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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Essens immer die beste war, die man bekommen konnte, auch wenn die Sänger in ihrer Arbeitswut manchmal gar nicht merkten, was sie aßen.
    Der Zustand, in dem sich die meisten Schlitten befanden, war das reinste Chaos, wenn der Ausstatter Killashandra auch immer wieder erklärte, daß ein Teil der Unordnung im Innern Schuld des Sturms sei, der die Sänger gezwungen hatte, zu-rückzukehren.
    Am Ende eines weiteren anstrengenden Tages hatte sie mitgeholfen, zehn Schlitten aufzuräumen und mit Vorräten aufzufüllen, drei mehr, bemerkte der Ausstatter, als er allein geschafft hätte.
    Der nächste Tag war eigentlich ein Ruhetag, aber der Hangarleiter informierte die Rekruten, daß jeder, der Lust hätte, weiter-zuarbeiten, doppelten Kredit bekäme.
    Shillawn nahm als erster die Hand hoch; Rimbol sah Killashandra an, verzog das Gesicht und folgte dann Shillawns Beispiel, worauf sie notgedrungen ebenfalls die Hand hob. Der Hangarleiter zeigte seine Überraschung, als sich schließlich alle Anwesenden gemeldet hatten. Er grunzte und kehrte dann in sein Büro zurück.
    »Warum haben wir uns eigentlich gemeldet?« meinte Jezerey kopfschüttelnd.
    »Die Aussicht auf doppelten Lohn und die Gedanken an unsere Schulden bei der Gilde!« Rimbol verdrehte die Augen. »Mein Ausstatter hat mir da so was über Schulden erzählt.«
    »Meiner auch«, erwiderte Killashandra.
    »Bei diesem Tempo« — Borton griff in seinen Nacken nach einem schmerzenden Muskel — »wird die Gilde in unserer Schuld stehen, noch bevor wir das Fieber bekommen.«
    »Dann werden sie uns die Zeit anrechnen, die wir ohne triftigen Grund ausfallen«, entgegnete Jezerey mürrisch.
    »Nein«, berichtigte sie Shillawn. »Die medizinische Behandlung ist kostenlos.«
    »Bloß daß du nicht für Arbeit bezahlt wirst, die du nicht tun kannst.«
    »Möget ihr niemals im Freien stehen während eines vollen Passovers«, rezitierte Rimbol seinen frommen Wunsch mit so-norer Stimme.
    »Ich glaube, daß ich nicht mehr so hart gearbeitet habe seit damals als Kind auf dem Schleppnetzfischer meines Vaters«, fuhr Borton fort. »Und auf Argma wird wirklich noch auf die gaaanz altmodische Art gefischt.«
    »Deshalb hast du Raumflug studiert?« warf Killashandra ein.
    »Ex-akt.«
    »Dafür darfst du jetzt wieder wie ein Sklave schuften«, meinte Jezerey, mürrisch vor Müdigkeit.
    »Sklaven? Immerhin sind wir Gildemitglieder«, hänselte Rimbol sie.
    »Und dabei, unsere Anfangsschuld zu verringern«, fügte Shillawn mit einem erleichterten Seufzer hinzu.
    »Dann nichts wie ran!«
    Sie hatten das Ende der Rampe und den Aufenthaltsraum erreicht. Rimbol drehte sich zu Killashandra herum und machte eine Trinkbewegung, wobei er sehnsüchtig lächelte.
    »Nicht, bevor ich nicht sauber bin, aber richtig!«
    »Ich auch«, erklärte Jezerey und schüttelte sich über den ganzen Körper.
    Sie steuerten alle ihre Zimmer an. Killashandra sah, daß das Licht an Cariganas Tür rot war, als sie daran vorbeikam.
    »Keine Sorge, Killa. Sie hat ganz andere Probleme als nur die Gilde.« Rimbol nahm sie am Ellbogen, um sie weiterzu-schieben.
    »Sie tut mir ja überhaupt nicht leid«, erwiderte Killashandra, die sich unverständlicherweise über sich selbst und Rimbols Bemerkung ärgerte.
    »Niemandem tut hier irgend etwas leid«, sagte Shillawn fast traurig. »Niemand bedankt sich bei einem. Überhaupt weiß hier niemand, was sich gehört.«
    Das war nur allzu wahr, dachte Killashandra, als sie in das dampfende, duftende Wasser stieg, um den Gestank der Arbeit an diesem Tag von ihrem Körper und aus ihrer Nase zu vertreiben.
    Die Frage ihrer Schuld wollte ihr nicht aus dem Kopf. Nach dem Bad legte sie sich faul auf ihr Bett und zog die Konsole zu sich heran.
    Ausstatter verdienten mehr als Verpflegungsgehilfen. Und sie bekamen einen Bonus, wenn sie schnell arbeiteten. Sie rief ihr eigenes Konto ab und stellte fest, daß ihre Arbeit ihre Unterhaltskosten deckten, und sie damit auch die Kosten für den Shuttletransfer abbezahlte. Wenn sie doppelten Lohn für den nächsten Tag und vielleicht eine Akkordzulage bekam, hätte sie ihre Schulden beglichen. Erst jetzt fiel ihr ein, daß sie ja noch die beiden Gutscheine der Gilde hatte. Damit würde sie vielleicht die Ausrüstung bezahlen können, die sie für ihre Tätigkeit nach der Symbiose brauchte. Ein beruhigender Gedanke. Der Gilde einen Schritt voraus zu sein. War es das, was den Ausstatter mo-tivierte?
    Aus Neugier ließ sie sich die Liste der Gilde

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