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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Achtundzwanzigstundentages wach waren.
    »SIE KOMMEN DEN HOHLWEG HERUNTER, SARGE! Oh, mein Gott.« Rainey ließ sich einfach fallen, während ein Speer klappernd auf den Fels hinter ihm prallte. »Sie haben es auf mich abgesehen!« Weitere Speere kamen aus der Dunkelheit herangeflogen. Sie waren auf das ›Büro‹-Feuer gezielt, das die einzige Lichtquelle darstellte. Sich duckend, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben, stürmte Mitford los. Aarens, der in den Stock geschlossen war, rief, man solle ihn befreien, als zwei Pfeile und ein Speer in seiner nächsten Nähe einschlugen.
    »KOMMT MIT«, brüllte Mitford, als die Männer und Frauen, mit Speeren und Messer bewaffnet, aus den Haupthöhlen hervorstürzten, wie sie es gelernt hatten. Mit grimmiger Genugtuung sagte Mitford sich, daß sich nach diesem Zwischenfall sicherlich niemand mehr beschweren würde, daß sie dieses Manöver bis zur Erschöpfung geübt hatten. Nur, wie viele Gegner standen ihnen gegenüber, fragte er sich, während er durch die Schlucht hinaufrannte und die ersten Angreifer am Rand des beleuchteten Bereichs auftauchen sah. Ein anständiger Kampf, das war es, was er vermißt hatte. Als er ein Ziel entdeckte, hielt er lange genug inne, um den Speer der heranstürmenden Gestalt entgegenzuschleudern. Er durchbohrte die Brust des Anführers, der stürzte und schon tot war, ehe er den Boden berührte. Nun setzten auch die Wachtposten auf den Hügeln ihre Waffen ein, schossen ihre Pfeile ab und schleuderten die Speere ins Heer der Eindringlinge. Dann stieß der nächste Angreifer einen Schrei aus, während er auf Mitford zustürmte.
    Der Sergeant erwartete den überhasteten Angriff. Der Mann hatte in jeder Hand ein Messer, wußte jedoch nichts von wirkungsvoller Kampftechnik und hieb mit den Messern durch die Luft, in der Hoffnung, daß eine Klinge irgendwann ihr Ziel finden würde. Mitford duckte sich, wich aus und rammte dann dem Mann sein eigenes Messer zwischen die Rippen. Der Mann schrie auf – es war ein schrecklicher klagender Ruf –, während ihm seine Messer aus den kraftlosen Händen rutschten und er nach hinten kippte. Mitford behielt seine leicht geduckte Haltung bei, zog schnell sein Messer aus der Brust des Feindes und konzentrierte sich auf den nächsten Angreifer. Er bekam am Rande mit, wie seine eigene Streitmacht hinter ihm erschien und entschlossen vorrückte. Dann prallte ein Stein, der von einem der Hügel herabgeschleudert worden war, von seiner Schulter ab, und er sank gegen die Steilwand der Schlucht.
    »HEY, PASST AUF, WEN IHR AUFS KORN NEHMT!« brüllte er, als er Bart, Taglione und wahrscheinlich auch Sandy Areson an sich vorbeistürmen sah.
    Es war sehr schnell vorbei: Die Angreifer hatten offenbar keinen richtigen Plan. Sie hatten Licht gesehen und Kochdüfte gerochen und dann zu einer Zeit angegriffen, als sie meinten, daß jeder schlief.
    Vierzehn Leichen mußten beerdigt werden, und es gab drei Verletzte, deren Wunden versorgt werden mußten. Sie waren völlig ausgehungert, und sogar ihre von den Catteni zur Verfügung gestellte Kleidung war zerschlissen und unglaublich schmutzig. Als die Sonne aufging, kamen drei Frauen angekrochen und flehten um Hilfe. Sie befanden sich in einem furchtbaren Zustand. Sie waren nicht nur halbverhungert, sondern sie waren auch geschlagen und wiederholt vergewaltigt und mißbraucht worden. Mitford beobachtete wohlwollend, wie Patti Sue eine von ihnen, die kaum mehr als ein Kind war, in die Küche brachte, wo sie wahrscheinlich die erste richtige Mahlzeit seit ihrer unfreiwilligen Landung vorgesetzt bekam.
    Nur fünf Verteidiger waren verwundet worden, zwei von ihnen von eigenen Leuten, und zwar durch Steine, die in die Schlucht hinuntergerollt worden waren. Mitfords Schulter schmerzte, aber er ließ davon zu Matt Dargle nichts verlauten, der damit beschäftigt war, die Messerwunden zu nähen. Ein anderer Mann war in der Dunkelheit gestolpert und hatte sich das Bein gebrochen. Jetzt saß er da und verfluchte seine eigene Tollpatschigkeit, während die Knochen gerichtet wurden.
    »Es tut mir leid, Sarge«, sagte er, als Mitford durch das Lazarett ging, um sich über die Blessuren seiner Leute zu informieren.
    »Waren Sie in der Schlucht denn nicht dicht hinter mir, Bart?« fragte Mitford, während er zusah, wie Matt Dargle einen häßlichen Schnitt im Arm des dunkelhäutigen Mannes zunähte. »Das dürfte Ihnen eine Lehre sein, stets die Augen offen zu halten.«
    »Nein, sie haben

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