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Die Komplizin - Roman

Die Komplizin - Roman

Titel: Die Komplizin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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Gewaltverbrechen aus und leiten entsprechende Ermittlungen ein.«
    Ich konnte nicht anders. Ich musste es wissen.
    »Wie wurde die Leiche denn gefunden?«, fragte ich. »Wenn sie doch auf dem Grund eines Stausees lag.«
    »Obwohl sie sich in der Mitte des Sees befand, war das Wasser dort nicht besonders tief«, erklärte sie. »Wenn ich richtig informiert bin, hat sich die Leine eines Fischers daran verfangen.«
    Mir schoss durch den Kopf, wie ich als Kind während eines Urlaubs in Schottland mit meinem Dad geangelt hatte und die Schnur sich an irgendetwas verhakt hatte. Dann war sie gerissen, und wir hatten die ganze Sache schnell wieder vergessen.
    »Was für ein glücklicher Zufall«, sagte ich.
    »Ein Kollege von uns hat bereits mit Ihrer Freundin Mrs. Corday gesprochen, und sie meinte, wir sollten uns an Sie
wenden. Sie könnten uns vielleicht ein paar Leute nennen, die Hayden Booth kannten.«
    »Ich kenne tatsächlich ein paar«, antwortete ich, »aber nicht viele.«
    DI Wallis ließ den Zeigefinger sanft über den Rand der Akte gleiten.
    »Waren Sie eng befreundet?«
    Die Frage kam mir zu schnell. Wie viele Leute wussten über mich und Hayden Bescheid? Was würden sie der Polizei sagen? Während ich krampfhaft überlegte, begann erneut das Telefon zu klingeln, und meine Ansage schaltete sich ein.
    »Die Neuigkeit spricht sich schnell herum«, bemerkte ich. »Sie müssen entschuldigen. Das alles ist ein ziemlicher Schock für mich. Im Grunde kannte ich ihn erst seit ein paar Wochen. Ich hatte mich bereit erklärt, auf der Hochzeit einer Freundin zu spielen, und brauchte ein paar Musiker. Ich habe ihn durch einen Freund kennengelernt und begreife einfach nicht, was nun passiert ist.«
    »Es tut mir sehr leid«, sagte DI Wade. »Das ist bestimmt schwer für Sie. Aber Sie könnten uns eine große Hilfe dabei sein, denjenigen zu finden, der das getan hat.«
    »Natürlich«, antwortete ich. »Darf ich Ihnen eine Tasse Tee oder Kaffee anbieten?«
    Sie nahmen mein Angebot an und gaben mir dadurch Gelegenheit, eine Weile in der Küche herumzuhantieren und mich zu sammeln. Nachdem ich mit Kaffee und Keksen zu ihnen zurückgekehrt war, holte ich mein Adressbuch, mein Handy und meinen Laptop und las ihnen ein paar Telefonnummern, Adressen und E-Mail-Adressen von Leuten vor, die Hayden selbst oder Freunde von ihm gekannt hatten. DI Wade notierte sich alles höchst gewissenhaft auf einem Blatt Papier. Technisch waren sie nicht gerade auf dem neuesten Stand.
    »Erzählen Sie mir von ihm«, forderte DI Wallis mich auf, nachdem die Liste vollständig war.

    »Was wollen Sie hören?«
    »Alles, was Ihnen einfällt.«
    Also lieferte ich ihnen einen stark verkürzten und zensierten Bericht über meine erste Begegnung mit Hayden, seine Zeit bei uns in der Band und die wenigen Male, die ich mit Freunden von ihm zusammengetroffen war. Währenddessen blätterte DI Wallis ihre Akte so langsam durch, dass ich ihr am liebsten geholfen hätte. Schließlich schien sie gefunden zu haben, was sie suchte.
    »Sie haben mit einer Kollegin von mir gesprochen«, stellte sie fest.
    »Becky Sowieso.«
    »WPC Horton. Meinen Unterlagen zufolge haben Sie ihr gegenüber angegeben, keine Freunde von ihm zu kennen.« Sie blickte hoch. »Stimmt das?«
    Mir wurde schlagartig heiß. Lief ich womöglich auch rot an? Wahrscheinlich merkten Polizisten sofort, wenn man etwas zu verbergen suchte.
    »Ich habe ein paar Leute kennengelernt, mit denen er in einer Band spielte. Keine Ahnung, ob das Freunde im engeren Sinn waren.«
    »Was können Sie uns über sein Privatleben erzählen?«, fragte DI Wade.
    »Ich weiß nicht genau, was Sie damit meinen«, antwortete ich. »Er war nicht der Typ, der sein Leben in Schubladen aufteilte. Er spielte Musik, und ansonsten hing er herum. Das war es im Grunde schon.«
    »Hatte er eine Beziehung?«
    »Ich glaube nicht, dass er ein Mensch war, der feste, dauerhafte Beziehungen einging. Falls es das ist, was Sie meinen.«
    »Er hatte also keine Freundin?«
    »Nicht dass ich wüsste.« Was im Grunde stimmte oder zumindest keine richtige Lüge war. Ich hätte mich zu keinem Zeitpunkt als seine Freundin bezeichnet.

    »Können Sie sich vorstellen, wer das getan haben könnte?«, fragte DI Wade.
    »Wenn Sie mit den Leuten reden, werden Sie feststellen, dass Hayden ein Händchen dafür hatte, es sich mit seinen Mitmenschen zu verderben. Er konnte zwar sehr charmant sein, aber auch… nun ja, ziemlich schwierig.«
    »Fanden Sie ihn

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