das Zittern seiner Hände und hörte es auch in seiner Stimme.
    »Haben Sie denn?«
    »Ja, als Kind. Ich war mit Vater dort … um von Eosi geprüft zu werden.« Unwillkürlich drückte er ihre Hände so fest, daß sie die Zahne zusammenbeißen mußte, um nicht vor Schmerz aufzuschreien. Die Prüfung mußte schrecklich gewesen sein, wenn die Reaktion auf diese Erinnerung derart heftig ausfiel.
    »Haben Sie bestanden?« fragte sie eher neugierig als scherzhaft.
    Nun straffte Zainal die Schultern und richtete sich auf. Wahrscheinlich hatte er nicht bemerkt, daß er sich unbewußt innerlich verkrampft hatte.
    »Ich bin Emassi. Wir sprechen mit Eosi.« Dann konnte sie seine Zähne, die weißer waren als seine Haut, sogar in den dunklen Schatten sehen, die ihn umgaben. Und es war kein Lächeln, das auf seinen Zügen lag.
    Kris dachte an die Cabots und die Lodges aus dem alten Bostoner Sprichwort. Nun, das war auch eine Möglichkeit, die Aura abzuschütteln, die Zainals Angst vor den Eosi rund um sie hatte entstehen lassen. Aber die Befehlskette erklärte, weshalb der Kapitän des Transportschiffs es nicht gewagt hatte, Zainal zu ignorieren.
    »Vielleicht kommt ja niemand nach Botany, und wir brauchen uns keine Sorgen wegen Catteni oder Eosi oder gar den Maschinenbauern zu machen«, sagte sie tröstend.
    Zainal schnaubte. »Nein, sie kommen ganz bestimmt. Und zwar schicken Eosi hohen Catteni.« Er hielt für einen Moment inne und überdachte offensichtlich, was er soeben ausgesprochen hatte.
    »Und die Mechos schicken ihren Vertreter, und sie werden hier aufeinanderprallen und uns dann uns selbst überlassen, damit wir weiterleben wie bisher.« Sie spreizte die Finger und schlug dann beide Fäuste gegeneinander. »Puff! Sie verschwinden alle in einer Qualmwolke, und das war’s dann!«
    Er hatte sie mit seinen kräftigen Händen umfaßt und hob sie ein paar Zentimeter hoch, so daß ihre Augen sich auf gleicher Höhe befanden. Er lächelte jetzt. »Ist es das, was Sie sich wünschen?«
    »Sicher, warum nicht? Die Räder des Universums drehen sich manchmal auf rätselhafte Weise«, sagte sie, und es klang wie ein Aphorismus. »Die Terraner werden soviel Ärger machen, daß die Eosi diesen Planeten aufgeben müssen. Oder, was noch besser wäre, die Catteni werden endlich vernünftig und verbünden sich mit den unbesiegbaren terranischen Kräften und wehren sich gegen die Herrschaft der Eosi und befreien die gesamte Galaxis! Sie kommen doch aus dieser Galaxis, oder?«
    »Das tun wir.« Er klang wieder zuversichtlich. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck. »Mögen Sie diesen Catteni?« fragte er. »Diesen Emassi, diesen eosisprechenden Burschen?« Sie schluckte, denn sie erkannte nun seine plötzlich aufkeimende Unsicherheit.
    »Ja«, antwortete sie und bemühte

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