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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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arbeiten«, gestand ihr Rimbol, als sie während der Mittagspause zusammen etwas aßen. »Ein produktives Leben, Winter-sport ...«
    Killashandra starrte ihn an. »Du und ein Farmer?«
    »Sicher, warum nicht? Das ist noch bei weitem besser als Ausstatter zu sein! Oder Sortierer. Draußen im Freien ...«
    »In Machstürmen?«
    »Du hast doch gehört, was Tukolom gesagt hat. Die Anbau-gebiete liegen >ganz am Rand der generellen Sturmgürtel oder können zur Not abgeschirmt werden<.« Rimbol ahmte treffend Tukoloms Stimme und Vortragsweise nach, und Killashandra mußte lachen.
    In diesem Augenblick sah sie, wie eine Gruppe mit bedroh-licher Zielstrebigkeit gemeinsam vorrückte, um eine Ecke des Aufenthaltsraums und ihren einzigen Gast abzuschneiden. Als Rimbol ihren Blick bemerkte, fuhr er herum und fluchte leise.
    »Ich wußte es.« Er schwang sich aus seinem Sessel.
    »Warum willst du dich da einmischen, Rimbol? Sie hat es verdient.«
    »Sie kann nicht dafür, daß sie so ist, wie sie ist. Außerdem dachte ich immer, daß auf deiner Welt Privatleben so groß geschrieben wird. Auf meiner jedenfalls lassen wir so etwas wie das da nicht zu.«
    Killashandra mußte zugeben, daß er recht hatte und schloß sich ihm an.
    »Was kümmert mich das?« ertönte Cariganas schneidende Stimme über dem diskreten Murmeln, mit dem sich der Anführer der Gruppe an sie gewandt hatte. »Und warum euch? Jeden von euch? Sie warten doch nur so lange, bis wir krank werden.
    Bis dahin zählt nichts, und wenn ihr noch so brav und artig seid und euch freiwillig dazu meldet« — und die Verachtung in ihrer Stimme wurde stärker — »dreckige Schlitten sauberzumachen.
    Nicht mit mir! Ich habe die Zeit angenehmer verbracht - Was?«
    Ihr Kopf fuhr zu dem Betreffenden herum. »Schulden?« Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte rauh. »Die können sie mir abziehen - später. Im Augenblick bekomme ich immer noch alles, was ich will. Wenn ihr auch nur ein bißchen Verstand hättet, würdet ihr es machen wie ich und diesen ausgestopften Blöd-mann vergessen ...«
    »Aber du hast doch mitgeholfen, Kristalle auszuladen ...«, hörte Killashandra Jezerey sagen.
    »Natürlich. Ich wollte die Kristalle sehen, genau wie alle anderen ... Bloß«, fügte sie höhnisch hinzu, »daß ich dabei schlau geworden bin. Sie ziehen euch zu jeder Drecksarbeit heran, bis euch die Spore erwischt hat, und danach zählt nur noch, was ihr werdet.«
    »Und was, glaubst du, wirst du?« wollte Jezerey wissen.
    »Kristallsänger, wie alle anderen!« Cariganas Miene drückte aus, daß sie sich über ihr ehrgeiziges Ziel lustig machte. »Eins ist jedenfalls sicher. Ich werde nicht sortieren, und auch nicht die Schlitten ausstatten oder Dreck fegen oder ... Ihr spielt das Spielchen mit wie brave und folgsame Bürger. Ich tue, was ich will, solange ich noch Augen und Ohren und einen Verstand habe, der richtig funktioniert.«
    Sie stand rasch auf, schob sich durch die Gruppe um sie herum und polterte den Korridor hinunter zu ihrem Zimmer. Das rote Licht leuchtete auf.
    »Wie war das doch noch von wegen Privatleben?« konnte Killashandra sich nicht verkneifen zu fragen, als sie sich von der schweigenden Gruppe abwandten.
    »Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, und sie ist eine Ausnahme«, erwiderte er gelassen.
    »Was meinte sie denn damit: ein Verstand, der richtig funktioniert?« fragte Jezerey, die sich ihnen anschloß. Sie war jetzt nicht mehr so selbstsicher wie vor der Auseinandersetzung mit Carigana.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß du es am besten einfach vergißt, Jez«, meinte Borton, der hinter ihr herkam. »Carigana hat sowieso einen Raumkoller. Das habe ich dir schon gesagt, als ich sie zum erstenmal gesehen habe.«
    »In einem hat sie zumindest recht«, mischte sich Shillawn stotternd ein. »Nichts zählt wirklich, bis sich die Symbionten-spore bemerkbar macht.«
    »Ich wünsche, sie hätte nicht >krank< gesagt.« Jezerey schüttelte sich. »Die medizinischen Einrichtungen ... das ist etwas, das sie uns noch nicht gezeigt haben.«
    »Du hast doch selbst Borellas Verletzung gesehen«, erinnerte sie Shillawn.
    »Schon, aber sie ist ja auch voll adaptiert nicht?«
    »Hat schon irgend jemand Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schüttelfrost oder Fieber?« fragte Rimbol mit vorgetäuschter Neugier.
    »Es ist doch noch nicht soweit.« Jezerey zog einen Flunsch.
    »Aber bald. Bald.« Rimbol schlug einen Begräbniston an.
    Dann winkte er ihnen, still zu sein und

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