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Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte

Titel: Die Krieger 4 - Das Geheimnis der Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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tun sollte, wenn die letzte der Kreaturen, die noch nicht in einen Kampf verwickelt war, zum Angriff überging. Plötzlich sah er genau diesen Lemuren auf die Pforte zugaloppieren, hinter der sich der Eingang zu dem Höhlenlabyrinth auftat, und hörte im selben Atemzug die Männer der Dunklen Bruderschaft in Todesangst aufschreien. Er wagte einen kurzen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass der Lemur, der von Niss gelenkt wurde, nicht in Bedrängnis war. Dann wandte er sich wieder seinem Gegner zu … und blinzelte verblüfft., Einen Wimpernschlag lang hatte er geglaubt, Cael zu sehen.
    ***
    Er hatte seine Schritte verlangsamt, als er die dunklen Kreaturen, mit denen er sich messen wollte, immer dichter vor sich spürte. Die stolze, siegessichere Haltung, die er angenommen hatte, passte besser zu einem glorreichen Krieger wie ihm. Doch kaum drangen von Ferne Schreie an sein Ohr, lief er unwillkürlich schneller. Sobald er auch nur das geringste Anzeichen eines Kampfes vernahm, musste er sich einfach ins Getümmel stürzen, er konnte nicht anders, es lag ihm im Blut. Auf keinen Fall durfte er zulassen, dass irgendjemand ihm den Sieg stahl,
seinen
Sieg, seinen absoluten und unanfechtbaren Triumph.
    Das letzte Stück legte er halb rennend, halb springend zurück, ohne die geringste Anstrengung zu verspüren, getrieben von einer Kraft, die ihm bis in die Fingerspitzen strömte. Der Weg kam ihm merkwürdig vertraut vor, als wäre er vor Jahrhunderten schon einmal durch diese Gänge gelaufen. Rasch konzentrierte er sich wieder auf den Hass, den seine Feinde in ihm entfachten, und den erhebenden Augenblick, in dem er sie unterwerfen oder vernichten würde. Endgültig und erbarmungslos.
    Was ihn am Ende des letzten Gangs erwartete, rief eine weitere Erinnerung wach. Trotz der Wut und der Mordlust, die von seinem Geist Besitz ergriffen hatten und allmählich die letzten klaren Gedanken verdrängten, erkannte er eine der legendären Pforten, die ins Jal führten. War Sombre vielleicht dorthin zurückgekehrt? Cael brannte darauf, endlich seinen Schöpfer zu finden. Und zu beweisen, dass er viel, unendlich viel stärker war als die niederen Kreaturen, deren Gebrüll ihm in den Ohren dröhnte.
    Unter dem steinernen Bogen drängten sich ein paar elende Würmchen – Sterbliche, die ihn nicht weiter interessierten, die nicht einmal würdig waren, ihm als Spielzeug zu dienen. Er sah die Ungläubigkeit in ihren Gesichtern, als sie herumfuhren und ihn entdeckten. Dann verwandelte sich ihre Überraschung in nacktes Grauen, als er dem ersten von ihnen ein Messer in den Hals rammte und dem zweiten den Arm brach. Die eigentliche Schlacht wurde dort draußen auf der Ebene geschlagen, und der Dämon Cael hatte nicht vor, seine Zeit mit diesen Jammerlappen zu vergeuden. Er zückte eine zweite Klinge und stach mit beiden Händen in Herzen, Augen, Lungen und Eingeweide, so schnell und präzise, dass diesem erbärmlichen Gewürm nicht der Hauch einer Chance blieb. Kaum war eines seiner Opfer zu Boden gegangen, erdolchte er bereits das nächste. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er sein blutiges Werk vollendet. Acht Männer lagen ihm zu Füßen; dem einen oder anderen drang noch ein letztes Röcheln aus der Kehle.
    Als er den Blick über die Leichen unter dem Tor zur ältesten Begräbnisstätte der Menschheit schweifen ließ, blitzte eine weitere Erinnerung in ihm auf. Bald würde ein machtvolles Wesen erscheinen, um den Seelen dieser nichtswürdigen Sterblichen den Zugang zum Jal zu öffnen. Ein Ungeheuer, das dem Ruf der Toten und Trauernden folgte, seit es dem Sinn der Menschen entsprungen war. Der älteste der Ewigen Wächter.
    Der Wächter hatte sich bereits auf den Weg hinab begeben, er glitt vom Gipfel der Berge in das Tal hinunter, wie er es seit Urzeiten tat. Cael konnte es kaum erwarten, ihm die Stirn zu bieten. Nur ein Kampf von solcher Größe würde seine Wut besänftigen können, wenn er Sombre hier nicht vorfand.
    Doch zunächst musste er den Lemuren aus dem Weg räumen, der sich mit lautem Kreischen auf ihn stürzte. Der Zusammenprall war so heftig, dass er auf den Rücken fiel und seine Dolche verlor. Es dauerte einen Moment, bis seine Überraschung in blanken Zorn umschlug. Gut, so würde er die Bestie eben mit ihren eigenen Waffen schlagen – mit schierer Körperkraft. Er würde ihr den grausamsten Tod bereiten, zu dem er in seinem alles verschlingenden Hass fähig war. Zu abscheulich war das schwarze

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