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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gereicht. Ist sie denn nicht mehr hinter Gittern?«
    »Im Moment nicht«, sagte Suko.
    Die Frau erschrak. »Dann könnte sie ja… – Himmel, wollen Sie die Frau hier suchen?«
    »Es hätte ja sein können, daß sie sich hier unten herumgetrieben hat«, sagte ich.
    »Nein, nicht hier in der Wäscherei.«
    »Danke.« Suko lächelte die Frau an und mußte laufen, um uns zu erreichen, denn wir waren weitergegangen.
    Sellas wollte uns die Energiezentrale zeigen, über die er herrschte. »Ich sage Ihnen gleich, daß ich sie dort auch nicht gesehen habe.«
    »Wir werden trotzdem durchgehen.«
    »Sicher, gern.«
    Um es vorwegzunehmen, einen Erfolg erreichten wir nicht. Niemand hielt sich in dieser für uns fremden Umgebung auf, der dort nicht zu tun gehabt hätte.
    »In der Pathologie und der Leichenhalle kenne ich mich nicht so besonders aus«, sagte Sellas, »aber wenn sich die Person dort gezeigt hätte, dann hätte ich es bestimmt erfahren.«
    »Wir gehen trotzdem hin.«
    »Okay.«
    Das Aussehen des Kellerbereichs veränderte sich. Wir bekamen keine Leichen zu Gesicht, sondern gerieten in ein Büro, nachdem wir durch einen schmalen Hur gegangen waren, der genau an dieser Bürotür endete. Es gehörte bereits zur Pathologie, war aber im Moment nicht besetzt. Durch eine breite Glasscheibe hätten wir in den eigentlichen Untersuchungsraum schauen können, wäre das Fenster nicht von einem großen Kalender beklebt gewesen.
    »Ich hole den Chef«, sagte Tony Sellas.
    »Ja, tun Sie das.«
    Er verschwand durch eine Seitentür, und wir blieben zurück. Es gefiel uns beiden nicht, daß wir keinen Schritt vorangekommen waren, aber es war nichts zu ändern. Hier bestimmten nicht wir den weiteren Fortschritt, sondern andere.
    Sellas kehrte in den nächsten beiden Minuten nicht zurück, was uns wunderte. »Ob es ihm so gut zwischen den Toten gefällt?« fragte Suko.
    Die Antwort hätte ihm Sellas selbst geben können, denn er war plötzlich wieder da. »Doktor Wise hatte noch zu tun, deshalb hat es etwas gedauert. Sie können jetzt zu ihm gehen. Brauchen Sie mich noch?«
    »Wohl eher nicht«, sagte ich.
    »Dann gehe ich jetzt.«
    »Okay.«
    Wir nahmen denselben Weg wie er und betraten die Welt, die mir schon immer widerlich kalt vorgekommen war. Kalt wie der Tod. Kein Leben, dafür das Metall und der Kunststoff. Beides war leicht zu reinigen. Große Waschbecken, Regale, auf denen Behälter standen, von denen die meisten mit den Innereien der Menschen gefüllt waren. An einer Seite waren die hochmodernen Kühlboxen angebracht worden. Das geputzte Metall war so blank, daß wir uns darin spiegeln konnten.
    Dr. Wise war ein kleiner Mensch, schon älter, vielleicht sechzig. Er ging gebückt. So stand er auch sicherlich, wenn er sich über den Seziertisch beugte, und er konnte die Haltung auch beim Gehen nicht mehr ändern.
    Sein Gesicht sah zerknittert aus, auch um die Augen herum, aber in ihnen schimmerten die Pupillen hellwach.
    »Ich bin Dr. Wise«, begrüßte er uns. »Willkommen im Reich der Toten.«
    »So willkommen fühlen wir uns hier nicht«, erklärte ich, und Wise fing an zu lachen.
    »Wieso?« Er deutete dabei auf einen nackten Körper, der halb aufgeschnitten war. »Die Toten tun nichts, und sie spüren auch nichts.«
    »Da haben Sie natürlich recht.«
    »Aber Ihnen geht es nicht um die Tote hier?«
    »Nein, sondern um eine lebende Person, um eine Mörderin, um es genau zu sagen.«
    Er schloß kurz die Augen. »Ja, ich hörte von unserer ehemaligen Schwester Elfie, daß sie sich wieder mal gemeldet haben soll.«
    Das Lachen konnte ich mir nicht verbeißen. Es klang hohl und laut in diesem kahlen Raum. »Gemeldet ist gut, Doktor. Sie hat mal wieder ihre Spuren hinterlassen.«
    Er nickte. »Dann stimmt es also doch mit den drei neuen Toten?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie, wenn man hier unten ist, kommen die Nachrichten oft nur stückweise. Da muß man schon sehr genau hinhören.«
    »In diesem Fall stimmt es«, sagte Suko.
    »Und Sie verdächtigen Elfie Gazzow?«
    »Ja.«
    »War sie hier?«
    »Sogar im Krankenhaus. Mein Kollege hat sie gesehen. Aber jetzt ist sie verschwunden, und uns obliegt die Aufgabe, nachzuforschen, ob sie irgendwo gesehen worden ist.«
    Dr. Wise stieß die Luft aus. »Also hier hat sie mich nicht besucht. Was soll sie hier auch? Es gibt schon genügend Tote. Da hat sie nichts zu suchen, denke ich mir. Wie gesagt, ich habe sie nicht gesehen.«
    »Wo geben Sie nach der Obduktion die Leichen hin?«
    »In einen

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