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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum letztenmal begegnet sind, Mister.«
    »Mein Name ist John Sinclair.« Ich wußte selbst nicht, weshalb ich das gesagt hatte, sah ihr Nicken, dann das Lächeln, das ebenfalls sehr kalt war.
    »Wie schön.«
    »Kommen Sie jetzt weiter, Elfie. Es wird Zeit für uns.«
    »Ja, natürlich.« Sie nickte mir zu, dann beeilten sich die beiden Frauen, den Gang hinter sich zu lassen.
    Ich blieb noch stehen und schaute ihnen nach. Bevor sie hinter der Glastür verschwanden, drehte sich die Krankenschwester noch einmal um. Sie schaute mich an und winkte mir zu. Ich glaubte sogar, sie leise lachen gehört zu haben, aber das konnte auch Einbildung gewesen sein.
    Neben mir stieß Glenda die Luft aus. »Und?« Fragte sie.
    »Was meinst du damit?«
    Sie verengte die Augen. »Das war schon komisch, John. Diese Frau kann einem Furcht einjagen. Zumindest ist es bei mir der Fall gewesen.«
    Sie schüttelte sich, als hätte man sie mit kaltem Wasser Übergossen.
    »Ja, sie war etwas seltsam. Ich frage mich aber, was diese dreifache Mörderin hier an ihrer alten Wirkungsstätte zu suchen hat.«
    »Da werden wir wohl den Professor fragen müssen. Oder interessiert es dich nicht?«
    »Jetzt schon.«
    Glenda wedelte mit der freien Hand. »Hast du mal wieder eine deiner berühmten Ahnungen bekommen?«
    »Noch nicht.«
    »Aber…«
    »Sagen wir so: Es würde mich nicht wundern, wenn ich sie bekommen würde.«
    »Aha. Dann hat sich der Besuch womöglich doch gelohnt.«
    »Den werden wir jetzt nachholen, Glenda.«
    Wir gingen weiter. Das Gesicht und der Blick dieser Krankenschwester wollten mir nicht aus dem Kopf. Irgend etwas war hier faul. Darauf hätte ich wetten können…
    ***
    »Wer war dieser Mann, und wer war diese Frau?« fragte Purdy Fox, als sie den Flur verlassen hatten. »Ich weiß es nicht.«
    »Ach, tatsächlich nicht?« Purdy schaute Elfie scharf an. »Das ist mir aber nicht so vorgekommen.«
    »Wieso nicht? Was habe ich falsch gemacht?«
    »Nichts, Elfie, aber Sie haben diesen Mann so seltsam angeschaut, wie man es bei einem Fremden nicht tut. Deshalb bin ich mißtrauisch geworden.«
    »Sie dürfen nicht überall Gespenster sehen.«
    »Ja, das ist wohl das Problem.« Die Fox schaute sich um, weil sie nach Teresa und den beiden Wärtern Ausschau hielt, aber die waren nicht da.
    Niemand hatte einen Stuhl oder einen Sessel in Beschlag genommen.
    »Suchen Sie jemanden?«
    »Das wissen Sie doch ganz genau.«
    Elfie Gazzow hob die Schultern. »Mag sein, aber hier oben sind die drei nicht.«
    »Das habe ich inzwischen auch gesehen.«
    Elfie lächelte nur, was Purdy Fox überhaupt nicht gefiel. »Sie sehen aus, als wüßten Sie mehr. Sollte es tatsächlich zutreffen, würde ich Ihnen raten, den Mund aufzumachen.«
    Die Krankenschwester lachte. »Jetzt hören Sie aber auf! Wieso und woher sollte ich mehr wissen? Ich war die ganze Zeit über im Krankenzimmer Ihres Chefs.«
    Purdy Fox nickte. Es war nicht herauszufinden, ob sie sich selbst bestätigen wollte oder der Gefangenen zunickte. »Ja, das ist richtig«, bestätigte sie dann.
    »Wo haben Sie das Problem?«
    »Im Moment habe ich keines. Aber ich traue Ihnen nicht, Elfie. Ich traue Ihnen nicht von hier bis zum Fenster. Etwas stimmt nicht mit Ihnen. Sie sind zwar ein Mensch, aber Sie sind trotzdem ein Rätsel.«
    »Ach so, Purdy, Sie haben noch etwas vergessen. Ich bin auch eine Mörderin«, erklärte Elfie mit einem kalten Lächeln auf den Lippen. »Eine dreifache sogar. Sie sollten sich wirklich vorsehen.«
    »Nein, wir werden gehen.«
    »Und die anderen?«
    »Warten vielleicht im Wagen.«
    »Einverstanden«, sagte Elfie. »Wir nehmen wieder den Lift?«
    »Dort habe ich Sie auch besser unter Kontrolle.«
    »Sehr schön.«
    Es gab zwei Aufzüge. Der kleinere wurde zumeist von den Besuchern benutzt, der große vom Personal, wenn sie Patienten transportierten.
    Er mußte erst noch in die erste Etage hochgeholt werden, und so warteten die beiden unterschiedlichen Frauen. Elfie Gazzow wollte provozieren und fragte: »Was ist mit den Handschellen? Wollen Sie mir die Dinger nicht anlegen?«
    »Später, wenn wir unten sind.«
    »Aha. Angst?«
    »Nein, Elfie. Ich bin nur vorsichtig.« Purdy verengte die Augen. »Und ich werde Sie auch in der nächsten Zeit sehr genau beobachten, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Wie Sie meinen.«
    Purdy Fox ärgerte sich. Den Job übte sie schon fast zehn Jahre aus. Sie hatte in dieser Zeit die unterschiedlichsten Personen kennengelernt. Und nie

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