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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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töten, indem wir sie an ein Holzkreuz nageln und dann einfach dem Himmel und ihrem Schicksal überlassen. Doch um das zu erreichen, müssten wir erst noch eine Schlacht gegen ihre Anhänger schlagen, und die würde so viele Opfer von unserer Seite fordern, dass das Blut meiner Briganter und deren Fleisch den Krähen noch etliche Tage danach als Nahrung dienen würde. Doch solange Rom noch hier ist und die Macht ausübt, ist so etwas völlig undenkbar. Wir sind zu wenige, und Cartimandua ist zu stark. Wir würden den Kampf unweigerlich verlieren, und dann hättet ihr achttausend feindliche Speerkämpfer im Nacken sitzen, während ihr Rom zu bekämpfen versucht. Wenn ihr gewinnt - wenn ihr gewinnt -, werden sich genug von denen, die gegenwärtig noch Cartimandua unterstützen, auf unsere Seite schlagen, und damit wird sie besiegt sein. Bis dahin müssen wir im Verborgenen arbeiten und jeden Tag im Geheimen einige Krieger durch die Überzeugungskraft unserer Argumente für uns gewinnen, und nicht Tausende durch die Kraft unserer Speere.«
    Es war Sommer, und die Nacht war warm. Venutios trug keinen Umhang, sondern nur eine leichte, ärmellose Tunika. Seine Arme waren ohne jeden Schmuck oder irgendwelche eintätowierten Stammeszeichen, so wie sie es schon von jeher gewesen waren. Der einstige Ranghöchste Krieger von Mona scheute den Prunk, den der Rest der Menschen so liebte. Dies verlieh seinem Äußeren eine asketische Nüchternheit und Strenge, die anderen fehlte, und unterschied ihn von der größeren Masse seines Volkes.
    Schweigend lehnte er sich auf dem Felsblock zurück. Unzählige Sterne funkelten am mondlosen Himmel. Der Jäger zielte mit seinem Speer nach dem Hasen und leuchtete genauso hell, wie er es früher in den Nächten auf Mona getan hatte, zu jener Zeit, als Venutios noch Ranghöchster Krieger gewesen war. Er betrachtete Breaca eine Weile lang wortlos im Schein des Feuers, dann sagte er: »Es tut mir leid. Ich hätte all das auch ebenso gut Ardacos sagen und dir damit eine beschwerliche Reise ersparen können.«
    »Das hättest du, richtig, aber mir tut es nicht leid. Warum hast du es denn nicht getan?«
    »Ich dachte, du würdest es lieber von mir persönlich hören. Außerdem wollte ich gerne sehen, was aus dir geworden ist. Wir erfahren viele Dinge meist nur aus dritter oder gar aus vierter Hand, und Gerüchte erreichen uns meist immer nur paarweise, wobei der eine Teil oft das genaue Gegenteil von dem besagt, was der andere behauptet. Ich musste unbedingt wissen, ob es wirklich stimmt, was einige behaupteten, nämlich, dass die Bodicea nach der Vergewaltigung ihrer Töchter all ihren Mut und ihren Kampfeswillen verloren hätte, oder ob sie - wie wir zu glauben vorzogen - stattdessen eher noch daran gewachsen ist, sodass sie nun sogar noch stärker ist, als sie es jemals auf Mona und in den Kriegen im Westen war.«
    Sie waren allein miteinander. Venutios’ Ehrengarde hatte sich schon sehr bald zurückgezogen, um sich im Windschatten der Felsen auszustrecken, wo sie nun, eingerollt in ihre Umhänge, auf einem Bett aus federndem Heidekraut lagen. Cygfa war irgendwo unterwegs, um zu jagen, ganz für sich allein. Ardacos wiederum war in unmittelbarer Nähe und noch wach, teilte aber nicht mehr mit ihnen das Feuer. Er saß ein Stück abseits, gegen einen Felsblock gelehnt, der rechts und links von Birken gesäumt war, nicht ganz außer Hörweite von Breaca und Venutios. Sie konnte Ardacos’ Augen in der Dunkelheit glänzen sehen, und sie konnte auch noch das Fehlen dieses Glanzes ausmachen, als er schließlich irgendwann die Augen schloss. Sie glaubte jedoch nicht, dass er eingeschlafen war.
    Venutios saß still da und betrachtete Breaca eingehend. Zuckend tanzte das Licht des Feuers über sein Gesicht mit den eingefallenen Wangen und enthüllte die neuen Spuren, die ein Jahr ständiger Flucht in seinen Zügen hinterlassen hatte. Er hatte Breaca gelehrt, was es bedeutete, Ranghöchster Krieger von Mona zu sein, und hatte, als sie seine Nachfolge antrat, das Horn an sie übergeben, ebenso wie sie es dann schließlich an Gwyddhien weitergegeben hatte. Kein anderer Lebender konnte auch nur ansatzweise ermessen, was dazugehörte, um das zu tun. Da Breaca wusste, dass sie Venutios geradeheraus danach fragen konnte und mit Sicherheit auch eine klare Antwort bekommen würde, fragte sie: »Und was stellst du nun fest? Stimmen die Gerüchte, die über mich kursieren, mit den Tatsachen überein?«
    »Ich

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