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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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geballt, die Fäuste auf den Hüften. »Was meinen Sie damit, Sie wissen es nicht?«
    »Naja …« Er zuckte wieder die Achseln. »Es ist einfach so, dass ich Sie nicht besonders gut kenne.«
    Reginas Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Was hat das damit zu tun?«
    Er hatte genug vom Achselzucken, deshalb wippte Ned den Stab vor und zurück. »Weiß nicht.«
    Obwohl sie nur ein paar Zentimeter größer war als er, ragte sie hoch über ihm empor. Er schrumpfte unter ihrem eisigen Blick in sich zusammen.
    »Was ist los mit Ihnen?« Ihre Stimme hob sich, und einige umstehende Soldaten drehten die Köpfe. »Ihnen ist egal, ob Sie mich kennen! Sie wollen sich doch nur mit mir amüsieren! Ich bin nacktes Fleisch! Ich bin eine Dienstmagd, eine Köchin, ein Kindermädchen für Ihr schwaches Ego! Ich bin ein Brutkasten für Ihre wertlosen Samen! Aber ich bin kein Mensch!«
    »Sind Sie nicht?« Er hätte sich fast entschuldigt, doch er wusste nicht, was er falsch gemacht haben könnte.
    »Ich bin besser als ein Mensch! Ich bin eine Frau! Aber Sie sind ein Mann, und Sie sollen sich einen Dreck darum scheren.«
    »Soll ich?«
    »Also, was stimmt nicht mit mir?«
    »Weiß nicht.«
    Sie fauchte buchstäblich. Er erwartete, dass sie ihn mit einem einfachen rechten Haken k.o. schlagen würde, aber sie schnaubte bloß und starrte ihn nieder.
    »Sie sind nur ein kleines bisschen …« - er wollte den Satz nicht beenden, aber ihre einschüchternde Präsenz überwältigte seine Vernunft - »… männlich.«
    Sie hob ihre Arme nicht, aber er zuckte trotzdem zusammen. Zu seiner Überraschung beruhigte sich die Amazone plötzlich. Ihr Gesicht wurde ausdruckslos.
    »Ich nehme an, dann brauchen Sie wohl eine Frau, die schwächer ist als Sie.«
    »Nein. Es ist nicht Ihre Kraft. Die ist bewundernswert, und ich bin ganz gut daran gewöhnt, dass alle stärker sind als ich. Es ist nur - ich glaube, ich habe nicht richtig darüber nachgedacht -, Sie sind ein wenig rau. Das kann beängstigend sein.«
    Regina lächelte plötzlich. Der Ausdruck wirkte künstlich, und selbst jemand, der so vollkommen unaufmerksam war wie Ned, konnte die Wut knapp unter der Oberfläche kochen sehen. Aber in einer Amazone brodelte immer ein wenig stille Wut.
    »Ned. Darf ich Ned sagen?« Er nickte.
    »Wollen Sie Sex mit mir haben?« Sie sprach den Satz langsam, als redete sie mit einem Kind. Und mit einem begriffsstutzigen Kind noch dazu.
    Er erstarrte. Die Antwort war offensichtlich, aber er hatte das Gefühl, dass die falsche Antwort furchtbare Konsequenzen haben konnte.
    Ihr gezwungenes Lächeln wurde breiter und sie nahm seine Hand in die ihre. Sie trat näher. Er konnte ihr nicht ins Gesicht sehen. Sein Blick schweifte über ihren schlanken Hals, ruhte einen Moment auf ihrer üppigen Brust, glitt zu ihrer Schulter. Ihre weiche, zum Küssen einladende Schulter.
    Sie flüsterte ihm ins Ohr. »Ich weiß nicht, warum, Ned, aber ich begehre Sie. Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass ich Sie überhaupt leiden kann. Sie sind kein schlechter Kerl, nur sind Sie das, was ich anzubieten habe, nicht wirklich wert. Aber das ist nicht wichtig. Was dagegen wichtig ist, Ned, ist, dass ich Ihnen meinen Körper anbiete, mein zartes, von keinem Mann je berührtes Amazonenfleisch. Wollen Sie es?«
    Ned schluckte. Zwischen ihnen war kaum noch ein Zentimeter Platz. Ihre Hitze überspülte ihn. Schweißperlen formten sich auf seinem Gesicht und Hals.
    »Wollen Sie?«, fragte sie.
    »Ja?«, antwortete er.
    »Na also. Das war doch nicht so schwer, oder?«
    Sie legte ihm die Hände an die Brust, und für einen Augenblick dachte er, sie wolle es jetzt gleich, hier und jetzt, vor all diesen anzüglich grinsenden Soldaten tun. Sie schob ihn jedoch weg. Aus der Balance gekommen fiel er auf den Hintern. Reginas Schwert schoss aus der Scheide. Sie nahm Kampfstellung ein.
    »Verteidigen Sie sich!«
    Seine Augen weiteten sich. »Was?«
    »Verteidigen Sie sich, Ned!«
    Sie schwang die Klinge so schnell, dass sie vor seinen Augen verschwamm. Seine Wange stach. Ein Rinnsal Blut tropfte aus einem oberflächlichen Schnitt. Bevor er protestieren konnte, trat sie ihm ins Knie und zog ihm dann die Beine weg, so dass er wieder auf dem Boden lag. Sie hob ihr Schwert, um es durch sein Herz zu treiben.
    »Moment! Moment! Moment!« Er rollte sich zu einer Kugel zusammen und hielt eine Hand kapitulierend hoch. »Was tun Sie da?«
    Sie senkte ihre Waffe. »Ich bin eine Amazonenkriegerin, Ned. Ich muss

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