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Die Kompanie der Oger

Die Kompanie der Oger

Titel: Die Kompanie der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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ist, dass ein großes Glas warmer Grog am besten funktioniert, Sir.«
    »Der allgemeine Konsens?«
    »Miriam ist den meisten der anderen Männer hier bekannt, Sir. Im traditionellsten Sinn des Wortes.« Gabel grinste ironisch. »Soll ich Ihnen einen Grog bringen, Sir?«
    Die Laken bewegten sich auf und ab, was Gabel als ein Nicken interpretierte. Er verließ den Raum und knallte die Tür zu. Ned stöhnte so laut, dass man es durch die Wand hören konnte. Gabeis Grinsen verschwand.
    »Und?«, fragte Frank.
    »Ist er es?«, erkundigte sich Regina.
    Gabel nickte.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, er sei tot«, sagte Frank. »War er auch.«
    »Bist du sicher, dass er es ist und nicht irgendein anderer Mensch?«, hakte Frank nach.
    »Ich kann Menschen auseinanderhalten, vielen Dank.« Gabeis lange, koboldhafte Ohren hingen schlaff herunter. »Und der hier ist unverwechselbar. Niemand würde ihn für jemand anderen halten.«
    »Aber wie ist das möglich?«, fragte Frank.
    »Offensichtlich eine Art Magie«, vermutete Regina. »Ist er ein Zauberer?«
    »Er sieht nicht aus wie einer«, sagte Gabel.
    Frank beugte sich herunter, wobei er aber immer noch sehr groß war, und flüsterte: »Vielleicht ist er ein Geheimzauberer.«
    Gabeis Stimme dröhnte im Vergleich dazu: »Ein Geheim- was?«
    Frank hob den Ork mit einer derben Hand hoch und presste die andere auf Gabeis Mund. Die fleischige Handfläche des Ogers bedeckte Gabeis ganzes Gesicht. Er schlug um sich und wehrte sich, aber er konnte nicht viel ausrichten. Frank nickte in Richtung des anderen Endes der Halle und er und Regina schlichen auf Zehenspitzen von Neds Tür weg. Frank ließ Gabel los.
    »Dafür könnte ich dich vors Militärgericht bringen«, sagte Gabel.
    »Ich wollte nicht, dass er dich hört.« Frank klopfte auf seine Schulterklappe. »Und außerdem bin ich ranghöher als du.«
    »Nein, ich bin ranghöher als du.« Gabel klopfte mit einem höhnischen Lächeln auf seine eigene Schulterklappe.
    »Nein, du bist Erster Offizier. Ich bin Oberorganisationsleutnant. Damit stehe ich über dir.«
    »Tust du nicht.«
    »Könntet ihr zwei vielleicht aufhören, euch zu zanken?« Regina verschränkte die Arme vor der Brust und stand stocksteif.
    »Du hast uns gar nichts zu sagen«, sagte Frank.
    »Genau«, stimmte Gabel zu, »wir sind ranghöher als du.«
    »Nein, das seid ihr nicht.« Sie deutete auf das Rangabzeichen, das genau oberhalb ihrer linken Brust auf ihr Gewand geheftet war. Frank und Gabel nahmen es zur Kenntnis, waren aber weise genug, nicht zu lange hinzustarren und einen brutalen rechten Haken zu riskieren. »Als Erzmajor zweites Stratum sechster Klasse bin ich hier der ranghöchste Offizier.« Sie tippte sich mit dem Finger an die Stirn. »Zumindest bin ich ziemlich sicher, dass ich das bin. Ich weiß, dass ich zumindest ranghöher als einer von euch beiden bin.«
    »Verdammt, hat die Legion das kompliziert gemacht.« Frank kratzte sich den dicken roten Haarschopf auf seinem spitzen Kopf. »Manchmal wünschte ich, ich hätte bei einer kleineren Armee angeheuert.«
    Gabel sagte: »Wir können in mein Büro gehen und auf dem Rangfolgediagramm nachschauen.«
    »Ach, vergiss es. Ist doch egal.« Frank beugte sich noch einmal vor und flüsterte: »Was ich sagen wollte, war, dass unser neuer Kommandeur vielleicht in Wirklichkeit ein Geheimzauberer ist.«
    »Was im Namen der großen Göttin ist ein Geheimzauberer?«, fragte Regina.
    »Sie sind wie Zauberer. Nur geheim.« Frank beugte sich tiefer herab, bis sich sein Kopf auf einer Höhe mit dem von Gabel befand. »Sie sind sehr gefährlich.«
    »Ich hab noch nie von so was gehört.«
    Obwohl die Amazone und der Ork in normaler Lautstärke sprachen, flüsterte Frank weiter. »Sehr wenige wissen davon. Deshalb nennt man sie ja auch Geheimzauberer.«
    »Und was soll es bringen, ein Zauberer zu sein, wenn man es geheim hält?«, fragte Gabel.
    »Eben!«
    Frank lächelte breit und nickte sehr langsam, lieferte aber keine weitere Erklärung. Gabel begnügte sich damit, das Thema fallen zu lassen, Regina konnte jedoch nicht anders.
    »Was macht diese Geheimzauberer denn nun so gefährlich?«
    Frank beugte sich vor, bis seine Kameraden glaubten, dass er auf sie fallen würde. Seine Stimme war kaum noch hörbar.
    »Das weiß niemand.«
    Gabel seufzte und Frank richtete sich wieder auf und runzelte die Stirn.
    »Versteht ihr nicht? Sie sind wie Zauberer, nur geheim. Sie sind nicht wie richtige Zauberer, die in schwebenden

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