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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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fast schwarzen Junghengst keineswegs gefügiger, sondern er zeigte sich eher noch halsstarriger als ohnehin schon, und für jeden Schritt vorwärts, den das Tier machte, versuchte es mindestens drei Schritte zur Seite zu tänzeln. Grinsend hielten die Männer zu beiden Seiten des Pferdes einen gehörigen Sicherheitsabstand, während Valerius auf der Unterlippe kaute und herzhaft in irischer Sprache auf das Tier fluchte.
    Schließlich, als der Enkel des Krähenpferdes ausnahmsweise einmal länger neben dem Pferd von Longinus hertrottete, bemerkte der Thraker hämisch: »Gib es ruhig zu. In Wirklichkeit macht dir das doch Spaß.«
    Valerius hob lediglich träge eine Braue. »Nicht so sehr, wie du vielleicht glaubst. Und sollten wir lebend in der Siedlung ankommen, dann kannst du das Tier hier von mir aus gerne geschenkt haben. Ich werde mich doch lieber an Krähe halten.«
    »Nein, vielen Dank. Manche von uns ziehen es vor, ohne ständige Angst um Leib und Leben im Sattel sitzen zu dürfen. Ich bin schon recht zufrieden mit dem, was ich habe. In jedem Fall ist das Pferd, auf dem ich nun sitze, wesentlich besser als das, mit dem ich hierhergeritten bin.«
    Auch Longinus war ein Pferd zum Geschenk gemacht worden, und dieses Pferd besaß die gleiche rotbraune Felltönung wie auch sämtliche andere der Batavischen Kohorte, sodass die Tiere im Grunde nicht voneinander zu unterscheiden waren. Longinus’ einzige Sorge war, dass sein Pferd womöglich auf die batavischen Kampfbefehle abgerichtet sein könnte. Befehle, die ihm, Longinus, selbst wiederum vollkommen fremd waren, sodass er befürchtete, womöglich ausgerechnet dann auf den Feind zuzustürmen, wenn er selbst dies gar nicht wollte. Wen oder was der Thraker als Feind betrachtete, konnte er mit Valerius nicht näher erörtern, denn als er über die verschiedenen Möglichkeiten nachdachte, waren sie gerade als Gäste an Cerialis’ Festtafel gesessen. Es gab in Honig geröstete Ringeltauben mit Feigen und Oliven und reichlich wohlschmeckenden Rotwein. Allein Valerius’ hartnäckige Weigerung, irgendetwas Hochprozentigeres als Wasser zu sich zu nehmen, hatte die festliche Stimmung an diesem Abend ein wenig getrübt.
    Doch da Valerius natürlich nicht vorgehabt hatte, den Legaten gegen sich aufzubringen, hatte er seinen Alkoholverzicht im Nachhinein wiedergutgemacht, indem er sich als eingeschworener Löwe Mithras’ zu erkennen gab. Zu seiner eigenen Überraschung nahm er damit von allen initiierten Jüngern des Stiermörders in der Neunten Legion den höchsten Rang ein, denn der Zenturio, der vor ihm als »Vater unter der Sonne« genannter Priester der Jünger Mithras’ fungiert hatte, war zu Mittwinter von einer epidemieartig wütenden Lungenentzündung dahingerafft worden. Die Stunden zwischen der zweiten und vierten Wachablösung, also von zehn Uhr abends bis zwei Uhr früh, hatte Valerius dann damit verbracht, vor dem Schrein im Keller gleich unterhalb der Lagerkammern des Quartiermeisters einen Initiationsritus abzuhalten.
    Longinus, der die Mondgötter der Thraker noch immer dem alt-iranischen Neuankömmling im Reigen der Götter vorzog, war nicht zu den geheimen Riten zugelassen worden und hatte den neu in Valerius’ Blick eingekehrten Frieden somit erst gesehen, als sein Gefährte wieder aus den Kellergewölben heraufgekommen war. Und überhaupt schien der Schlafverlust in dieser Nacht für Valerius kein allzu großes Desaster zu sein.
    Später, in dem fahlgrauen Licht kurz vor Tagesanbruch, während der erste Tau sich über die Gräser legte und die jungen Hähne zu krähen begannen, waren Longinus und Valerius über die Pferdekoppel gewandert, auf der Suche nach einem weiteren Schrein, von dem Civilis ihnen beiden erst kürzlich erzählt hatte und der aus einem Felsen über einer Quelle bestand, in den man die Silhouette einer galoppierenden Stute gemeißelt hatte. Über der Stute wiederum prangte ein noch wesentlich älteres Zeichen - das Zeichen des Mondes in Verbindung mit dem Zeichen des Hasen. Als Trankopfer für ihre jeweiligen Götter und natürlich auch füreinander hatten die beiden Männer dann Wasser aus der Quelle dargebracht.
    Doch auch für Civilis hatten sie ein wenig Wasser geopfert, wenngleich weder Longinus noch Valerius sich in diesem Moment so recht darüber im Klaren gewesen waren, was sie damit eigentlich zum Ausdruck bringen wollten oder was diese Geste für sie persönlich bedeutete.
    Nun, da sie den Steinernen Pfad der Ahnen

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