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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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zurückgekommen. Wieso? Was geht hier vor?«
    »Ach, nichts. Nur das Übliche.« Mit einem, wie es Jennifer schien, gezwungenen Lächeln legte Lesley die Zahnpasta auf den Tresen. »Sonst noch etwas?«
    Jennifer verließ den Laden und traf Rosie, die schon auf sie wartete.
    »Hm, deine Post ist zur Wohnung geliefert worden. Keine Sorge.«
    »Rosie, was zum Teufel ist hier los? Alle sind so seltsam, irgendwie zugeknöpft. Ist Blair okay? Wo ist er?«
    »Er arbeitet. Irgendwo auf der Insel. Er hat dich heute ja noch nicht zurückerwartet. Komm auf einen Kaffee mit zu mir.« Während sie den Kaffee zubereitete, fragte Rosie Jennifer nach Sydney, ihren Einkäufen, beiläufigen Dingen.
    Jennifer spürte, dass das, was sie sagte, Rosie nicht interessierte. »Rosie, sag mir, was hier los ist. Was ist passiert?«
    »Wir sind Freundinnen, nicht wahr? Und ich bin Blairs Chefin. Da gibt es etwas, was du wissen solltest, und ich halte es für das Beste, wenn ich es dir sage. In einer so kleinen Gemeinschaft bleibt kaum etwas geheim.« Sie stellte die Kaffeebecher auf den kleinen Tisch und setzte sich. Jennifer sah sie an. Etwas wie Ratlosigkeit war in ihren klaren blauen Augen.
    »Zum Teufel mit Blair; es fällt mir nicht leicht.« Rosie atmete tief durch. »Blair hatte eine kleine Affäre. Ich bin sicher, es ist nichts Ernstes, aber er war dumm und hat sich erwischen lassen. Das ist wahrscheinlich normal für einen Mann, dessen Frau schwanger ist und der sich ein bisschen in der Falle fühlt … Ach, Scheiße!«
    »Was!« Rosies Worte ergaben keinen Sinn.
    Rosie verzog das Gesicht. »Jenny, ich weiß, es ist schwer …«
    »Was soll das heißen, eine Affäre?« Jennifer sprach im Flüsterton. »Trifft er sich mit einer anderen oder … schläft er mit einer Frau? Mit wem? O Gott, sag, dass es nicht wahr ist. Diese Susie. Stimmt’s? Stimmt’s?« Sie wurde immer lauter.
    Rosie nickte bekümmert. »Ja. Er war drüben auf Sooty, und dann kamen sie zusammen zurück. Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Wir hatten eine Sitzung. Aber zwei Tage später kam ein Mädchen vom Reinigungsdienst und erzählte es mir.«
    »Er hat sie in unsere Wohnung geholt? In unser
Bett?
« Jennifer glaubte, sich übergeben zu müssen. Tränen traten ihr in die Augen. »Dieses Miststück. Ich bekomme ein
Kind
von ihm!«
    Rosie strich über Jennifers Hand. »In meinen Augen trifft Blair genauso viel Schuld. Es tut mir leid, Jenny. Ich habe mit ihm geredet, und sie sind zurück nach Sooty gefahren. Ich sag’s nur ungern, aber alle wissen Bescheid. Jetzt kommt es darauf an, was ihr zwei daraus macht.«
    »O Gott, wie konnte er nur?« Sie barg das Gesicht in den Händen. »Warum? Rosie, warum? Was habe ich ihm getan? Ich war nie gemein oder böse zu ihm. Wir haben uns vor meiner Abreise nicht gestritten … Liegt es daran, dass ich schwanger bin? Wie konnte er nur!«
    »Jenny, hör auf, dir die Schuld zu geben.« Rosie hätte Blair geohrfeigt, wäre er in diesem Moment aufgetaucht. »Diese Susie ist ein männermordendes Monster, glaube ich. Blair war dumm.«
    »Ich kann nicht zurück und dort schlafen. Jetzt nicht.«
    »Du kannst hierbleiben; wir haben noch freie Zimmer.«
    Jennifer konnte die Tränen nicht zurückhalten. Sie sprang auf und schritt im Zimmer auf und ab. »Es ist so grausam. Wie konnte er mir so weh tun? Mir solchen Schmerz zufügen? Was ist mit dem Kind?« Sie schrie Rosie fast an. »Und alle wissen davon! Ich fühle mich grauenhaft. Was soll ich bloß tun?«
    »Jenny, werde jetzt nicht hysterisch. Beruhige dich. Hör dir an, was er dazu zu sagen hat.«
    »Ja, was
kann
er schon sagen? Dass es ihm leidtut? Das reicht nicht, Rosie.«
    Rosie neigte dazu, ihr zuzustimmen. »So gern ich es tun würde, kann ich Susie doch nicht so einfach rauswerfen. Sie hat einen Vertrag …«
    »Ich hoffe, ich muss sie nie wiedersehen. Wie konnte sie nur? Sie weiß, dass ich schwanger bin, sie wusste, dass alle davon erfahren würden. Es kommt mir vor, als hätte sie, als hätten die beiden es absichtlich getan, um mir weh zu tun. Warum?«
    »Ich glaube nicht, dass sie es geplant hatten, Jenny. Es ist einfach … passiert. Sie waren zu oft in romantischer Umgebung zusammen …«
    »Tja, ich kann hier nicht bleiben, so viel steht fest. Ich komme mir so bescheuert vor. Alle lachen über mich.«
    »Nein, keiner lacht. Blair ist ziemlich blöd. Diese Affäre untergräbt seine Autorität bei der Belegschaft. Er hat es sich selbst schwergemacht.«
    Jennifer

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