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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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als sie zu den anderen zurückgingen.
    »Wirklich?« Andurs klang ironisch. »Unser Zeitplan hat sich ge-
    ändert. Wir werden schon morgen, um 1000 Basiszeit, starten. Eil-fracht. Nach Regulus. Sie können mit Ihrem Gildegutschein über die Milchstraße, wenn Sie Lust haben.«
    »Ich habe Lust, hierzubleiben und abzuwarten, wie es läuft.«
    »Haben Sie sich schon informiert?« wol te er mit gesenkter Stimme wissen, denn sie waren jetzt fast am Tisch angekommen.
    »Ja.«
    »Ganz egal, welche Informationen Sie bekommen haben, sie sind entweder nicht vollständig oder entsprechen nicht der Wahrheit.«
    Andurs ließ nicht locker.
    »Nach dem FSP-Gesetz müssen sie einen über sämtliche Gefahren aufklären.«
    Andurs schnaubte verächtlich, aber sie hatten jetzt den Tisch erreicht, und er hat e offensichtlich keine Lust, das Thema weiter zu erörtern.
    Sie war gerade dem Bordmechaniker vorgestel t worden, den sie während der Reise noch nicht kennengelernt hatte, als sie die Spannung auf den Gesichtern des Frachtaufsehers und des zweiten Offiziers bemerkte. Neugierig suchte sie nach dem Grund für ihre abweisenden Mienen, und dann drehte sie sich auf ihrem Stuhl halb herum, um besser sehen zu können.
    Nicht weit von ihnen standen zwei Männer und eine Frau, die die Gäste musterten. Es war nicht ihre grobe, schmutzige Kleidung, nicht die verschlissenen Stiefel und auch nicht das ungekämmte Haar, die Killashandras Aufmerksamkeit auf sie lenkten — obwohl solche Dinge in einer Gesellschaft, die auf Sauberkeit achtete, schon ungewöhnlich genug waren -, sondern die anmaßende Haltung des Trios, eine Art hochmütiger Arroganz, die jeden anderen ausschloß, und das Leuchten in ihren Augen. Das Tableau, das für kurze Zeit entstanden war, während sich das Trio umgesehen hat e, zerbrach, als die drei zielstrebig auf einen Ecktisch zusteuerten, wo, wie Killashandra sah, bereits zwei ähnlich gekleidete Leute saßen.
    »Für wen halten die drei sich eigentlich?« meine Kil ashandra, die sich an ihrem Verhalten ebenso störte wie der zweite Offizier und der Frachtaufseher. Noch während sie das sagte, wußte sie plötzlich, wer die Neuankömmlinge waren, denn sie hatte diese Hochmütigkeit und dieses innere Leuchten schon einmal erlebt - bei Carrik. »Das sind Sänger, oder?«
    »Ja«, antwortete der Frachtaufseher tonlos.
    »Sind sie immer so?«
    »War Ihr Freund Carrik denn anders?« konterte Andurs.
    »Ja, irgendwie schon.«
    »Dann war er ganz untypisch«, erklärte der Frachtaufseher ge-dämpft. »Am schlimmsten sind sie, wenn sie gerade aus den Bergen zurückkommen — wie die da. Ein Glück für uns, Andurs, daß noch zwei monasterianische Schiffe hier sind. Die werden sie mitnehmen.«
    Andurs nickte knapp und ließ dann, als ob er sichergehen wollte, daß Killashandra nicht weiter das leidige Thema Sänger verfolgte, eine Flut von Fragen über Proviant und Frachtbriefe los.Killashandra verstand den Wink und widmete sich ihrem Essen, sah aber wiederholt zu der faszinierenden Gruppe Sänger hinüber. Sie war äußerst überrascht, feststellen zu müssen, daß sich die drei offensichtlich nicht viel zu sagen hatten, obwohl das Trio ganz bewußt den Tisch mit den beiden anderen aufge-sucht hatte. Sie verließen ihre Plätze auch nur gerade so lange, um sich ein paar Becher Wein auf einmal zu bestellen und mit zurück zu nehmen, wobei sie sich überhaupt nicht um die übrigen Gäste in dem mittlerweile vollen Speiseraum kümmerten.
    Da reger Betrieb herrschte, Freunde begrüßt wurden und gutmütige Sticheleien von Tisch zu Tisch ausgetauscht wurden, konnte Killashandra ein paar diskrete Beobachtungen machen. Es schien ein gutes Verhältnis zwischen den Basisbewohnern — ob Gildemitglieder oder nicht -und den Durchreisenden zu herrschen.
    Anhand der unterscheidenden Uniformfarben und der Gewerbe-oder Rangstreifen konnte sie die verschiedenen Berufe erkennen.
    Die Reisenden trugen alles, was ihnen gefiel, und es mischten sich Stil und Mode von zwei oder drei Dutzend Kulturen und Diszipli-nen. Das Schiffspersonal war dagegen immer in dunkle Uniformen gekleidet, die einen düsteren Kontrast zu der Farbenpracht der Zivilsachen bildeten. Hin und wieder tauchten fremde Wesen, die mit Versorgungsgeräten ausgerüstet waren, in der Haupthalle auf, zogen sich aber immer schnel auf die jeweiligen Verpflegungs-ebenen zurück, die auf ihre exotischen Bedürfnisse eingestellt waren.
    Nachdem sie in Ruhe ihre Mahlzeit beendet hatten,

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