Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Schleifspuren von Bäumen an den Wänden, die weitaus höher sind, als wir stehen können, und so gut bin ich nicht im Wassertreten.«
    Verblüfft fragte Kris sich, ob er eine alte Bill-Cosby-Nummer zitierte.
    »Sie sollen die Runde machen …« Er deutete mit einer Geste an, was er meinte. »… soweit, wie sie an einem Tag kommen, und so etwas wie eine Landkarte anlegen. Zainal meint, er weiß, wie man kartographiert. Er macht mit seinem Englisch erstaunliche Fortschritte. Gutes Offiziersmaterial .« Das letzte sagte Mitford mit leiserer Stimme und mit einem Grinsen, das nur für Kris bestimmt war. »Da Sie ihn kennen und per Zeichensprache mit Slav und Coo kommunizieren können, wären Sie das terranische Mitglied des Trupps. Es sei denn, Sie haben ernsthafte und begründete Einwände gegen Ihre Teilnahme an diesem Unternehmen.« »Könnte es Probleme für die … hm … Aliens geben, Sarge?«
    »Kann das nicht immer passieren?« Mitford fragte das mit einem zynischen Unterton. »Ich kann Ihnen vertrauen, Bjornsen«, fügte er leise hinzu. »Sie haben bewiesen, daß Sie auch alleine zurechtkommen.« »Danke, Sarge.« Kris schien bei diesem unerwarteten Lob sichtlich zu wachsen. »Außerdem ist der Catteni dabei und sorgt dafür, daß Ihnen nichts passiert.«
    »Danke, Sarge«, sagte sie, doch diesmal mit einem schiefen Grinsen. Erst bauen sie einen auf, dann verpassen sie einem einen Dämpfer. Aber sie bemühte sich darum zu zeigen, daß sie es ihm nicht übelnahm. Es reichte ihr schon, daß der Sergeant sich nicht als genauso menschenfeindlich erwies wie zahlreiche Berufssoldaten, von denen sie schon gehört hatte.
    »Ihr sollt euch von Greene zusätzliche Rationen besorgen. Es scheint, als vertrügen die Deski kein rohes Fleisch und als brauchten sie noch etwas anderes als Ernährung, allerdings haben wir noch nicht herausbekommen können, was ihnen genau fehlt.« Er seufzte. »Das ist ein zweiter Grund, weshalb ich einen mit Ihnen losschicke. Und daß Sie anständig essen!« Er richtete seinen dicken Zeigefinger derart unvermittelt und drohend auf sie, daß sie zurückwich. »Wir haben genug, um Patrouillen zu versorgen, die außerhalb des Lagers operieren. Das Zeug ist zwar nicht so wohlschmeckend wie der sonst übliche Proviant, aber es besitzt sämtliche Nährstoffe, die ihr braucht. Holen Sie sich auch noch weitere Decken und einen Reserveoverall. Verstanden?«
    »Verstanden, Sarge«, sagte sie. Dabei hatte sie die Hand bereits halb zur Stirn hochgerissen, um zu salutieren, als ihr einfiel, daß diese Geste vielleicht nicht ganz passend war, obgleich sie eine direkte Reaktion auf seinen militärischen Umgangston darstellte.
    »Gut«, sagte er und grinste, nachdem er im Feuerschein sehr wohl mitbekommen hatte, wie sie ihre Geste abbrach. »Zainal, holen Sie sich Ihre Rationen und sonstigen Ausrüstungsgegenstände und brechen Sie auf, wann Sie es für richtig halten.«
    Das bedeutete im Jargon der Armee so viel wie »sofort«. So kam es, daß sie schon wenig später im ersten Licht des frühen Tages durch die Schlucht zogen und in unerforschtes Terrain vordrangen.
    Zainal legte ein scharfes Tempo vor, das sich nicht zu verändern schien, ganz gleich, wie das Gelände beschaffen war, das sie durchqueren mußten. Aber genauso wie Mitford legte er eine Pause ein, als es hell war.
    Als erstes schlang Zainal einen Knoten in einen schmalen Deckenstreifen, von denen er mehrere in eine Oberschenkeltasche gestopft hatte. Ein Maßband? Nun, sie hatten kein Schreibmaterial zur Verfügung, und so stark Zainal auch war, so konnte er trotzdem keinen Stein mit sich herumschleppen, um Entfernungen aufzuschreiben. Oder sollte sie lieber die Bezeichnung »Etappen« benutzen, da dies im Grunde ein militärisches Unternehmen war? »Was zählen Sie, Zainal?« erkundigte sie sich. »Schritte, damit ich die Entfernung kenne«, sagte er in Lingua barevi.
    »Oh …« Damit bekam die gleichmäßige Marschgeschwindigkeit plötzlich einen Sinn. »Wie lautet der cattenische Ausdruck für Meilen oder Kilometer? Wie messen Sie Entfernungen?«
    »Mein … Gang …« begann er unsicher auf Englisch.
    »›Schritt‹ ist der bessere Ausdruck«, korrigierte sie.
    »Schritt ist ein cattenischer pleg.«
    »Pleg», wiederholte sie, um sich den Begriff einzuprägen. »Dann führen Sie doch mal einen solchen Schritt für mich aus, ja?« »Hmm.« Er tat es.
    Indem sie ihre eigenen Beine so weit wie möglich streckte, schaffte sie etwa die gleiche

Weitere Kostenlose Bücher