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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Jennifer sich an Blair und schlang die Arme um ihn. Sie war zu aufgedreht, um schlafen zu können, und fühlte sich tief beunruhigt. Es war ein schwerer erster Tag gewesen, und dann noch dieser schreckliche Vorfall. Sie hatte Mühe, das alles zu bewältigen. Immer wieder stellte sie sich vor, wie es wäre, wenn man plötzlich gepackt und zu Boden gestoßen wird … Jennifer versuchte, diese Gedanken abzuwehren, nicht mehr an das zu denken, was Rhonda zugestoßen war. Doch der Vorfall bestätigte ihre bösen Vorahnungen. So schön die Insel war, ahnte Jennifer doch unter ihren stillen Wassern etwas Bösartiges. Würde sie sich jemals hier einleben können?

[home]
    Kapitel sechs
    Der Strandräuber
    J ennifer hörte vom Bett aus, wie Blair die Vorhänge öffnete. Sie reckte sich. Hellblauer Himmel. Ein Baumwipfel. Im Hof unter der Dusche – eine einfache Konstruktion aus einem Duschkopf an einer Stange über einem gefliesten Viereck – stand eine große Muschel voll Wasser. Ein Graureiher tauchte anmutig den Schnabel in die Muschel, legte den Kopf zurück und schüttelte blitzende Tropfen ab. Jennifer lächelte, drehte sich auf die Seite und fragte sich, warum sie so müde war.
    Dann fiel es ihr wieder ein. Sie richtete sich auf; der ruhige Morgen war ihr verdorben. »Wie spät ist es? Wie geht es Rhonda?«
    Blair trug lässige Shorts und streifte sich gerade ein T-Shirt über. »Weiß nicht. Wir müssen sie wecken, damit sie ihre Sachen packt. Ich habe den Hubschrauber bestellt und gesagt, sie wäre gestürzt … nichts übermäßig Dramatisches. Wollte keine Alarmglocken läuten.«
    Jennifer hüllte sich in einen Sarong und ging auf Zehenspitzen hinüber in den dämmerigen Wohnbereich. So leise wie möglich holte sie den Wasserkocher und wollte ins Bad gehen, um ihn zu füllen, als Rhonda sie ansprach.
    »Ich bin wach. Du brauchst dich nicht bemühen, leise zu sein.«
    »Hast du schlafen können?«
    »Kaum. Wach sein ist besser. Ich habe immer wieder geträumt … Alpträume. Ich habe gehört, wie Blair telefonierte. Um acht Uhr werde ich abgeholt?«
    »Sieht so aus. Ich helfe dir beim Packen.«
    »Nicht nötig. Dass schaffe ich schon. Ich kann nur hoffen, dass meine Zimmergenossinnen und Sheree das alles nicht ein bisschen … sonderbar finden.«
    »Sag einfach, es sei Blairs Vorschlag. Er sei übervorsichtig. Für den Fall, dass du eine ernste Gehirnerschütterung hast oder so. Hast du noch Urlaub gut? Sag einfach, den würdest du jetzt nehmen.«
    »Klingt plausibel. Machst du Kaffee?«
    »Ja. Soll ich dir Frühstück besorgen? Ich könnte es hierherholen«, bot Jennifer an, die ahnte, dass Rhonda sich mit ihrem geschundenen Gesicht nicht blicken lassen wollte.
    »Ich habe keinen Hunger. Nur Kaffee.« Sie schwang die Beine vom Sofa und stützte das Kinn in die Hände. »So habe ich mir meinen endgültigen Abschied von der Insel nicht vorgestellt.«
    Jennifer nagte an ihrer Unterlippe, während sie Tütchen mit Kaffeepulver in die Becher entleerte. »Könntest du zu einer Abschiedsparty zurückkommen? Oder auf dem Festland eine geben? Wann fährst du heim nach Irland?«
    »Mein Ticket ist gebucht. Ich reise in zehn Tagen ab. Zu einer Hochzeit in der Familie. Ich bin Brautjungfer.« Sie berührte ihr Gesicht. »Zum Teufel mit ihm.« Sie war wütend.
    »Bis dahin siehst du wieder prima aus, bestimmt«, sagte Jennifer und dachte bei sich:
Dieser Scheißkerl. Er macht weiter, als wäre nichts geschehen. Wenigstens ist Rhonda wütend und tut sich nicht selbst leid.
    Blair kam aus dem Bad und lächelte Rhonda zu. »Ich habe eine Idee. Wir kennen ein richtig schönes Urlaubshotel unten im Hunter Valley. Möchtest du dich da eine Woche lang erholen, bevor du nach Hause fährst? Die Seele baumeln lassen? Ich könnte einen Sonderrabatt für dich aushandeln.«
    Rhondas Miene hellte sich ein wenig auf. »Wenn es nicht zu teuer ist, würde es mir schon gefallen. Ich möchte einfach eine Zeitlang allein sein. Meine Wunden lecken.«
    Blair öffnete den Vorhang im Wohnzimmer und ließ den strahlenden Sonnenschein ein, der die furchtbare Nacht vergessen machte. »Die Hauptsache ist, dass du kein schlechtes Gewissen und keinen Groll hast. Wenn du einen Therapeuten aufsuchen möchtest, können wir das über den Gesundheitsfond arrangieren.«
    »Danke, Blair.« Sie nahm den Kaffeebecher entgegen. »Ihr seid beide so freundlich. Es tut mir schrecklich leid, Jennifer, dass ich dir deinen ersten Tag hier verdorben habe.«
    »Was

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