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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die soeben aufgingen. Einer war viel größer und eilte seinem kleineren Gefährten voraus. »Dieser Planet hat fünf von der Sorte. Das ist ganz nützlich, weil es sonst keine Besonderheiten gibt.« Er wandte den Kopf und nickte Bass’ schlaksiger Gestalt zu, die nun in den Lichtkreis der Fackeln trat. Die Nachhut drängte sich hinter ihm. »Haben Sie gehört? Greene löst Sie nachher ab. Cumber, Bass wird Sie wecken, und Sie halten dann Wache bis zum Untergang des vierten Mondes, danach bezieht Movi Ihren Posten. Jetzt bringen Sie nicht die Monduntergänge durcheinander und schummeln Sie nicht mit Ihren Schichten, klar?« »Wir hören und gehorchen«, sagte Bass und verneigte sich unterwürfig vor Mitford.
    »Ich überlasse Ihnen die Fackel«, sagte Mitford und gab seine an Jay Greene weiter. »Sie reicht zwar nicht für die ganze Nacht, weil die Nächte hier sehr lang sind, aber sie dürfte doch eine gewisse Hilfe sein.« »Schon verstanden.«
    Mitford lenkte seine Schritte zur Spitze der Kolonne zurück. Zainal bedachte Kris mit einem langen Blick und machte dann kehrt, um dem Sergeant und den anderen zu folgen.
    Kris wickelte sich in die Decke, rückte Patti hin und her, bis sie so bequem wie möglich lag – was ihr erst gelang, nachdem sie einige Steine ausgegraben und entfernt hatte. Der Catteni machte es ihr nach und verkroch sich ebenfalls unter seiner wärmenden Decke. Schließlich entspannte Kris sich und schlief ein. Während Mitford, Zainal, Taglione und die anderen müde zur Spitze der Marschsäule zurückkehrten, beglückwünschte der Sergeant sich im Stillen dafür, daß er den Catt am Leben gelassen hatte. Zum einen gefiel ihm die Haltung des Burschen, als er sich zwischen Leuten behaupten mußte, die keinerlei Grund hatten, seiner Rasse besondere Sympathien entgegenzubringen. Natürlich wußte Mitford, daß der psychologisch richtige Moment, um Zainal aus dem Weg zu schaffen, damals auf dem Feld in dem Augenblick verstrichen war, als der Catt auf die Füße kam. Er war eine imposante Erscheinung, und niemand, nicht einmal Mitford, hätte es im Zweikampf mit ihm aufgenommen. Typen wie Arnie, die lange die Peitschen der Catteni hatten ertragen müssen, könnten allerdings in einem unbewachten Moment eine Lynchparty organisieren. Aber es gab bestimmte Methoden, einen Mord zu verhindern, wenn man wußte, wer das Opfer und wer die Mörder wären. Mitford hatte schon einige ähnliche Situationen entschärft. Außerdem lieferte der athletische Bursche einige verdammt nützliche Informationen: wie zum Beispiel die von den fünf Monden. Machte er es ganz bewußt, daß er diese Hinweise wohldosiert von sich gab, oder fielen sie ihm erst nach und nach ein? Seine Jahre in der Armee hatten Mitford gelehrt, Lügner und Drückeberger sehr schnell zu identifizieren. Zainal war nichts von beidem, aber Mitford wußte genau, was für ein Typ Arnie war. Und Zainal hatte auch damit keine Ähnlichkeit.
    Mitfords Leben, vor allem seit er als begeisterter Sechzehnjähriger mit falscher Altersangabe in die Armee eingetreten war, wurde von der Sonne regiert: vom Ausbildungslager über seinen einzigen Einsatz in Vietnam und seine beiden Gastspiele in Kuwait bis zu dem Augenblick, als er von Aliens auf der Veranda seines Elternhauses aus einer Hängematte entführt worden war.
    Manchmal fragte er sich, ob seine alte Einheit auf der Erde irgendwelche Kampfeinsätze gegen die Catteni erlebt hatte, aber Berichte aus der alten Welt trafen nur sehr selten und mit großen zeitlichen Abständen ein. Um so wichtiger war es, die Welt, auf der sie nun gestrandet waren, zu einem besseren Lebensraum zu machen. Und wenn sie dazu den Catteni, der sich in ihrer Gewalt befand, am Leben lassen mußten, dann würde Chuck Mitford dafür sorgen, daß er am Leben blieb. Ihn interessierte, wie diese große Blondine Bjornsen den Catteni kennengelernt hatte. Sie hatte nicht gelogen, aber sie hatte auch nicht alles erzählt, was passiert war. Wie auch immer! Sie hatte die Situation sehr clever gemeistert und den Catt gerettet. Diese Frau hatte Klasse. Und sie war offensichtlich auch noch ein guter Mensch, wenn man betrachtete, wie sie das arme verängstigte Mädchen den ganzen Tag geschleppt hatte.
    Taglione strauchelte erneut, und diesmal schüttelte er die Hand des Catteni nicht ab, als sie ihn auffing und stützte. Vielleicht könnten sie ihn in ihre Gemeinschaft integrieren, obgleich Mitford es bezweifelte. Es gab im Augenblick noch zu große

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