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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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hatte, er kämpfe für Rom. An diese Zeit wollte er lieber nicht mehr zurückdenken. Außerdem hatte er sich inzwischen so sehr an die Offenheit und Ungezwungenheit im Umgang mit Cygfa gewöhnt und daran, dass sie ihn trotz allem, was er einst gewesen war, voll und ganz akzeptierte, dass es ihn nun wahrlich schmerzen würde, feststellen zu müssen, dass er all dies mit einem Mal wieder verloren hätte.
    Wortlos wandte sie sich um und führte sie näher an das Lager heran, dorthin, wo bereits vage der Schein der Feuer das Dunkel erhellte, sodass es ihm vielleicht möglich wäre, in Cygfas Miene zu lesen, um zu erkennen, was in ihr vorging. Zunächst folgte sie Valerius bereitwillig, drängte ihn dann jedoch etwas weiter ostwärts, hinüber zu dem Zelt, das die Flüchtlinge ihm geschenkt hatten, und zu dem roten Lichtschein des Kohlebeckens, das in dessen Innerem brannte.
    »Dubornos wollte das, was ich ihm anbot, nicht annehmen«, erklärte sie schließlich, als sie vor dem Zelt angekommen waren. »Offenbar konnte er es nicht. Vielleicht hätte ich mich ihm also besser nicht anbieten sollen. Aber zu der Zeit hatte ich nun einmal das Gefühl, dass es richtig war.«
    »Dann war es auch richtig.« Luain mac Calma oder auch Efnís hätten dies sicherlich besser ausgedrückt, sodass es weniger oberflächlich und nicht ganz so leicht dahingesagt geklungen hätte; sogar er, Valerius, selbst wäre dazu imstande gewesen, wäre er innerlich nicht noch immer so aufgewühlt gewesen.
    »Ich weiß. Und auch Dubornos hat das, was er sagen musste, laut und in Gegenwart aller gesagt. Das werden sie dir sicherlich auch erzählt haben.«
    Inzwischen waren sie so nahe an dem Zelt angelangt, dass sie den Geruch der Holzkohle ausmachen konnten, mit der das Becken gefüllt worden war, und auch den Duft des Rosmarinöls, das irgendjemand daraufgetröpfelt hatte. Im Stillen dankte Valerius inbrünstig dafür, dass er ausgerechnet diesen Duft nicht schon gerochen hatte, bevor er Corvus wiedergesehen hatte. In jenen lange zurückliegenden Jahren, als sie ihrer beider Leben wie ein einziges, gemeinsames gelebt hatten, hatten sie oftmals Rosmarinöl auf das Feuer geträufelt, bevor sie sich der Liebe hingaben. Hätte er die Erinnerung daran also vorhin schon mit sich herumgetragen, als er Corvus am Bach begegnet war, dann wäre es ihm noch wesentlich schwerer gefallen, sich so bald schon wieder von diesem zu trennen. Valerius zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf Cygfa zu konzentrieren und auf das, was diese gerade sagte.
    »... keiner weiß, was er ausschließlich zu mir allein sagte, als er mich zum Schluss umarmte.«
    »Was sagte er denn?«
    Ganz zweifellos mussten diese letzten Worte von Dubornos von großer Bedeutung für sie sein. Von so übermächtiger Bedeutung sogar, dass sie Cygfa selbst in der Nacht vor der entscheidenden Schlacht nicht hatten schlafen lassen und sie schließlich dazu gezwungen hatten, in die Dunkelheit hinauszuwandern, um Valerius zu finden. Es mussten wahrhaft prophetische Worte gewesen sein, denn Cygfas Gesicht wirkte mindestens ebenso blutleer und leichenblass wie ihr Haar, und lediglich der Widerschein des Kohlebeckens verlieh ihren Wangen und ihrem Schopf noch einen Hauch von Farbe. Valerius wusste also durchaus, welch große Rolle Dubornos’ letzte Worte spielten, und dennoch fiel es ihm schwer, nun einen klaren Gedanken zu fassen und allein für Cygfa dazusein - der erinnerungsträchtige Duft des Rosmarinöls und das plötzliche Gefühlschaos angesichts des gleich von zwei Göttern erfüllten Raums, der sich in seiner Seele aufgetan hatte, hinderten ihn daran.
    Er klammerte sich an eine der Spannschnüre des Zeltes und schloss seine Finger so fest darum, dass das Leder eine tiefe Rille in seine Handinnenfläche grub, obgleich er wusste, dass er dies am nächsten Morgen und während der kommenden Schlacht bitter bereuen würde.
    Doch auch Cygfa hatte mit einem Gefühlschaos zu kämpfen, nur dass der Tumult in ihrer Seele andere Gründe hatte, Gründe, die Valerius noch nicht zu erkennen vermochte. Sie schloss die Augen, und es war ihr deutlich anzumerken, welche Anstrengung und Überwindung es sie kostete, nun zu erklären: »Bevor Dubornos sich den Göttern opferte, sagte er zu mir: ›Du bist dafür bestimmt, eine andere Saat in dir keimen zu lassen als die meine. Wenn also der Augenblick kommt, dann lass ihn nicht ungenutzt verstreichen.‹«
    Bereits in Rom hatte Cygfa eine Vergewaltigung über sich

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