Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
und weitreichende Erläuterungen, die den Rahmen dieses Praxisbuchs sprengen würden.
Falls Sie sich mit solchen, für die eigene Entwicklung sehr förderlichen Gedanken näher befassen wollen, finden Sie im Anhang Literaturhinweise. [46]
Thesen der Psycholo gie und Philosophie der Emotionalen Intelligenz:
– Gefühle dienen der Erhaltung des Lebens – und sind zugleich sein Ziel. Eine Ausnahme davon machen die zerstörerischen Gefühle.
– Gefühle sind dann angemessen („richtig“), wenn sie entweder eine Wahrheit anzeigen oder der Erhaltung des Lebens oder der Lebensqualität (dem Ziel des Lebens) dienen.
– Gefühle verbinden sich in der Wahrnehmung auf vielfältige Weise mit allen anderen Erfahrungen und begründen so unsere Werterfahrungen.
– Gefühle können sowohl Gefühlszustände sein, sich aber auch im Meinen von etwas zeigen, z.B. in Werturteilen. [47]
– Ohne Gefühle keine Wer terfahrungen. Gefühle sind daher nicht sekundär, wie meist angenommen wird, sondern primär, sind Hauptsache, nicht Nebensache.
– Die ausschlaggebende Eigenschaft für das Wertvollsein und Unwertsein unserer Erfahrungen ist das Angenehm- und Unangenehmsein der Gefühle.
– Angenehm- und Unangenehmsein der Gefühle sind umfassendere Begriffe als Lust und Schmerz. Lust stellt nur eine Form innerhalb einer breiten Skala angenehmer Gefühle dar.
– Angenehm- und Unangenehmsein begründen die Attraktivität und Anziehungskraft bzw. Antipathie und Vermeidung von Gefühlen und damit auch von Werten.
– Alle anderen Werte sind nur Werte als Mittel.
– Werte als Mittel können selbst wieder Gefühlswerte sein. [48]
Werte, die nicht auf Gefühlswerten beruhen oder zu ihnen hinführen, sind nur vermeintliche Werte (z.B. scheinbare Werte als Mittel), d.h. zunächst einmal bloße „Wertideen“. [49] Wertideen vermitteln keine echten Werterfahrungen, sondern stellen nur Wertmeinungen auf der intellektuellen Ebene dar.
– Traditionelle Werte und moralische Regeln (z.B. der Kategorische Imperativ) oder Forderungen (wie „Liebe deinen Nächsten“) lassen sich daher nur begründen und sind nur nützliche Werte als Mittel, insofern sie auch tatsächlich zu einem emotional erfüllteren und leidensfreieren Leben führen oder dies erwarten lassen.
– Motivationen sind, soweit in echtem Sinne „werthaft“, letzt lich immer durch Gefühle veranlasst. Daneben gibt es jedoch zahlreiche andere Handlungsanlässe bzw. Handlungsauslöser, eben auch bloße Wertideen, die oft nur vermeintlich wertorientiert sind.
– Viele Wertgefühle sind sehr subtil.
– Wertvollsein und Unwertsein als Angenehm- und Unangenehmsein müssen uns in der Motivation nicht bewusst sein, um als Handlungsauslöser zu fungieren.
– Wertvollsein des positiven Gefühls und Wertvollsein der Befreiung oder Freiheit von negativen Gefühlen sind evidente Endwerte und führen nicht wie anders konstituierte Werte zum unendlichen Regress bei der Begründung, warum Werte Wert haben.
– Emotionen, Stimmungen und Affekte haben mit den Gefühlen gemein, dass ihre wesentliche Eigenschaft ebenfalls das Angenehm- und Unangenehmsein ist. Auch bei ihnen begründet das ihr Wertvollsein bzw. Unwertsein.
– Gefühle gehören nicht logisch notwendig zu den Objekten, durch die oder mit denen sie erfahren werden, deshalb sind sie kontingent.
– Gefühle haben zwar (postulierte) Ursachen, sind aber deswegen noch nicht „richtig“ oder „angemessen“. Gefühle konstituieren Werterfahrungen durch Wertfühlen – und insofern werden sie als „richtig“ aufgefasst.
– Aus diesen Thesen folgt, dass Werte relativ auf kontingente Gefühle und damit subjektiv sind.
– Aus den vorausgegangenen Thesen folgt, dass wir die Empfehlung aussprechen können, unsere positiven Gefühle, Emotionen und Stimmungen im Leben zu optimieren und unsere negativen Erfahrungen zu minimieren, weil jeder, der die entsprechenden Erfahrungen hat, auch ihre evidente (Lebens)Qualität bejaht. (Aus neurotischen, destruktiven, pathologischen oder intellektuellen Gründen die Positivität des Fühlens nicht zu bejahen bedeutet, aktuell auch nicht positiv zu fühlen, sondern eben negativ zu fühlen oder über einen Zustand zu urteilen, in dem man sich gerade nicht befindet.)
– Die Fähigkeit, unsere Werterfahrungen zu optimieren, kann „Emotionale Intelligenz“ genannt werden.
– Emotionale
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