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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Drehung, um damit ihren Reiter nach vorn zu heben. Corvus riss unterdessen seinen Schild empor, schützte damit sowohl sich selbst als auch seine Stute und stach dann mit einer geschickten Handbewegung von unten nach Valerius’ Herz.
    Sein Kopf war ein ganzes Stück höher als Valerius’, umschlossen von einem Helm, der an den Seiten bereits zahlreiche Beulen und Dellen abbekommen hatte, und unter dem Helm lugten kurze schwarze Haarsträhnen hervor. Der Schweiß lief ihm in Bächen das Gesicht hinab, und in seinen großen dunklen Augen lag jener klare, absolut konzentrierte Ausdruck, wie er schon den ganzen Tag über in seinem Blick gelegen hatte und auch noch genau so lange darin verweilen würde, wie es eben nötig war.
    Vielleicht hätten sie nun einfach miteinander sprechen sollen - inmitten der rauen Schluchzer der Schlacht. Andererseits aber gab es nun nichts mehr, was noch hätte gesagt werden müssen.
    Sollte ich als Erster sterben, so werde ich auf dich warten.
    Keiner von beiden hatte gesagt: Falls du mich tötest, werde ich trotzdem auf dich warten. Und dennoch hatte ein jeder von ihnen auch diesen Gedanken gedacht. Zäh schien der unausgesprochene Schwur zwischen ihnen in der Luft zu schweben.
    Schon aber hatte Valerius den Hieb pariert, wandte seinem Gegner bewusst seine ungeschützte Schulter zu, um ihm ein Angriffsziel zu bieten, und ließ das Krähenpferd dann, als die Aufforderung nicht angenommen wurde und Corvus stattdessen mit dem Rand seines Schildes erst nach Valerius’ Gesicht und schließlich nach dessen Arm hieb, rasch wieder rückwärts tänzeln. Hastig parierte er den Angriff erneut, stieß mit seinem Schwert nach Corvus, traf ein ungeschütztes Stückchen braune Haut und sah, wie plötzlich Blut an die Oberfläche drang.
    Vor lauter Überraschung über diesen Treffer fiel seine nächste Reaktion aber ein wenig zu langsam aus, erst zu spät riss er wieder seinen Schild empor, sodass er im Gegenzug eine Wunde am Oberschenkel zugefügt bekam und das Krähenpferd einen langen Schnitt quer entlang seiner Halslinie davontrug. Laut schrie es seinen Zorn hinaus, trat mit hohen Schritten über einen verwundeten Silurer hinweg, erhob sich auf die Hinterhand und hieb wie blind mit den Vorderhufen um sich. Kurz darauf aber und nur allzu bald kam es wieder auf dem Boden auf. Dieses Tier besaß so viel Mut und so viel Hass, und dennoch ließen seine Kräfte nach.
    Niemals hätte Valerius gedacht, dass einmal der Tag käme, an dem er das Krähenpferd ritt und schockiert feststellen musste, dass es ermüdete. Die Pforten zu seinem Bewusstsein brachen auf, und entsetzt stellte Valerius fest, dass sein Geist vollkommen leer war. Es gab keine Götter mehr, keine Liebe, keine Vergangenheit und auch keine Gegenwart. Kein ungeborenes Kind, keine gerade erst wieder genesene Schwester. Keine Strategie, keine Taktik, kein Wissen mehr um das Überleben in einer Schlacht. Nichts lebte mehr in seinem Bewusstsein, nur noch dieser eine Gedanke, dass er auf keinen Fall dieses Pferd verlieren dürfe, weil er ohne den Hengst namens Krähe einfach nicht mehr leben wollte.
    Verzweiflung zerrte an ihm, schwer wie der Tod. Ein roter Zornesnebel wogte immer dichter auf ihn zu, und Valerius begriff, dass auch er erschöpft war, dass er die Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit im Grunde schon längst überschritten hatte und dass er nun - denn genau dies hatte er schon bei zahlreichen anderen beobachten können - die Kraft hatte, um noch umso mehr Männer niederzumetzeln, als Dummheit oder Arroganz oder ganz einfach Kriegerglück ihm jemals in seinem Leben gestattet hätten.
    Abermals wirbelten Valerius und sein Pferd herum und wichen dabei geschickt einem weiteren Schlag aus, der mangels jeglichen Bewegungsspielraums ohnehin viel zu schwach ausgefallen war.
    Sollte ich als Erster sterben ...
    Wir könnten ja auch zusammen sterben. Das wäre doch passend. Es wäre sogar genau das Richtige. Wie ein feiner Funken erhellten dieser Gedanke und das Wissen um die Art und Weise, wie man diesen Gedanken in die Tat umsetzen könnte, den Nebel in Valerius’ Kopf.
    Auf der Suche nach freiem Gelände drängte er das Krähenpferd stetig weiter rückwärts. Corvus folgte ihm, ganz so, als ob eine Art Nabelschnur ihn mit seinem Widersacher verbände; eine Nabelschnur, die doch keiner von beiden zu durchtrennen wagte.
    Der Rest der Schlacht schien zu einem Nichts zu verblassen. Nach Huw hatte niemand aus dem Kriegerheer mehr

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