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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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immer es sein mochte – war in langen Reihen angepflanzt worden. Es gab verschiedene Arten, den Gebilden nach zu urteilen, die auf dieser Welt als Laub angesehen werden konnten. Sie waren außerdem unterschiedlich hoch, und ein weicher Mulch, der den Untergrund bildete, war eine willkommene Abwechslung nach den Feldern, die trotz ihres Grasbewuchses doch sehr hart gewesen waren. Während Kris einerseits die Aufforstung durchaus erfreut zur Kenntnis nahm, war es doch andererseits sehr seltsam, derartige Pflanzungsmaßnahmen auf einem Planeten anzutreffen, der angeblich unbewohnt war. Obgleich Zainal nicht ausdrücklich erklärt hatte, daß er «bewohnt« war, sagte sie sich erneut.
    Kris zog Patti Sue hoch. Das Mädchen war so schwach, daß es noch nicht einmal die Kraft hatte, sich zu entschuldigen. Kris legte sich einen schlaffen, dünnen Arm um die Taille, hielt ihn mit der rechten Hand fest, während sie die Linke als Stütze unter das Mädchen schob. Kris winkelte ihre Hüfte an und trug das Mädchen einige Schritte weit.
    Bei der nächsten Pause keuchte und schwitzte Kris ebenfalls. Sie hatte Pattis Decke, Tasse und Proviantsack auf ihre eigenen Sachen gepackt, um das Mädchen von jeder Last zu befreien. Nun verteilte sie ihre Last ein wenig anders, und als der Befehl zum Aufbruch erfolgte, lud sie sich Patti auf den Rücken, da sie so einfacher zu schleppen war. Kris hatte kräftige Schultern und einen ebenso kräftigen Rücken, und es war mit der Zeit viel einfacher, das Mädchen zu tragen, als sie auf den Füßen zu halten.
    Sie kam jetzt etwas schneller voran – sie waren schon vor einiger Zeit hinter den Wasserträgern zurückgeblieben. Sie spürte, wie jemand ihre Schulter berührte, und blickte einem Terraner direkt in die blauen Augen. Er hatte glattes blondes Haar.
    »Hallo, Ma’am, ich nehme sie Ihnen mal ab. Sie können sie doch nicht die ganze Zeit tragen.« »Warum nicht? ›She ain’t heavy but she’s my brother‹«, zitierte Kris aus einem Song, der lange vor ihrer Zeit auf der Erde ein großer Hit gewesen war, marschierte weiter, quittierte das Angebot jedoch mit einem Lächeln. »Nee«, entgegnete der Mann, streckte die Hände aus, um Patti zu übernehmen. »Nehmen Sie mein Gepäck, und ich lade sie mir auf.«
    Patti spürte seine Hände und wimmerte ängstlich. Dabei klammerte sie sich mit all ihr noch verbliebener Kraft an Kris. Diese trat aus der Marschformation.
    »Hören Sie, nehmen Sie mein Gepäck, dann ist es für mich schon viel leichter. Ich glaube nämlich kaum, daß Patti Sue einen Mann in ihrer Nähe haben will. Sie wissen schon, was ich meine.«
    Der Mann verzog für einen Moment geschockt das Gesicht, als er begriff, welche geheime Absicht seinem Angebot unterstellt wurde.
    »Sie verrät nicht einmal mir mehr als ihren Namen und woher sie kommt«, sagte Kris, »und außerdem haben Sie sicherlich schon gehört, wie beliebt wir terranischen Frauen bei den Catts sind.«
    »O, Gott. Daran habe ich gar nicht gedacht.« Er errötete vor Verlegenheit. »Jay Greene«, stellte er sich vor. »Aus Denver.«
    »Ich bin Kris Bjornsen, und ich wurde ebenfalls in Denver geschnappt.« Sie hatte Patti vorsichtig auf den Boden abgesetzt. Patti klammerte sich an ihre Beine und wimmerte noch immer und murmelte irgendwelche unverständlichen Bitten. »Es ist alles in Ordnung, Schätzchen, es ist okay. Ich trage dich. Du bist doch meine Freundin, oder?« Sie befreite sich von den Deckenrollen und ihren Proviantriegeln, behielt jedoch die Tassen und Pattis Verpflegung bei sich.
    »Hallo, Patti Sue«, sagte der Mann und bückte sich zu ihr hinab. »Ich bin Jay Greene, und ich hebe Sie gleich auf Kris’ Rücken. Damit sie es ein wenig leichter hat. Ist das okay?«
    »Nun machen Sie schon, Jay«, trieb Kris ihn zur Eile und wurde fast von Patti erwürgt, als sie aus Jays Händen regelrecht auf Kris Rücken sprang. »Donnerwetter!« sagte Greene leise. »Schlimm.«
    Kris schob das Mädchen in eine bequemere Position und spürte, wie sich die Knochen ihrer Schutzbefohlenen in ihren Körper bohrten. »Sehen wir zu, daß wir wieder in die Kolonne zurückkehren. Sonst sind wir am Ende tatsächlich die Nachhut.«
    »Keine Sorge, Ma’am. Ich lasse Sie nicht aus den Augen.« »Solange Sie meinen Proviant schleppen, würde ich Ihnen das auch nicht raten.«
    Das letzte Teilstück dieses heldenhaften Marsches führte bergauf über einen mit Steinen übersäten Abhang, wo Greene des öfteren zupacken mußte,

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