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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ressentiments gegen die Catteni. Er müßte sich überlegen, wie er den Catt benutzen könnte, ohne ihn ständig in der Nähe zu haben. Das war einfach: er würde Zainal als Kundschafter losschicken. Er sollte sich das Gelände ansehen, wo sie sich am Ende vorübergehend niederlassen würden. Wenn er die Bjornsen mit ihm schickte, hätte er sich gleich zwei potentielle Probleme vom Hals geschafft. Davon hatte er nämlich genug. Nicht daß er einen guten Start vorgelegt hatte, aber, lieber Himmel, wie war er eigentlich in diese traurige Situation geraten? Mitford, sagte er sich, kennst du denn nicht die erste Überlebensregel? Melde dich niemals freiwillig!
    »Sie haben mir erklärt, Sie würden für die Eosi arbeiten. Sind denn nicht die Catteni die Herren?« fragte er Zainal auf Lingua barevi.
    »Nein, die Eosi. Die Emassi führen Befehle aus. Die Eosi beherrschen die Galaxis.«
    Diese Befehls- und Gehorsamsverhältnisse schienen aber dem Catt nicht sehr gut zu gefallen, dachte Mitford, als er sah, wie der Bursche das Kinn vorschob. Das grenzte schon fast an Rebellion.
    »›Emassi‹ ist aber nicht das Wort, das ich für »Hauptmann« gehört habe«, fuhr Mitford in beiläufigem Ton fort. Er bemerkte das Funkeln von Zainals Augen im Mondlicht, als der hochgewachsene Catt auf ihn herabschaute. »›Emassi‹ ist ein Wort für einen Hauptmann.« Zainal schürzte die Lippen. »Ein ganz spezieller Hauptmann. Öfter hört man ›Tudo‹. Und ›Drassi‹.«
    »Ja, ›Tudo‹ für Boden und ›Drassi‹ für den Raum? Richtig?« Demnach stand dieser Catteni, so wie Mitford angenommen hatte, ein paar Stufen über den normalen Rassevertretern, die der Sergeant bisher kennengelernt hatte. »Wer genau hat uns denn nun hier abgesetzt? Tudo, Drassi oder Emassi?«
    »Die Drassi auf Befehl der Eosi.« Das schien dem Catteni auch nicht zu gefallen. »Sie haben einen Tudo getötet, und dann …«
    »Genauso wie ich es Ihnen erzählt habe«, sagte Zainal ruhig, aber mit einem scharfen Unterton. »Ich wollte nur mal nachfragen.«
    Zainal lachte verhalten. »Sie sollten daran denken, daß die Emassi keinen Grund zum Lügen haben.«
    Der erste Mond stand nun über den Bergen und leuchtete ihnen ins Gesicht. Er erhellte ihren felsigen Weg, so daß sie nicht auf schlafende Körper traten. Für seine Körpergröße war Zainal äußerst gewandt. Natürlich war er an weitaus höhere Gravitation gewöhnt, aber das hielt die Catteni nicht davon ab, gelegentlich verdammt tollpatschig zu sein und Schaulustige bei ihren Auseinandersetzungen zu zerquetschen.
    »Läßt man uns denn nun in Ruhe, damit wir uns hier einrichten können?«
    »Ich denke schon.«
    »Und wann ist damit zu rechnen, daß jemand herkommt und nachschaut?«
    Zainal schwieg, ging weiter, dann hielt er zwei Finger hoch. »Das kommt darauf an. Wenn wir am Leben bleiben, kommen weitere Gefangene. Nach einem halben, nach einem Jahr sehen sie, wie es uns geht.«
    »Meinen Sie mit ›wir‹ auch sich selbst?« Mitford war sich nicht ganz sicher, ob er wirklich soviel Wert auf eine derartige Solidarität legen sollte. Der Catt saß ganz sicher nicht mit den Menschen in einem Boot. Oder vielleicht doch?
    Zainal schnaubte. »Ich lande. Ich bleibe. Ich bin nicht gegen Sie. Ich gehöre zu Ihnen.«
    »Soll mir recht sein«, sagte Mitford und hielt kurz inne, »aber Sie werden feststellen, daß Sie nicht jedem willkommen sind.«
    Zainal lachte kehlig. »Die Emassi sind auch nicht überall willkommen. Ich werde leben.«
    Aus irgendeinem Grund hatte Mitford daran nicht den geringsten Zweifel. Und er hatte die Absicht, diesen Catteni am Leben zu erhalten. Mitford konnte sich sehr gut vorstellen, daß Zainal ihm in vielfacher Hinsicht nützlich war, vor allem angesichts der Tatsache, daß der Catt mit diesen Eosi, die alles beherrschten, ebenfalls unzufrieden war. »Wenn wir also am Leben bleiben, laden sie hier weitere Rebellen ab?« »Rebellen?«
    »Ja, Rebellen«, sagte Mitford, »Leute wie wir, die sich gegen die Herrschaft der Catteni auflehnen.«
    Zainal grinste. »Rebellen gutes Wort. Gefällt mir.«
    »Ist es möglich, daß Sie auch so etwas wie ein Rebell sind?«
    »Vielleicht.«
    Mitford hörte sehr wohl den scharfen Unterton aus dieser Erwiderung heraus und war leicht irritiert. »Wir sollten uns zu einem späteren Zeitpunkt weiter darüber unterhalten«, sagte Zainal. »Sie beherrschen die Lingua barevi sehr gut«, fügte er mit lauterer Stimme hinzu.
    »Ich versuche stets zu

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