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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Aktivitäten an anderer Stelle ab, und es scheinen auch mehr Menschen zu sein, die dort umherhuschen, als vorhin. Außerdem schleppen sie irgendwelche Töpfe mit sich herum. Töpfe, von denen Rauchschwaden aufsteigen. Und das bedeutet in jedem Fall nichts Gutes. Aber das müssen wir eben hinnehmen, daran können wir jetzt nichts mehr ändern. Ich meine, sie hätten ja schon ziemlich dumm sein müssen, wenn sie nicht bemerkt hätten, dass wir in Kürze eine komplette Flotte gegen sie schicken werden.«
    »Wir könnten das Auslaufen unserer Flotte doch noch eine Weile verschieben, damit es vielleicht nicht ganz so offensichtlich ist, dass wir heute noch angreifen wollen. Ah, ich glaube, jetzt zünden sie da drüben auch noch Feuer an. Der Rauch ist bereits so dicht, dass man nicht mehr hindurchsehen kann.«
    »Ich weiß, aber so kampfwillig wie heute Morgen waren die Bataver noch nie und werden es wahrscheinlich auch nie mehr sein. Das ist ganz einfach eine Tatsache. Und falls wir trotzdem noch einen halben Tag warten würden, schiebt sich bestimmt wieder irgendeine unheilvoll deformierte Wolke vor die Sonne, oder um den Mond bildet sich ein roter Hof, oder ein Sperber jagt einen Rotkehlchenhahn über einen Stein mit einer bestimmten Färbung, und dann zieht sich die komplette batavische Kavallerie wieder in ihre Zelte zurück, um gleich darauf noch eine Stute zu opfern und sich aus deren Innereien noch mehr Halsbänder zu knüpfen. Halsbänder, in die einige Pferdeschweifhaare und die Armknochen eines neugeborenen Mädchens geknotet werden. Wenn du nun also so freundlich wärst, nicht noch weiter...«
    Abrupt hielt Corvus inne. Ursus starrte seinen Präfekten entgeistert an, die Nasenlöcher so stark geweitet, dass ihre Ränder bereits weißlich schimmerten. »Bitte sagt mir, dass Ihr Euch das gerade eben alles nur ausgedacht habt.«
    Angenehm überrascht stellte Corvus fest, dass Ursus eindeutig einen gewissen Sinn für Humor entwickelt hatte, ein Umstand, für den der Präfekt nur allzu dankbar war, zumal die ihn umgebenden Bataver im Gegensatz dazu kaum wussten, was der Begriff Spaß überhaupt bedeutete. Corvus grinste versöhnlich und entgegnete: »Schon gut, wenn du darauf bestehst - ja, ich geb’s ja zu, das habe ich mir natürlich nur ausgedacht. Zumindest einen Teil davon. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass es alles gelogen ist. Vom Prinzip her ist die Lage nämlich genauso, wie ich sie dir gerade beschrieben habe. Aber entweder, wir lassen die Bataver jetzt gleich antreten - im Moment sind sie ja halbwegs nüchtern - und schicken sie noch vor Mittag ins Wasser, oder aber wir werden die Meerenge nie überqueren. Und wenn dann der Gouverneur hier auftaucht und die Kavallerie sich auf der Insel noch immer kein Land erkämpft hat, das als Brückenkopf den kostbaren Booten des Gouverneurs eine gefahrlose Anlandung ermöglicht... dann können wir uns im Grunde auch gleich selbst das Schwert in die Brust rammen.«
    »Ich dachte, wir sollten den Leichtern während ihrer Überfahrt nur als Eskorte dienen?«
    »Nein. Deshalb bin ich auch hierhergekommen, um dir das zu sagen. Wie es scheint, hat Paulinus endlich einmal auf den Rat seiner Kavalleriekommandeure gehört. Ein Kurier war gerade bei mir, der mir die Planänderungen mitgeteilt hat. Man hat offenbar beobachtet, wie sich die Krieger und die Träumer der Insel zu einer Versammlung zusammengefunden haben. Aber die Kommandeure wollen ihre Truppen natürlich nicht gegen feindlichen Widerstand anlanden lassen. Der Gouverneur hat also verlangt, dass erst einmal nur wir rüberschwimmen, um uns ein Stück des Ufers zu erkämpfen und diesen Brückenkopf dann so lange zu halten, bis die Boote sicher angelandet sind. Und er will, dass wir jetzt sofort aufbrechen. Wenn wir uns also beeilen, schaffen wir es noch hinüber, ehe der Gezeitenwechsel einsetzt. Und darum wird es jetzt höchste Zeit, die Männer antreten zu lassen.«
    Ein Paar kleiner, schwarz-weiß gefiederter Vögel schoss so dicht über den Wellenkämmen über das Meer, dass es beinahe einen kleinen Pfad in das Wasser zu pflügen schien.
    Ein, zwei Flügelschläge lang flogen sie parallel zum Festland. Dann drehten sie in westliche Richtung ab und steuerten direkt auf Mona zu. Sowohl der Präfekt als auch sein Zweiter Dekurio schauten den Tieren nach. Schließlich fragte Ursus in nachdenklichem Tonfall: »Ihr habt doch früher einmal mitten unter diesen Leuten gelebt. Ist es wahr, dass die Träumer ihre

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