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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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schön Dubornos eigentlich war. Mehr noch als ein Mann, der liebte, mehr noch als ein Mann, der als Sieger aus einer Schlacht hervorging, vereinigte er in sich einen aus tiefster Seele entspringenden Frieden und jene erstaunliche Würde, wie sie nur einem Menschen zu eigen war, der von sich behaupten konnte, in seinem Leben wirklich stets das Allerbeste gegeben zu haben. Breaca erwiderte seinen Gruß. Und hätten die Stammesältesten der Hirschkrieger schon bei ihrem ersten Zusammentreffen mit Dubornos dieses innere Strahlen in ihm entdeckt, hätten sie niemals Hawk gewählt, um ihre Bitte zu dem Gott emporzutragen, dessen war Breaca sich ganz sicher.
    Nicht nur der gehörnte Gott der Nacht und des Waldes, sondern noch zahlreiche weitere Götter waren zu ihnen getreten, und die Luft schien schwer von ihrem angespannten Warten. Dieser Erwartungsdruck genauso wie das Crescendo der Morgendämmerung, die am Horizont heraufzog, ein anschwellendes Brausen wie von einem Unwetter, das schon bald über die Landschaft hereinbrechen würde, erfüllten Breacas Bewusstsein und erschwerten es ihr, auch nur einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen.
    »Denk nicht darüber nach.« Dubornos stand dicht neben ihr, so dicht wie ein Schildkamerad in einer Schlacht. Er war nun ihr Partner in dem schwersten aller Tänze. »Handle einfach nur, Breaca. Wir dürfen jetzt nicht nachdenken.«
    Und nicht nur Dubornos war bei ihr, sondern auch Efnís und Gunovar und der wunderschöne, goldhaarige und blinde Junge von Mona, sodass Breaca regelrecht gefangen war in einem Halbkreis aus Träumern. Schließlich trat auch Graine zu ihnen, ihre Gesichtszüge glatt und weich von dem ihr innewohnenden Ernst. Sie trug einen Stein bei sich von der Form und der Größe eines Adlereis. Mit beiden Händen hob sie ihn nun hoch und bot ihn Breaca an.
    Doch Breaca war wie erstarrt.
    Schließlich nahm Dubornos den Stein entgegen. »Danke. Der ist perfekt.« Er war nachtblind, seine Pupillen waren riesig und schwarz und hatten die Iris fast vollkommen verdrängt. Daher konnte er kaum noch klare Konturen erkennen und fand Breacas Hand allein durch vorsichtiges Tasten. Dann drückte er ihr den kalten Stein in die Finger. »Der hier ist ein Geschenk deiner Tochter. Und er ist das Utensil für das erste Ritual des dreifaltigen Todes. Für das zweite Ritual brauchst du eine Kordel oder einen Lederriemen.«
    Besagte Lederschnur trug Breaca bereits um den Hals, an ihr baumelte der Ring des Sonnenhundes. Dennoch wartete sie darauf, dass nun vielleicht irgendein anderer unter den Hunderten von Zeugen des Rituals vortreten würde, um ihr etwas Geeigneteres zu überreichen. Doch die Menschen um sie herum waren allesamt nackt und hatten somit nichts, was sie der Bodicea anbieten konnten.
    Also nahm Breaca die Lederschnur von ihrem Hals. Mittlerweile passte ihr der Ring sogar - damit hatte sie nicht gerechnet. Sie löste den Knoten, der die beiden Enden der Schnur zusammenhielt, und wickelte sie sich dann um die linke Hand. In ihrer Rechten lag kühl und schwer Graines Stein.
    Die Morgendämmerung brauste heran, schien schon bald wie ein Sturm über sie hereinbrechen zu wollen. Der gehörnte Mond sang mit einem einzelnen, so hohen Ton, dass man diesen kaum noch wahrnehmen konnte. Und irgendwo zwischen dem blassen Mond und der aufgehenden Sonne existierte eine schmale Lücke, tat sich eine Art Tor auf, die das Licht des Mondes und der Sonne gleichermaßen auf die Erde scheinen ließ und die Nacht genauso mächtig wie den Tag machte.
    Doch nur ein Mann, der sowohl das Verlangen als auch die zwingende Verantwortung für sein Volk spürte, durch ebendieses Tor hindurchschreiten zu müssen, konnte diese Lücke erspähen. Ein Mann, der nur noch ein Ziel kannte: den Göttern seinen Gruß zu entbieten. Und in Dubornos’ Fall hießen die Götter ihn nicht nur willkommen, sondern harrten sogar bereits auf sein Eintreten in ihre Welt.
    In der Sprache der Ahnen, die so alt war wie die Steine dieser Welt, mahnte Dubornos: »Breaca, es muss jetzt geschehen, oder der geeignete Augenblick ist verstrichen.«
    Doch nicht nur er, sondern auch noch viele andere, nicht menschliche Wesen ließen mit klingender Stimme diese Warnung ertönen. Dann schienen sämtliche Geräusche zu einem einzigen Ton miteinander zu verschmelzen, auf den schließlich Stille folgte, eine Stille, in der Breaca glücklicherweise endlich wieder klar denken und damit auch handeln konnte.
    Die kleine Gruppe und ihre

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