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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte man sie über einen Kamm scheren, aber mit Elfie Gazzow kam sie nicht zurecht. Diese Person gab ihr Rätsel auf. Sie hatte etwas an oder in sich, das man kaum beschreiben konnte. Zumindest Purdy nicht. Es war eine gewisse Kraft oder Stärke, bei der sich die Wärterin in der umgekehrten Rolle vorkam, als wäre sie die Gefangene. Elfie machte auf sie den Eindruck einer Frau, die andere beherrschte.
    Außerdem ärgerte sich die Frau darüber, daß die anderen drei verschwunden waren. Allein mit Elfie Gazzow konnte es gefährlich werden, auch wenn sich die Krankenschwester locker gab.
    Hier war einiges schiefgegangen.
    Der Lift kam endlich.
    Purdy wurde wieder abgelenkt und sorgte dafür, daß ihre Gefangene die Tür öffnete, damit sie als erste die breite Kabine betrat.
    Purdy folgte ihr.
    »In den Keller?« fragte Elfie.
    »Ja. Dort sind wir ja hergekommen.«
    »Sehr gut.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Ich liebe Keller.« Sie lachte plötzlich wie ein Teenager und schaute zu, wie ihre Aufpasserin den entsprechenden Knopf drückte. Es dauerte nicht lange, da setzte sich die Kabine in Bewegung. Zuerst spürten beide den Ruck, dann fuhren sie nach unten.
    Sie standen sich gegenüber. Sie schauten sich an. Sie sagten nichts, aber Elfie lächelte wieder.
    »Was ist?« fragte Purdy, der das Lächeln gar nicht gefiel.
    »Nichts.«
    »Doch. Sie haben etwas vor.«
    »Ich nicht.«
    »Wer dann?«
    Elfie Gazzow runzelte die Stirn. »Ja, ich wollte Ihnen noch etwas sagen, Purdy.«
    »Aha. Und was?«
    Die Kabine hielt. Keine der beiden Frauen traf Anstalten, den Raum zu verlassen. Elfie reckte ihr Kinn vor. »Ihre Kollegin und Ihre beiden Kollegen sind übrigens tot, Purdy…«
    ***
    »Hast du Lust?« fragte Teresa ihren Kollegen.
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    Der dritte im Bunde, er hieß Ernest, ließ die Zeitung sinken, in der er geblättert hatte. »Wovon redet ihr eigentlich?«
    »Wir haben keine Lust, hier noch länger zu bleiben«, sagte Peter.
    »Wo wollt ihr denn hin?«
    Teresa lächelte. »Einen Schluck trinken. Hier gibt es bestimmt eine Kantine.«
    Peter war dagegen. »Das gibt Ärger. Wenn die Fox zurückkommt und uns hier nicht findet, dann macht sie eine Meldung, und wir werden zum Chef zitiert.«
    »Die hat doch noch zu tun«, meinte Teresa. »So schnell geht das alles nicht.«
    Peter verdrehte die Augen. Auch ihm stank es, hier warten zu müssen.
    Er wandte sich an Ernest, der ständig über seinen dunklen Bart strich.
    »Sag du doch auch mal was.«
    »Mir ist es egal.«
    »Das heißt, du würdest mitgehen?«
    »Ja, Peter. Aber nicht in die Kantine. Nur etwas frische Luft schnappen. Hier kommt man ja um vor Wärme.«
    Teresa stand auf. »Worauf warten wir dann noch, Freunde? In einer Viertelstunde sind wir wieder hier. Außerdem habe ich Durst. Da unten wird es sicherlich einen Automaten geben.«
    Peter schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Damit komme ich nicht zurecht.«
    »Hast du Angst?« fragte Teresa.
    »Nein.«
    »Was ist es dann?«
    »Ein dummes Gefühl.«
    »Vergiß es.«
    »So einfach ist das nicht.«
    Sie redeten noch eine Weile hin und her, bis Teresa die Initiative ergriff, aufstand und auf den Fahrstuhl zuging. Sie schaute nicht nach, ob die anderen ihr folgten, ihr jedenfalls ging die Warterei auf die Nerven und überhaupt die gesamte Umgebung hier. Sie wollte raus, und auch die beiden Männer taten es ihr nach. Sie standen auf und schlüpften ebenfalls in die Kabine.
    »Wenn man uns erwischt, gibt das Ärger«, behauptete Ernest.
    Teresa lächelte. »Wer von uns wird denn petzen?«
    »Keiner.«
    »Eben.«
    Sie fuhren wieder in den Keller. Von dort aus war der Weg kürzer bis zu ihrem Wagen. Eine kleine Erfrischung konnte wirklich nicht schaden, auch wenn es draußen viel kühler war. Und die Fox wurde auch allein mit der Krankenschwester fertig. Außerdem hatte sie nicht deutlich gemacht, daß im Flur gewartet werden sollte, so redeten sich die drei ein reines Gewissen ein.
    Der Lift stoppte im Keller. Etwas vorsichtig und mit keinem guten Gefühl verließen die beiden Männer und die Frau die Kabine. Das hier unten war eine Welt für sich, die keiner von ihnen mochte. Es gab Räume, Gänge, elektrische und mechanische Anlagen. Außerdem roch es hier unten nach Leichen, aber darüber sprachen sie nicht, es war aber an ihren Gesichtern abzulesen, wie unwohl sie sich fühlten.
    Weit im Hintergrund dudelte ein Radio.
    Sie mußten sich nach rechts wenden, um die Umgebung zu

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