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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eine Absolution von den Ohrknöcheln bis zu den Fersen durch ihre Körper lief. Auch ohne Enthors verbale Bestä-
    tigung wußte sie, daß der Kristall ihr vergeben hatte.
    »Glück gehabt, meine Liebe. Sie scheinen die gleiche Note getroffen zu haben, auf der sie geschnitten worden sind. Ein Segen für mich.«
    Killashandra fühlte sich so zittrig, daß sie sich gegen den Sortiertisch abstützen mußte.
    »Ein solcher Satz ermöglicht eine Mehrfachverbindung mit dreißig oder vierzig anderen Systemen. Prächtig!« Enthor war inzwischen dabei, die dreizehn Kristalle mit seinen sensitiven Augen zu untersuchen. »Er hat genau unter der Trübung geschnitten«, murmelte er mehr zu sich selbst, dann fiel ihm ein, daß Killashandra noch da war. »Wie man es von Gorren erwarten würde.«
    Brüsk, aber mit präzisen Bewegungen legte er die Kristalle auf die Schale. Killashandra stieß einen atemlosen Seufzer aus, als sie sah, welches riesige Vermögen an Krediten Gorren sich gerade verdient hatte.
    »Prächtig!« wiederholte Enthor. Dann lachte er leise und sah Killashandra gewitzt an. »Bloß wird Lanzecki jetzt eine Mords-mühe habe, Gorren dazu zu bringen, in den nächsten zwei galaktischen Jahren noch etwas zu schneiden. Es werden nicht so viele schwarze Kristalle geschnitten. Oder gefunden. Aber das ist Lanzeckis Problem, nicht meins. Und auch nicht Ihres. Holen Sie den nächsten Karton, meine Liebe. Ich habe den Eindruck, daß Sie das richtige Fingerspitzengefühl für die besten haben.«
    »Nur Glück.« Killashandra betrachtete die restlichen Kartons, von dem sie keiner besonders anzuziehen schien, wie es bei dem vorhergehenden der Fall gewesen war.
    Es wäre ihr lieber gewesen wenn sie sich geirrt hätte, aber wie sich herausstellte, waren die restlichen Kristalle, die Gorren geschnitten hatte, nicht aufregend. Es handelte sich um kleinere, allerdings absolut makellose Gruppen, die, wie ihr Enthor er-klärte, für die größeren öffentlichen Unterhaltungssysteme verwendet würden, die realistische Sinneseffekte erzeugten.
    An jenem Abend wollten fast alle Rekruten von ihr etwas über die schwarzen Kristalle und über Lanzecki und die Marke-tingleiterin hören, weil sie selbst so gut wie nichts hatten hören können und auch nicht zusehen dürfen. Sie tat ihnen den Gefallen und gab ihnen auch eine etwas überzogene Version des Rüffels, den sie von Enthor bekommen hatte, weil sie die Warnung für angebracht hielt. Außerdem erleichterte das Geständnis die Spannung, die sie noch immer fühlte, wenn sie daran dachte, daß durch ihre Schuld fast genug Kredite verlorengegangen wären, um einen ganzen Planeten freizukaufen.
    »Was sie wohl mit dir gemacht hätten, wenn es wirklich so gewesen wäre?« fragte Shillawn und schluckte nervös, als er sich schon eine ähnliche Situation verpatzen sah.
    »Keine Ahnung.«
    »Bestimmt etwas ganz Schreckliches«, meinte Borton. »Diese Sänger verschonen keinen, wenn jemand Mist mit ihren Kristallen baut. Ich hatte das Glück, Uyads Schnitt sortieren zu dürfen.«
    Borton grinste. »Ich habe mich schleunigst hinter einem Stapel Kartons in Sicherheit gebracht, so, wie der Gift und Galle ge-spuckt hat.«
    »Da hast du also die ganze Zeit gesteckt«, neckte ihn Jezerey,
    »Was denkst du! Ich bin schließlich nicht hier, um den Mist auszubaden, den jemand anderer angerichtet hat.«
    Die weitere Unterhaltung drehte sich um die verschiedenen Schnitte, Größen und Farben der Kristalle aus den Brerrerton-und Milekey-Ketten. Killashandra sagte nichts mehr, sondern hielt es für angebracht, still zu bleiben. Sobald es ihr möglich war, sich unauffällig zurückzuziehen, stand sie auf und ging in ihr Zimmer. Sie wollte nachdenken und sich noch einmal das Gefühl zurückrufen, wie es gewesen war, diesen massiven schwarzen Kristall in den Händen zu halten. Eigentlich war er überhaupt nicht schwarz gewesen und auch nicht so klar wie der rosa oder auch die anderen. Sie hatte einfach akzeptiert, daß es sich um einen schwarzen handelte, denn Enthor kannte seine Kristalle, und der schwarze war eindeutig anders.
    Sie ließ sich vom Computer alle Informationen über Schwarz-quarzkristalle und was mit diesem Thema zu tun hatte geben.
    Die Angaben schlossen schwarze Kristalle in segmentierten Einheiten ein, etwas anders als das Zwöl- . feck. Ein anderes Display zeigte ein Oktagon in seinem leuchtenden, unveränderten Zustand, dann nahm der gleiche Kristall langsam einen mattschwarzen Ton an, als

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