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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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vernichtet zu haben.
    Vor ihm stand, neben den von der Gemeinschaft gesammelten Wassertonnen, ein Zelt, das nicht anders aussah als alle anderen. Morgal duckte sich durch die Öffnung, und die Frauen darin sahen von ihrer Pflege der Verwundeten auf. Sieben Überlebende lagen noch auf Pritschen und warteten auf Heilung. Natürlich gab es mehr als sieben Verletzte, aber dies waren die schlimmsten Fälle, die sich ohne Hilfe nicht erholen würden.
    Die Heilersylphe warf einen kurzen Blick auf Morgal und schnüffelte in Richtung seiner Verletzung, bevor sie sich wieder dem Mann zuwandte, den sie gerade heilte. Sie war schwer zu sehen. Ihre Form war vage weiblich, aber überwiegend formlos. Und sie war durchsichtig. Sie war immer durchsichtiger geworden, während sie allein daran arbeitete, die Verletzten zu retten. Ihr Meister beobachtete sie besorgt. Zem war ein kleiner, nervöser Mann, aber er war seiner Sylphe tiefer verbunden als jeder andere Mann, den Morgal kannte.
    Zem eilte zu ihm und wrang die Hände. »Lass mich ihr sagen, dass sie aufhören soll, Morgal«, bettelte er und warf über die Schulter einen Blick zurück, als die Heilersylphe eine Hand auf die Stirn des Verletzten legte. Sie schimmerte, und seine Atmung normalisierte sich, auch wenn er immer noch unnatürlich bleich war. »Luck wird sich noch selbst umbringen!«
    Morgal seufzte und hoffte, dass Zem nur überbesorgt war. »Wenn sie jetzt aufhört, werden unsere Freunde sterben.«
    »Aber wenn sie weitermacht, werden wir sie bei den nächsten Verletzten nicht mehr einsetzen können!« Ihr Meister weinte fast. »Sie ist unsere einzige Heilerin!«
    »Will sie aufhören?«, fragte Morgal.
    »Du weißt, dass sie das nicht will«, jammerte Zem. »Sie will niemals aufhören. Sie würde noch Akne heilen, wenn sie nichts anderes findet.«
    Am Bett hob Luck den Kopf, sah sie kurz an und erhob sich. Sie schwebte zum nächsten Feldbett, wo sie sich hinsetzte und die Hand auf die Stirn des Mannes legte. Sie heilte die Verwundeten in einzelnen Schritten, was länger dauerte, aber weniger Energie verbrauchte. Morgal war beeindruckt gewesen, als er ihre Strategie erkannt hatte, und er war es immer noch, auch wenn sie seine Verletzungen ignoriert hatte.
    »Ihr wird es gutgehen.«
    »Aber was, wenn nicht?«, heulte Zem.
    Morgal sah zu seiner Feuersylphe. »Ash, geht es Luck gut?«
    »Ja.«
    »Siehst du?«, erklärte Morgal dem Mann. »Ash sagt, es geht ihr gut. Sie wird es wissen.«
    »Aber sie ist eine Feuersylphe! Luck ist eine Heilerin! Sie sind vollkommen verschieden!«
    Morgal schüttelte den Kopf. »Lass sie einfach ihre Arbeit tun. Sie weiß, wann sie aufhören muss, um sich auszuruhen. Sie versteht, wie wichtig sie für uns ist.«
    Er fing Lucks Blick auf, aber die Sylphe machte sich nicht die Mühe, darauf zu reagieren. Sie hörte nur auf Zem – der, glücklicherweise, immer noch Morgals Befehlen folgte. Wäre es nicht so, wären sie wahrscheinlich beide schon verschwunden. Wenn sie nur eine zweite Heilerin hätten … Aber Heilerinnen waren die seltensten aller Sylphen, und das Beschwörungsritual war keine exakte Wissenschaft. Die Gruppe konnte ein Tor öffnen, und ihre eigenen Sylphen konnten ihnen sagen, was sich auf der anderen Seite befand, aber es war nicht möglich, das Tor genau über der Art von Sylphe zu öffnen, die sie brauchten. Sie hatten noch keine anderen Heilerinnen gefunden, und sie hatten nicht viele Männer mit den einzigartigen Eigenschaften von Zem, um eine von ihnen anzuziehen. Er war ständig krank gewesen, bis Luck das Tor durchschritten hatte – oder er hatte zumindest behauptet, krank zu sein. Auf irgendeine Art machte es sie glücklich, ihn gesund zu halten.
    Während Morgal nachdenklich dastand, schwebte die Sylphe zum nächsten Patienten, wobei sie kurz innehielt, um ihren Meister zu berühren. Er atmete tief durch und zitterte für einen Moment. Morgal wandte die Augen ab.
    »Ich überlasse dich wieder deiner Aufgabe«, erklärte Morgal Zem und verließ das Zelt, bevor der Mann erneut seine Beschwerden vorbringen konnte. Er hatte nur kurz nach den Verletzten schauen wollen. Zem mochte diskutieren, bis er blau anlief, aber Luck würde sie in einer Woche alle geheilt haben. Vielleicht konnte er morgen darauf bestehen, dass sie ein wenig ruhte, ohne zu riskieren, dass jemand deswegen starb.
    Draußen ließ die zunehmende Kälte ihn schaudern, und sofort drückte sich Ash nah an ihn, um ihn zu wärmen. Bald würde es anfangen

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