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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht!
    Sir James riß den Mund auf und saugte den Atem ein. Er hatte sich nicht geirrt. Es war ein Gesicht gewesen, und es blieb auch dort bestehen, wie er genau erkennen konnte, nachdem er sich von seinem ersten Schock erholt hatte.
    Ein weißes oder sehr helles Gesicht, was unnatürlich aussah. Aber das Gesicht eines Menschen, der jetzt seinen linken Arm bewegte. Wie ein Schatten fuhr er an der Außenseite der Lamellen in die Höhe. Und dieser Schatten hielt etwas in seiner Hand, das er jetzt in eine Lücke zwischen zwei Lamellen klemmte.
    Es war schmal, aber es glänzte.
    Ein Messer!
    Sir James schloß die Augen wie jemand, der sich aufgegeben hatte. Er wußte selbst genau, daß er keiner Täuschung erlegen war. Er hatte auch damit gerechnet, daß dieser ›Geist‹ zurückkehren würde, aber er wunderte sich schon darüber, daß dies so schnell passiert war. Zudem noch am Tag, wo es keine nächtliche Krankenhausruhe gab. Jeden Moment konnten ein Arzt oder eine Schwester das Zimmer betreten, doch daran störte sich das Wesen nicht.
    Es hatte den Kopf gedreht, um auf das Bett des Patienten schauen zu können.
    Sekunden verstrichen, und sie kamen Sir James furchtbar lang vor. Bis plötzlich das Rollo wieder in die Höhe schnackte und nicht mehr nach unten gedrückt wurde.
    Die Gestalt aber blieb dort stehen. Sogar das Funkeln der Klinge konnte er durch die schmalen Öffnungen sehen. Lange brauchte er nicht zu warten, denn wieder vernahm er das leise Klappern. Diesmal aus einem anderen Grund. Es war auch kaum zu hören, aber dem staunenden Patienten zeigte sich etwas, das er nicht begriff.
    Es widersprach den Gesetzen der Physik, aber denen der Magie kam es recht.
    Die Gestalt drückte sich tatsächlich durch die geschlossenen Lamellen des Rollos. Dabei wurden sie zwangsläufig berührt, aber sie bewegten sich so gut wie nicht, nur ein geringfügiges Rascheln war von demjenigen zu hören, der gute Ohren hatte.
    Die Gestalt verließ ihren Platz. Das schon hätte Sir James in starres Staunen versetzt, aber es kam noch etwas anderes hinzu. Die Gestalt der Frau war nackt!
    Oder fast nackt; sie trug nur einen hellen Mundschutz, wie er bei Operationen üblich war. Das Haar war durch ein Tuch verdeckt worden, das wie ein Turban um den Kopf geschlungen war.
    Ansonsten trug die Person keinen Fetzen am Leib. Er sah ihre Gestalt, er sah die großen, schweren Brüste, und er konnte erkennen, daß diese Person nicht zu den knochigen Frauen gehörte.
    Sie ging, sie schritt, sie war nicht zu hören – und sie überholte sich selbst!
    Plötzlich begriff der Superintendent nichts mehr. Er mußte zugeben, daß er damit nicht gerechnet hatte. Es war der blanke Wahnsinn, es war einfach unerklärlich, denn er sah plötzlich zwei Personen in der Nähe seines Betts. Einen Menschen und einen – Geist!
    Er schrie nicht. Er bewegte sich auch nicht. Seine Finger blieben ruhig neben dem Alarmknopf liegen, während in seinem Kopf die Gedanken rasten. Mensch und Geist. Zwei Körper oder Gestalten, die sich aus einem gebildet hatten.
    Und der Geist blieb nicht mehr in der Nähe des normalen Körpers, sondern bewegte sich auf das Bett zu.
    Und genau er hatte das Messer…
    ***
    Ich hatte sicherheitshalber noch einmal mit Professor Carter telefoniert, ihn eingeweiht, auch in unsere Pläne, und ich hatte mit ihm über meinen Vorschlag gesprochen.
    Er war einverstanden gewesen, daß wir uns im Krankenhaus umschauten, und er wollte den Mitarbeitern die entsprechenden Anweisungen geben, damit wir nicht gestört wurden.
    Er warnte uns dann noch, sagte, daß dieser Keller kein Kinderzimmer war, aber das wußten wir selbst. Unsere Erfahrungen mit derartigen und ähnlichen Räumen hatten wir bereits sammeln können. So würde es uns nicht allzu schlimm schocken. Außerdem wollten wir nur Zeugen finden, die Elfie Gazzow eventuell gesehen hatten.
    Ich hatte von der Krankenhaushalle aus telefoniert. Um den Bereich des Kellers zu erreichen, standen uns der Lift und eine Treppe zur Auswahl.
    Suko und ich entschieden uns für die Treppe. Unsere Hände glitten über den dunkelblauen Handlauf aus Kunststoff.
    Ich ging vor, und ich hörte Sukos Stimme in der Nähe meines Nackens.
    »Versprichst du dir viel davon?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Also suchst du nur Zeugen?«
    »Das auch.«
    »Und sonst?«
    »Frag mich nicht, Alter. Vielleicht läuft uns auch der Geist oder die Erscheinung über den Weg, von der Sir James gesprochen hat. Ich bin fest

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