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Die Krieger 5 - Das Labyrinth der Götter

Die Krieger 5 - Das Labyrinth der Götter

Titel: Die Krieger 5 - Das Labyrinth der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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der Brust und verzog bei jeder abrupten Bewegung das Gesicht, doch im Kampfgetümmel sah er keine Möglichkeit sich zu schonen.
    Zum Glück konnten sich die Gefährten auf Yan und Corenn verlassen, sobald sie in Bedrängnis gerieten. Dem Einfallsreichtum der beiden Magier schienen keine Grenzen gesetzt zu sein. So ließ einer der Dämonisten urplötzlich sein Schwert fallen, weil der Griff vor Hitze rot aufglühte. Der Aufständische, der gegen ihn gekämpft hatte, nutzte die Gelegenheit und streckte ihn mit seiner Lowa nieder. Kurz darauf sackte ein Grauer Legionär zu Boden und versank in tiefem Schlaf. Sein wallattischer Gegner stupste ihn verwundert an und sorgte dann dafür, dass er nie wieder aufwachen würde.
    Während einer kurzen Verschnaufpause sah Amanon rasch zu Eryne hinüber, um sich zu vergewissern, dass sie außer Gefahr war. Zu seiner Erleichterung hielt sie sich weiter aus dem Kampfgeschehen heraus, ebenso wie Niss, Lana, Corenn und Yan. Die beiden Magier hatten den Schutz der drei Frauen übernommen: Wer es wagte, sich ihnen zu nähern, dem versagten die Muskeln oder schwanden die Sinne. Da er seine Geliebte in Sicherheit wusste, konzentrierte sich Amanon wieder ganz auf den Kampf und streckte Gegner um Gegner mit einer Leichtigkeit nieder, die ihn selbst verblüffte.
    Die Dämonisten und Grauen Legionäre schien allmählich der Mut zu verlassen. Statt anzugreifen, versuchten sie mittlerweile nur noch, ihre Haut zu retten. Als den Erben und Wallatten irgendwann nur noch zwanzig Mann gegenüberstanden, sie also eindeutig in der Überzahl waren, erlaubte sich Amanon endlich, an einen Sieg zu glauben. Ihre Feinde ahnten wohl, dass sie verloren waren, und flüchteten zur Tür, aber Saats magisches Schwert raffte sie dahin, bevor sie die Schwelle erreichten. So blieb Sombres Dienern nichts übrig, als um ihr Leben zu kämpfen und zu hoffen, dass ihr Gebieter ihnen bald Verstärkung schickte.
    Doch dazu sollte es nicht kommen. Plötzlich stand Amanon dem Anführer gegenüber, Prinz Alcide, den er einst bei einer Reise nach Benelia kennengelernt hatte. Dem Adligen war die Todesangst ins Gesicht geschrieben, und er sah immer wieder flehend zur Empore hoch.
    Amanon war klug genug, sich davon nicht ablenken zu lassen. Er griff Aleide mit voller Wucht an und drängte ihn ein paar Schritte zurück. Der Prinz parierte die Schläge unerwartet geschickt und ging sogar zum Gegenangriff über, aber Amanon war nur noch von einem Gedanken beherrscht: Dieser Mann hatte gewollt, dass die Erben in einem Pfeilhagel starben, ohne sich verteidigen zu können. Also würde auch Amanon keine Gnade walten lassen.
    Nach einem erbitterten Schlagabtausch entdeckte er eine Schwachstelle in Alcides Verteidigung. Ohne zu zögern, ließ er den Arm vorschnellen und stieß mit seinem Krummschwert zu. Als ihm die Klinge zwischen die Rippen fuhr, stöhnte Aleide auf. Er spuckte Blut und ging mit einem letzten verständnislosen Blick in Richtung seiner Verbündeten zu Boden.
    Die drei letzten Grauen Legionäre folgten ihrem Anführer gleich darauf in den Tod. Keuchend sah sich Amanon in dem Saal um, in dem nun über hundert Leichen lagen. Die meisten Erben waren im Kampf verwundet worden. Keb und Nolan konnte er nirgends entdecken. Aber er kam nicht dazu, sich die Toten näher anzusehen oder die fünfzehn überlebenden Wallatten nach dem Verbleib der beiden zu fragen. Von der Empore erklang kalter Applaus, und die Erben hoben den Blick.
    »Ihr werdet Eurem Ruf gerecht, das muss man sagen«, bemerkte Agenor säuerlich. »Von nun an werdet Ihr kein so leichtes Spiel mehr haben.«
    Unvermittelt sauste etwas metallisch Blitzendes an Amanons Ohr vorbei: Rey hatte einen Dolch in Agenors Richtung geschleudert.
    Amanon blinzelte verwirrt und traute seinen Augen nicht, als Sombre plötzlich nicht mehr drei Schritte neben Agenor, sondern direkt vor ihr stand und die Waffe abfing. Die Königin erbleichte.
    »Eine solche Niedertracht passt zu Euch, von Kercyan«, fauchte sie.
    Sie schien weitersprechen zu wollen, aber ein lautes Knirschen im Stein unter ihr schnitt ihr das Wort ab. Sie und ihre Verbündeten konnten gerade noch zurückspringen, bevor die Empore Risse bekam und einstürzte. Staub wirbelte auf, als der Schutt mit einem ohrenbetäubenden Donnern zu Boden krachte. Amanon warf Yan einen raschen Blick zu. Der Kaulaner runzelte unzufrieden die Stirn. Fast hätte er mit seinen magischen Kräften ein Wunder vollbracht, doch zu seinem Leidwesen

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