Die Kraft der Mitfuehlenden Kommunikation
Wiederholen Sie das dreimal. Wenn möglich, gähnen Sie dann einige Male und überprüfen Sie, ob sich Ihr Entspannungszustand verbessert hat. Legen Sie wieder eine Zahl zwischen eins und zehn fest und schreiben Sie sie auf.
Dann dehnen Sie langsam Ihren Körper so, dass Sie sich dabei wohlfühlen, und versuchen, sich völlig in das Gefühl des Streckens zu versenken. Beginnen Sie mit den Gesichtsmuskeln; spannen Sie sie erst an, dann entspannen Sie sie wieder. Anschließend kommen Schulter- und Halsmuskulatur dran; bewegen Sie sachte den Kopf von einer Seite zur anderen und von vorn nach hinten. Heben Sie die Schultern bis an die Ohren und lassen Sie sie wieder fallen.
Dann spannen Sie alle Arm- und Beinmuskeln an. Bleiben Sie so und zählen Sie bis zehn; dann entspannen Sie sich, indem Sie Hände und Füße ausschütteln. Holen Sie noch einige Male tief Luft und ruhen Sie sich aus. Bewerten Sie jetzt erneut Ihren Entspannungszustand und notieren Sie die Zahl; überprüfen Sie, wie sehr Sie sich verbessert haben.
Kann eine kurze Übung wie diese wirklich Ihr Gehirn so verändern, dass Ihre Kommunikationsfähigkeit sich messbar steigert? Ja! Mehrere fMRT-Studien haben gezeigt, dass eine einminütige Entspannungsübung die Aktivität in bestimmten Hirnarealen steigert, die für Sprache, Kommunikation, soziales Bewusstsein, Stimmungsregulierung und Entscheidungsfindung zuständig sind. 2 Wenn Sie die Entspannungsübung verlängern, werden weitere Hirnareale aktiviert, die Ihre Konzentration und Aufmerksamkeit bei der Arbeit steigern. 3 Der Cortisolspiegel sinkt, das heißt, Ihr biologischer Stress verringert sich.
Forschungen zeigen ebenfalls, dass schon die Beobachtung Ihres natürlichen Atemrhythmus Ihre Hirnwellen zum Positiven hin verändert, und wenn Sie Ihren Atem mit dem eines anderen Menschen koordinieren, fühlen Sie sich beide entspannter und einander stärker zugeneigt. 4 Am Ende seines Buches Gefühle lesen schreibt der Mimikexperte Paul Ekman: »Ich hatte bisher nicht verstanden, warum es unseren Emotionen guttun sollte, wenn man sich auf den Atem konzentriert.« Aber dann kam ihm »wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel« eine Erkenntnis:
Allein die Tatsache, dass man seine Aufmerksamkeit auf einen automatischen Vorgang richtet, der keine bewusste Kontrolle erfordert, führt dazu, dass man sich auch auf andere unwillkürliche Vorgänge bewusst konzentrieren kann … Wir entwickeln neue neuronale Vernetzungen, mit denen wir das bewerkstelligen. Und hier kommt die Pointe: Diese Fähigkeiten übertragen sich auf andere unwillkürliche Abläufe – was dem Bewusstsein für emotionale Verhaltensweise und bei manchen Menschen auch dem für Impulsverhalten zugutekommt.
Wenn ein Gespräch hitzig wird, profitiert derjenige, der die Ruhe behält, am meisten. Lernen Sie also unbedingt, sich in schwierigen Besprechungen auf das Entspannen und auf Ihre Atmung zu konzentrieren.
Schritt 2: Seien Sie im gegenwärtigenMoment präsent
Wenn Sie sich intensiv auf Ihre Atmung und die Entspannung konzentrieren, fixieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment. Wir können durch die Einfachheit der Atmung oder Entspannung eines bestimmten Körperteils vollkommen in uns aufgehen, sodass die innere Stimme des Alltagsbewusstseins zumindest kurzfristig schweigt und wir uns so der subtilen Ereignisse rings umher gewahr werden. Wir hören Klänge, die uns nur selten auffallen, wir spüren mehr in unserem Körper, und wenn wir diese »Gegenwärtigkeit« in ein Gespräch einbringen, hören wir die subtilen Unterschiede im Tonfall deutlicher, die gesprochenen Worten ihre emotionale Bedeutung verleihen.
Hier eine kleine Übung, die der angesehene Autor und spirituelle Lehrer Eckhart Tolle konzipiert hat. Sie können sie sofort ausprobieren und so die Kraft des gegenwärtigen Moments erfahren. 5 Fangen Sie an, indem Sie sich auf Ihre rechte Hand konzentrieren. Dann fragen Sie sich: Woher weiß ich eigentlich, dass meine rechte Hand, jetzt gerade in diesem Moment, überhaupt existiert? Je mehr Sie darüber nachdenken und sich dabei auf Ihre Hand konzentrieren, desto mehr werden Sie spüren.
Wenn Sie nach ein oder zwei Minuten noch keinen Unterschied spüren, ballen Sie die Hand sehr langsam zur Faust und halten sie dreißig Sekunden lang so. Dann verbringen Sie wieder dreißig Sekunden damit, die Faust zu öffnen. Achten Sie dabei auf jede Empfindung in den Fingern und der Handfläche.
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