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Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation

Titel: Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Newberg
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sich. Und wenn Sie diese Übung kontinuierlich über längere Zeit wiederholen, wird Ihr Mitgefühl wachsen. Einige erst kürzlich abgeschlossene Studien zeigen, dass solche Übungen den Neocortex wachsen und die Amygdala, den Kampf-oder-Flucht-Mechanismus des Gehirns, schrumpfen lassen.
    Unsere eigenen Hirnscan-Forschungen zeigen, dass die Konzentration auf und Meditation über positive Gedanken, Gefühle und Ergebnisse stärker als jede Droge der Welt wirken können, besonders wenn es um die Veränderung alter Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Annahmen geht. Und soweit wir wissen, wird dieser gesamte Vorgang von den sprachgesteuerten Hirnprozessen getragen.
    Wenn Sie Ihre Sprechweise verändern, verändern Sie damit auch Ihr Bewusstsein, und das wiederum beeinflusst jeden Gedanken, jedes Gefühl und jede Verhaltensweise in Ihrem Leben. Mit der Zeit können Sie vielleicht sogar verstörende Erinnerungen zurückdrängen und bejahender sehen, indem Sie entspannt und positiv darüber sprechen. Dadurch wird die ursprüngliche Erinnerung verändert und in dieser Form neu gespeichert. 36 Wenn sie das nächste Mal aufgerufen wird, enthält sie teilweise die neuen positiven Formulierungen, in denen Sie sie ausgedrückt haben.
    Positive Refokussierung, positive Affirmationen, akzeptanzbasierte Bewusstwerdungsübungen, Entspannungsübungen, Hypnose und Meditation können bewiesenermaßen allesamt negative Grübeleien und depressive Gedanken beenden. 37 Warum also sollten Sie sie nicht zu einer täglichen Gewohnheit machen? Indem Sie Ihre innere Sprache verändern, können Sie die Realität Ihres Lebens verwandeln.
Wie man nicht mehr ins Grübeln kommt
    Um negative Grübeleien zu verhindern, empfiehlt Robert Leahy, Professor der klinischen Psychologie an der Weill-Cornell Medical School in New York, folgende Methode:
    1.Fragen Sie sich, ob Ihr negatives Denken Ihnen in der Vergangenheit je geholfen hat. Die Antwort ist gewöhnlich: »Nein.«
    2.Schreiben Sie Ihre negativen Gedanken nieder, und legen Sie das Blatt dann beiseite. Wenn Sie es sich später noch einmal anschauen, wirkt das Problem längst nicht mehr so schlimm.
    3.Fragen Sie sich, ob das Problem real oder eingebildet ist. Gehört es der Gegenwart oder der Vergangenheit an? Akzeptieren Sie die Vergangenheit, und lassen Sie sie hinter sich.
    4.Anstatt sich auf Ihr Problem zu konzentrieren, wenden Sie sich einem unmittelbar erreichbaren Ziel zu.
    5.Akzeptieren Sie, dass viele Probleme unangenehm, schwierig und unfair sind und manche auch unlösbar.
    6.Gönnen Sie sich eine Pause, und tun Sie etwas, was Ihnen Freude macht.
    Das menschliche Gehirn ist unglaublich kreativ, und es erschafft den ganzen Tag lang positive wie negative Szenarien. Die meisten Menschen sind sich dieser Form mentalen Geschwätzes gar nicht bewusst, und selbst wenn wir sie entdecken oder wenn sie uns bei einem anderen Menschen auffallen, fahren sie einfach immer weiter fort wie die ausgeleierte Tonspur einer Schallplatte. Warum? Weil Wiederholungsmuster im Denken ausgeprägte neuronale Pfade schaffen, die Veränderungen hartnäckig widerstehen. Deswegen müssen wir ständig neue Denk-, Sprech- und Zuhörmethoden finden, damit sich neue neuronale Schaltkreise bilden können.
    Das ist die Macht der Vorstellungskraft: Sie kann uns in eine Abwärtsspirale negativer Gedanken ziehen, oder wir können jahrzehntelang angewöhnte Verhaltensweisen ändern, die uns nicht länger nützlich sind.
    Auf unsere Worte achten
    Der erste Schritt ist die Erkenntnis, dass wir alle ständig unbewusst alle möglichen negativen Gedanken hegen. Jetzt müssen wir dieses Gewahrwerden nach innen richten und genau auf die Prozesse des vielbeschäftigten Gehirns achten. Wir müssen mit dem, was wir sehen oder hören, nichts weiter tun. Wir beobachten die ständigen Veränderungen in unseren Gedanken und Gefühlen nur, ohne sie zu beurteilen. Das ist die offizielle Definition der Aufmerksamkeitstechnik, eines wichtigen Mittels zur Veränderung unseres Denkens und Fühlens.
    Probieren Sie dieses Experiment doch gleich einmal aus. Schließen Sie die Augen und testen Sie, wie lange Sie Ihren Kopf leer halten können, bevor sich ein Gedanke oder ein Gefühl dazwischendrängt. Wenn Ihnen diese Übung noch neu ist, können Sie die völlige innere Stille vielleicht nur fünf oder zehn Sekunden aufrechterhalten. Und selbst als erfahrener Praktiker der Aufmerksamkeitsmethode schaffen Sie kaum je mehr als dreißig Sekunden, bevor das

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