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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Patienten auf diese Art und Weise geheilt haben. Bringen Sie mich weiter. Ich möchte etwas lernen.«
    »Das können Sie nicht, Professor.«
    »Wieso nicht?«
    »Sie müssen es einfach haben, verstehen Sie? Man kann es nicht lernen. So etwas muß angeboren sein. Auf keinen Fall können Sie hingehen und sagen: So, jetzt werde ich meine Hände auf den Körper einer kranken Person legen, um sie zu heilen. Das ist Unsinn, das wird nicht klappen. Es muß schon einen Hintergrund geben.«
    »Wie bei Ihnen?«
    »Sicher.«
    »Und wie sieht der aus?«
    Elfie Gazzow kräuselte die Lippen. Dann gab sie ein spöttisches Lachen ab. »Wie der Hintergrund aussieht, werde ich Ihnen nicht sagen. Es hat vieles mit der Einstellung und auch mit dem Glauben an gewisse Dinge zu tun.«
    »Ja, bestimmt. Aber auch bei Ihnen, Schwester? Bei einer dreifachen Mörderin?«
    »Ach, glauben Sie denn, daß ich die Morde tatsächlich begangen habe?«
    »Es sind drei Menschen gestorben. Man hat ihnen die Kehlen durchgeschnitten, und man hat Sie als Täterin verurteilt. Die Morde sind zudem in meinem Krankenhaus geschehen. Auch wenn Sie unschuldig sein sollten, ich kann Ihnen versichern, daß Sie hier keinen Arbeitsplatz mehr finden werden, denn etwas bleibt immer hängen. Da muß ich auch Rücksicht auf das Personal und vor allem auf die Patienten nehmen. Da würde man mir etwas anderes sagen, wenn ich eine Mörderin einstelle.«
    Elfie hob die Schultern. »Das ist Ihr Problem, Professor. Ich habe meine Pflicht getan.«
    »Und damit wäre auch der Besuch hier beendet!« Zum erstenmal mischte sich Purdy Fox in das Gespräch. »Ich denke, wir sollten wieder fahren, Elfie.«
    Die Krankenschwester drehte den Kopf. Sie ging auf die Bemerkung nicht ein und sagte nur: »Hi, Purdy, warten Sie noch immer?«
    »Ja, aber nicht mehr lange.«
    Vom Bett her meldete sich Mitchell Cramer. »Hören Sie, Mrs. Fox. Ich möchte noch einmal betonen, daß mir Elfie Gazzow sehr geholfen hat und ich deshalb in ihrer Schuld stehe. Sie werden sie wieder zurück in die Zelle bringen, das ist klar. Aber ich möchte, daß Sie nicht vergessen, wer mir geholfen hat. Ich werde am Wochenanfang wieder meinen Arbeitsplatz betreten, dann reden wir weiter.«
    Purdy nickte. »Ich habe alles verstanden, Sir.«
    »Das ist gut.«
    »Können wir jetzt gehen, Schwester?« erkundigte sich die Aufseherin spöttisch.
    »Ja, natürlich.« Die Angesprochene setzte sich in Bewegung. Sie ging auf das Bett zu, weil sie sich von Cramer verabschieden wollte. Purdy Fox hatte mittlerweile die Handschellen hervorgeholt, was den Zuchthausdirektor schon irritierte. »Ich weiß nicht, ob es nötig ist, der Gefangenen schon hier im Krankenhaus die Handschellen anzulegen, Mrs. Fox.«
    »Pardon, Sir, ich dachte nur.«
    »Lassen Sie das jetzt!«
    »Ja, Sir.«
    Elfie hatte sich um den Dialog nicht gekümmert. Sie blieb neben dem Bett stehen. »Denken Sie daran, was ich Ihnen gesagt habe, Mr. Cramer. Vergessen Sie es nicht.«
    Er nahm ihre rechte Hand zwischen seine Hände. »Wie könnte ich das vergessen?«
    »Gut, dann sage ich goodbye.« Sie lächelte noch einmal und zog ihre Hände zurück.
    »Finden Sie allein hinaus?« erkundigte sich der Professor. »Ich möchte meine Station jetzt nicht verlassen.«
    »Das schaffen wir schon.«
    Der Arzt schaute den Frauen nach, wie sie das Krankenzimmer verließen. Dabei gingen sie nebeneinander her, wie zwei Besucherinnen.
    Die Handschellen hatte Purdy Fox tatsächlich wieder weggesteckt, aber sie war bereit, bei jeder falschen Bewegung sofort zu handeln.
    »So, Schwester Elfie, jetzt geht es wieder zurück in Ihre neue Wohnung.«
    »Vielleicht.«
    »Was soll das heißen?« Purdy schaute die Gefangene von der Seite her an und sah auch ihr dünnes Lächeln, was ihr überhaupt nicht gefallen konnte.
    »Lassen Sie sich überraschen, Purdy…«
    ***
    Als Glenda Perkins aus dem Wagen stieg, war zunächst nicht viel von ihr zu sehen, denn sie hielt den Blumenstrauß mit beiden Händen fest.
    Glenda hatte sich nicht davon abbringen lassen, ihn zu kaufen, aber ich fragte mich, was sie damit wollte, und was vor allen Dingen Sir James davon hatte, wenn man ihm das Ding in das Krankenzimmer stellte.
    Wahrscheinlich gar nichts, das zumindest war meine Meinung gewesen, aber ich hatte Glenda vom Gegenteil nicht überzeugen können.
    Außerdem hatte sie den Strauß bezahlt und damit basta.
    Hinter dem Strauß tauchte auch Glenda auf, die einen braunen Mantel trug, der im unteren

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