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Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen

Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen

Titel: Die Krieger 3 - Die Stimme der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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mussten, erübrigte sich dieser Plan.
    »Wir könnten uns auf einem anderen Schiff verstecken«, schlug Cael vor. »Bei unserer Ankunft wurde die
Rubikant
ja auch nicht durchsucht.«
    Alle wandten sich zu dem Jungen um. Es war lange her, seit er sich das letzte Mal zu Wort gemeldet hatte.
    »Darüber haben wir auch schon nachgedacht, aber ich befürchte, dass es noch mehrere Tage dauert, bis Zejabel und Bowbaq wieder auf den Beinen sind. Und wenn wir mit zwei Krankentragen an Bord gehen, fallen wir zu sehr auf. Ich halte es für klüger, so bald wie möglich auf die
Rubikant
zurückzukehren.«
    »Aber die Hafenausfahrt wird doch bewacht!«, rief Eryne. »Sobald wir auslaufen, werden sie die Verfolgung aufnehmen! Wenn sie uns nicht schon im Hafen angreifen, wie in Lorelia!«
    »Dieses Risiko müssen wir eingehen. Nolan und ich haben uns verschiedene Möglichkeiten überlegt. Eine davon erscheint uns machbar.«
    Daraufhin schilderte ihnen Amanon in allen Einzelheiten den Plan, den er und Nolan auf dem Rückweg vom Hafen ausgetüftelt hatten. Wie erwartet reagierten die anderen eher zögerlich.
    »Das verlangt uns große Entbehrungen ab«, bemerkte Eryne nachdenklich.
    »Auch mir fällt die Entscheidung nicht leicht, glaubt mir. Aber wir haben keine Wahl.«
    »Mich würde vor allem interessieren, wohin du willst, sobald wir aus der Stadt raus sind«, mischte sich Keb ein. »Das ist doch das Erste, was wir klären müssen, oder nicht?«
    Amanon wandte sich zu Keb um. Er sah ihn plötzlich in einem ganz neuen Licht. Bisher hatten die Erben den wallattischen Prinzen nie in ihre Pläne einbezogen, schließlich hatte er selbst immer wieder betont, dass er es kaum noch erwarten könne, sie in Goran endlich zu verlassen. Doch die Ereignisse der vergangenen Nacht hatten auch sein Leben auf den Kopf gestellt. Nun war er ein Gejagter, wie sie alle.
    »Nichts verpflichtet dich, bei uns zu bleiben«, sagte Amanon ernst. »Was mich betrifft, so hast du Chebrees Verrat mehr als wettgemacht. Es steht dir frei, nach Hause zurückzukehren und dein Leben weiterzuleben.«
    »Um von dort aus seelenruhig zuzusehen, wie meine Mutter euch weitere Mörder auf den Hals hetzt?«, fragte Keb sarkastisch. »Unsinn. Das würde ich nicht ertragen. Die wallattische Königin hat sich Sombre unterworfen. Ich kann erst in mein Land zurück, wenn wir diesen Dämon wieder in das finstere Loch geworfen haben, aus dem er gekommen ist!«
    Wie immer versteckte Keb seine Gefühle hinter spöttischen Bemerkungen, aber Amanon las in seinen Augen, dass es ihm ernst war. Er zweifelte nun nicht mehr, dass der abtrünnige Prinz auf ihrer Seite stand.
    »Gut. Dann sollst auch du es wissen. Wir haben vor, Usul einen Besuch abzustatten.«
    »Was?«, rief Cael.
    »Schön, dass wir auch davon erfahren! Mich hat jedenfalls niemand gefragt«, empörte sich Eryne.
    Die kleine Niss wiederum starrte ihn mit offenem Mund an: Ihr schien es vor Verblüffung die Sprache verschlagen zu haben. Besonders gespannt war Amanon auf Kebs Reaktion, aber der zeigte sich ungerührt.
    »Ist das nicht dieser Gott, den eure Eltern vor zwanzig Jahren aufgesucht haben? Weil er angeblich die Antwort auf alles kennt?«
    »Richtig«, bestätigte Nolan. »Er wird uns vielleicht sagen, wer der Erzfeind ist und wie wir Sombre bezwingen können. Seine Antworten werden in jedem Fall hilfreich sein. Das ist der beste Weg – um nicht zu sagen, der einzige.«
    »Mir soll’s recht sein«, brummte Keb. »Ich war ohnehin sicher, dass ihr beiden etwas aushecken würdet«, fügte er mit einem schiefen Grinsen hinzu.
    »Aber Usuls Insel befindet sich am anderen Ende der Welt«, sagte Cael nachdenklich. »Wie sollen wir denn …«
    »Und vor allem lauern dort schreckliche Gefahren«, fiel ihm Eryne ins Wort. »Habt Ihr vergessen, was Corenn in ihrem Tagebuch schreibt? Auf dieser Insel wimmelt es nur so von blutrünstigen Ratten! Amanon, Euer eigener Vater wäre fast an ihren Bissen gestorben!«
    »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn wir dort sind«, wiegelte Amanon ab. »Im Ernst, was bleibt uns anderes übrig? Sollen wir immer weiter fliehen? Uns Sombre und der Dunklen Bruderschaft ergeben? Auf einen Wink der Götter warten? Ihr wisst genauso gut wie ich, dass das hoffnungslos ist. Und unseren Eltern hilft es auch nicht.«
    Alle schwiegen bedrückt, doch dann hellte sich Erynes Gesicht auf. Er hatte sie auf eine Idee gebracht. »Usul könnte uns sagen, was ihnen zugestoßen ist! Vielleicht weiß er sogar,

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