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Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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und die Leiche neben sich. Davon wurde ihm so übel, dass er sich aus den Armen löste, die ihn festhalten wollten, und aus dem Stall stürzte. Obwohl er nichts im Magen hatte, stieg der Brechreiz schmerzhaft in ihm auf, und er musste sich mehrmals übergeben.
    Nachdem er sich mühsam wieder aufgerichtet und den Mund abgewischt hatte, stellte er ungläubig fest, dass die Sonne hoch am blauen Himmel stand. Als er den Stall betreten hatte, war es dunkel gewesen. Es konnte doch unmöglich so viel Zeit vergangen sein!
    »Geht’s wieder?«, fragte ihn plötzlich eine vertraute Stimme.
    Cael kam die Gestalt zwar irgendwie bekannt vor, aber er musste die Augen zusammenkneifen und angestrengt nachdenken, um den Mann einzuordnen, der da auf ihn zukam. In seiner Benommenheit nahm er zuerst nur einen Erwachsenen wahr, der wie ein Ramgrith aussah, ganz in Schwarz gekleidet war und ein Krummschwert in der Hand hielt. Grigän? Nein, der Mann war viel jünger, hatte rabenschwarzes Haar und trug einen sorgfältig gestutzten Bart.
    Amanon!
    Kaum hatte Cael seinen Cousin erkannt, lichtete sich der Nebel in seinem Kopf. Die schrecklichen Geschehnisse des vergangenen Tages kamen ihm so unvermittelt wieder in den Sinn, dass er kurz das Gefühl hatte, den Verstand zu verlieren. Die Stimme in seinem Kopf, die ihm ihre Befehle eingehämmert hatte … Sein Kampf gegen die grün gekleideten Männer im Großen Haus … Seine Flucht durch die Straßen von Kaul und die Verzweiflung, als Grigän und Corenn nicht zu Hause waren … Sein langer Ritt nach Eza, nachdem er die Stute seiner Großtante aus dem Stall geholt hatte … Wieder die bittere Enttäuschung, als er das Gestüt verlassen vorgefunden hatte … Und schließlich die grausige Entdeckung des toten Dalabert, der für seine Eltern gearbeitet hatte, seit Cael denken konnte, und an den er unzählige schöne Erinnerungen hatte.
    Diesen letzten Schlag hatte er nicht mehr verkraftet. Er erinnerte sich nur noch daran, sich neben die Leiche ins Stroh gesetzt zu haben. War er eingeschlafen? War er ohnmächtig geworden? Oder war sein Geist womöglich auf unerklärliche Weise jenseits von Zeit und Raum in einer anderen Welt umhergeirrt?
    Die Stimme war jedenfalls nicht mehr verstummt, seit er vom Aufseher seines Schlafsaals angegriffen worden war – bis gerade eben, als er sich übergeben hatte.
    Fast schien es, als wäre sein innerer Dämon vor Amanon geflohen oder als wäre sein grausames Spiel nun nicht mehr nötig.
    Die beiden Cousins standen sich mit einem verlegenen Grinsen gegenüber. Der Ältere legte dem Jüngeren liebevoll die Hand auf die Schulter, und dieser erwiderte die Geste, bevor sie einander um den Hals fielen, überglücklich und erleichtert, nicht mehr allein zu sein. Cael hatte das Gefühl, seit über einer Dekade mit niemandem gesprochen zu haben. Die ersten Worte, die ihm über die Lippen kamen, klangen ihm fremd in den Ohren.
    »Ist noch jemand bei dir? Tante Corenn?«
    Amanon schüttelte traurig den Kopf.
    »Und deine Eltern? Weißt du, wo sie sind?«, fragte er zurück.
    Statt einer Antwort seufzte Cael nur schwer. Dass Yan und Leti verschwunden waren, traf ihn plötzlich wie ein Schlag in die Magengrube. Auch wenn er nun schon seit zwei Jahren die meiste Zeit im Großen Haus wohnte, war er in Gedanken stets bei seiner Familie gewesen, auf dem Hof, wo er aufgewachsen war. Es erschütterte ihn zutiefst, seine Mutter nicht beim Striegeln eines Fohlens im Stall vorzufinden oder seinen Vater im Schatten einiger Bäume am Rand der Koppeln sitzen zu sehen, wo er ein paar Knirpsen Unterricht gab. Was jetzt? Dalabert war tot. Und alles andere … Nichts würde mehr so sein wie früher.
    Der Junge spürte, wie ihm eine Träne über die Wange lief. Er wandte sich ab und wischte sie wütend weg. Auf keinen Fall wollte er herumheulen und sich selbst bemitleiden, schon gar nicht vor Amanon, den er so sehr bewunderte. Doch sein Cousin sah ebenfalls traurig aus. Was war los? War noch mehr Unglück geschehen?
    »Ist … Ist jemand gestorben?«, hörte er sich fragen.
    »Nein«, antwortete Amanon und ließ den Blick über die umliegenden Gebäude schweifen. »Das hoffe ich zumindest. Wo meine Eltern sind, weiß ich nicht. Wahrscheinlich sind sie mit deinen unterwegs, wie üblich. Aber was machst du eigentlich hier? Was ist passiert?«
    Cael erzählte kurz, was im Großen Haus vorgefallen war und was er danach getan hatte. Währenddessen trank er ein wenig Wasser aus dem Brunnen im Hof

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