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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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ihnen für das Jahr das Wohlwollen der Götter sicherten.«
    »Genau diese Gerüchte haben wir auch gehört. Und wir sind davon überzeugt, dass sie wahr sind.« Die Briganter machten einander Zeichen und gaben wachsende Ungeduld zu erkennen. Venutios’ Pferd wurde herbeigeführt. Er ließ sich von einem seiner Krieger in den Sattel helfen und schickte den jungen Burschen, der das Tier am Zügel gehalten hatte, wieder fort.
    Während er sich leicht zu Breaca hinabbeugte, erklärte er: »Die Römer haben die jüngeren Träumer der Cornovii, die auf Mona ausgebildet wurden, allesamt getötet. Die Ältesten, die sich stets an die überlieferten Riten und Traditionen gehalten haben, gewinnen zunehmend an Einfluss, und sie wollen die Legionen genauso unbedingt und unter allen Umständen los sein wie jeder andere. Daher werden sie alles tun, was sie für notwendig halten, um dieses Ziel zu erreichen. Heute Nacht wird zum ersten Mal seit der Sommersonnenwende wieder der gehörnte Mond am Himmel zu sehen sein. Wenn sie die Absicht haben, jemanden zu opfern, wird das jetzt geschehen, in dieser Nacht.«
    Breaca wich unwillkürlich einen Schritt von seinem Pferd zurück. Auf Venutios’ Gesicht zeichnete sich deutlich Mitleid ab, eine Gefühlsregung, die er noch niemals hatte erkennen lassen und die sie auch nicht von ihm erwartet hatte. »Ich hätte nicht gedacht, dass die Gefahr für deine Familie von den Stämmen ausgehen würde«, fügte er hinzu. »Es tut mir aufrichtig leid.«
    »Danke.« Der Drang, sofort kehrtzumachen und davonzustürmen, war so stark, dass Breaca starr vor Anspannung war. Doch sie zwang sich, stehen zu bleiben und nachzudenken und Venutios die notwendigen Fragen zu stellen. »Aber sie werden nicht Graine nehmen. Sie ist ein Kind und eine werdende Frau. Sie kann nicht der Gott sein.«
    »Nicht Graine, nein. Und ein paar von Graines Reisebegleitern werden ebenfalls vor ihnen sicher sein. Sie werden auf keinen Fall den blinden Träumer anrühren oder die Träumerin von den Durotrigern, obgleich sie sie vielleicht darum bitten werden, Briga für sie zu verkörpern, wenigstens für die eine Nacht, denn sie werden ihre Anwesenheit als Geschenk der Muttergöttin betrachten. Sie werden es niemals riskieren, den Zorn Monas auf sich herabzubeschwören, deshalb hat die Träumerin und künftige Älteste nichts von ihnen zu befürchten. Aber es gibt noch zwei andere in der Reisegruppe, und jeder der beiden könnte der Richtige für ihre Zwecke sein. Meine Späher sind allerdings nicht nahe genug an sie herangekommen, um herauszufinden, wer diese beiden sind oder wonach die Cornovii möglicherweise gehen werden, wenn sie ihre Wahl zwischen ihnen treffen.«
    »Die beiden sind Dubornos und Hawk.« Breaca blickte an Venutios vorbei, um seine Krieger anzustarren und sie wortlos zu beschwören, sich mitsamt ihrer Ungeduld zu verziehen. »Dubornos kennst du ja. Er kam ein Jahr nach mir nach Mona. Später wurde er gemeinsam mit Caradoc von den Römern gefangen genommen und kehrte schließlich mit Cunomar wieder nach Britannien zurück. Der andere ist ein junger Krieger von den Coritani. Er...« Ein vager Gedanke schoss ihr durch den Kopf und nahm dann jäh Gestalt an. »Hawk! Sie werden Hawk nehmen! Die Cornovii führen schon seit ewigen Zeiten Krieg gegen die Coritani. Sie haben noch immer nicht begriffen, dass die Stämme sich nicht länger untereinander bekriegen dürfen, sondern dass sie sich zusammenschließen und gemeinsam kämpfen müssen, wenn sie Rom besiegen wollen.«
    »Die Anhänger des Gehörnten meinen, sie seien in der einzigartigen Lage, Rom ohne fremde Hilfe zu besiegen.« Venutios ließ sein Pferd einige Schritte zurückweichen, sodass Breaca an ihm vorbei den Pfad hinabschauen konnte. Zwei seiner Kuriere warteten an der Stelle, wo der schmale Pfad von dem Felsmassiv in die Ebene hinunterführte. »Solange der Mond noch nicht aufgegangen ist, wird nichts passieren. Wenn du meinen Wegbereitern folgen willst, kannst du noch rechtzeitig bei ihnen eintreffen. Es wäre allerdings gut, wenn du Airmid bei dir hättest - die Cornovii verehren Nemain als die Tochter ihres Gottes und wären bestimmt dazu bereit, eine Träumerin, die so eng mit der Göttin verbunden ist, zumindest anzuhören - aber dazu bleibt keine Zeit mehr. Du bist die Bodicea, die sich Briga verschrieben hat. Dich werden sie auf jeden Fall anhören. Es ist sogar möglich, dass sie das, was du sagst, auch noch beherzigen

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