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Die Kreuzfahrerin

Die Kreuzfahrerin

Titel: Die Kreuzfahrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Nowicki
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Fragen löchert. Was ist das denn für eine Art.“ Er schien bemerkt haben, dass Ursula die Fragerei nicht sehr angenehm war. Ursula bedankte sich bei ihm mit einem kurzen Blick, nahm ihren Umhang ab, faltete ihn zusammen, legte ihn auf den Baumstamm, bevor sie sich darauf setzte. Die Frau reichte ihr wortlos einen Wasserschlauch, und Ursula nahm dankend einen großen Schluck. Sie spürte die Wärme der Flammen auf ihren Wangen und sah sich unauffällig um. Karl schien ihr der ältere der beiden Männer zu sein. Lothar wirkte jünger und lebendiger. Die Frau war sicherlich einige Jahre älter als Ursula, wirkte aber auch sehr jung. Sie hatte dunkles Haar, das sie zu einem Zopf geflochten hatte, der ihr unter einem Kopftuch heraus auf der Schulter lag. Ihr Kleid war so wie Ursulas aus grobem Stoff und schlicht. Die Männer hatten Hosen aus grobem Stoff an, und weite Hemden. Karl hatte über seinem Hemd eine Weste aus Schafsfell und Lothar eine lederne Jacke, die er allerdings jetzt nur lose über seine Schultern geworfen hatte.
    „Wie weit hast du heute noch zu gehen?“, fragte er Ursula jetzt. Auch er hatte sich gesetzt und blickte freundlich auf die Magd.
    Ursula fühlte sich wieder ertappt.
    „Ich weiß nicht, was meinst du?“, antwortete sie.
    „Ja, du musst doch wissen, wie weit es bis zum nächsten Hof ist, wo du Unterschlupf findest“, wunderte sich ihr Gegenüber.
    „Nein, davon weiß ich nichts, ich gehe bis in den Nachmittag und suche mir dann eine Stelle zum Übernachten nahe des Weges“, gab Ursula ehrlich Auskunft.
    Lothar zog verwundert eine Braue hoch. „Du willst uns sagen, du übernachtest ganz alleine im Wald? Ja, gibt es denn so etwas. Hast du denn keine Furcht?“
    „Fürchten tue ich mich schon ein wenig, aber es geht. Bisher ist mir nichts zugestoßen, und ein trockener Platz findet sich unter so manchem Baum.“
    Lothar schüttelte den Kopf. „Das ist sehr leichtsinnig. Es treibt sich viel Gesindel auf den Straßen herum, und ich denke, so mancher Rumtreiber fände in dir einen hübschen Zeitvertreib, und wenn er dir nur deine Tasche rauben wollte. Wir haben denselben Weg, wenn du möchtest, kannst du dich uns anschließen. Das ist auf jeden Fall sicherer für dich.“
    Ursula konnte ihr Glück kaum fassen. Sie wollte sich aber auch erkenntlich zeigen. „Danke, gerne nehme ich dein Angebot an. Hier, ich habe etwas Brot, das ich gerne mit euch teile. Ich habe auch einige Pilze, die ich unterwegs gefunden habe, und wenn ihr möchtet, kann ich für alle einen Kräutersud bereiten, der uns wärmt“, sprudelte es aus ihr hervor.
    Die Frau lachte. „Nein, nein, behalte dein Stückchen Brot ruhig für dich. Wir haben Brot, und wenn du uns deinen Sud machst, dann haben wir mehr als eine Schale von unserem Eintopf für dich übrig. Was bist du nur für ein Geschöpf, hast kaum selber etwas und willst das noch hergeben. Du bist noch nicht lange unterwegs. Das merkt man. Du wirst noch lernen müssen, wie gerne die Leute auf Wanderschaft ein Ding wie dich ausnutzen mögen.“
    „Ja“, schaltete sich nun wieder Karl ein. „Du kannst von Glück reden, dass du auf uns gestoßen bist. Wir sind christliche Handelsleut und wollen niemandem etwas Böses. Und wir kennen die Straße, mit Gesindel und Räubern wissen wir umzugehen.“ Und um seine Worte zu unterstreichen, hob er hinter seinem Sitz ein langes Schwert hervor und grinste. Selten hatte Ursula bisher solch eine Waffe gesehen, und das blanke Metall wirkte bedrohlich auf sie.
    „Leg dein Schwert weg“, rief Lothar. „Du erschreckst Ursula damit nur.“ Dann richtete er das Wort wieder an seinen jungen Gast. „Gib mir die Pilze, die werden sicherlich unsere einfache Suppe noch ein wenig schmackhafter machen. Und schau, hier ist ein Topf, in dem du Wasser erhitzen kannst.“ Die Pilze mit beiden Händen haltend deutete er dabei mit seinem Fuß auf ein tönernes Gefäß, das nahe dem Feuer stand. „Gar nicht weit ist ein kleiner Bach, da kannst du frisches Wasser holen.“ Er hatte die Pilze beiseitegelegt, wies Ursula mit ausgestrecktem Arm den Weg und gab ihr einen hölzernen Eimer. Ursula nahm den Eimer und ging in die ihr beschriebene Richtung. Schon bald hörte sie das Glucksen des Wassers. Ihr kleiner Tümpel kam ihr dabei ins Gedächtnis, und der Gedanke, ihn nie mehr wiederzusehen, machte sie wehmütig. Beim Wasserschöpfen entdeckte sie noch etwas frisches Kraut, das sie gut ihrem Sud beifügen konnte. So würde das Getränk

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