Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
geschnitten hast?« In Jezereys Stimme schwang ein scharfer Unterton mit, als sie auf das Armband zeigte, das sichtbar geworden war, als Killashandra den Arm zum Toast erhoben hatte.
    »Ich? Nein, zum Teufel!« Die Entrüstung und Enttäuschung, die aus ihren Worten klang, veranlaßte Rimbol, laut zu lachen.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß sie noch nicht soweit ist«, sagte er zu Jezerey. »An dem Tag, als wir sie getroffen haben, hat sie bloß ihren Schneider abgeholt.«
    Killashandra begriff, daß das Band um ihr Handgelenk sowohl ein Paß für die Sängerebene wie auch für die Freundschaft mit den anderen war, und lockerte es offenkundig.
    »Außerdem, Jezerey«, fuhr sie betont scharf fort, »werde ich noch Wochen weiter Kristalle stimmen und Sturmflüge im Simulator üben müssen, bevor ich auch nur soweit bin, daß ich mit der Nase über Gleiterflugbereich hinaus darf. Und dann werden die Passover-Stürme da sein!«
    »Ach ja.« Jezereys Haltung wurde deutlich freundlicher, und sie lächelte zufrieden. »Dann wird der Sturm uns alle hier festhalten.«
    Killashandra merkte die Veränderung der Atmosphäre um sie herum und beschloß, den Vorteil zu sichern.
    »Ich bin euch in der Ausbildung vielleicht etwas voraus - ihr wißt doch, daß verletzte Sänger es nur wegen des Bonusses tun?
    Gut. Also, wenn ihr erst mal diesen verflixten Schneider habt, werdet ihr merken, was >müde sein< wirklich heißt. Morgens schneiden, dann schicken sie einen auf Simulatorflüge, und wenn mal nichts von beidem ansteht, dann heißt es pauken: Regeln, Vorschriften, Claims, Strafen ...« Ihre Zuhörer begannen zu stöhnen. »Ah, wie ich sehe, erzähle ich euch da nichts Neues.«
    »Was steht uns denn sonst noch Schönes ins Haus?« fragte Rimbol, und seine Augen funkelten vor fast boshaftem Vergnügen.
    Die meisten der Anwesenden waren an allen Einzelheiten interessiert, die sie ihnen über das Neustimmen der Kristalle geben konnte. Sie erklärte, so gut sie konnte und wahrheitsgetreu, wenn sie ihnen auch nicht alles sagte, denn sie erwähnte nichts von Lanzeckis schmeichelhaftem Erscheinen, ihrer Sensitivität für schwarze Kristalle und die raschen Fortschritte, die sie beim Schneiden schwieriger Formen zu machen schien. Sie merkte, wie schwer es ihr fiel, diese Dinge für sich zu behalten, denn von der Musikschule her war sie so etwas nicht gewöhnt. Sie würde den Rest eines sehr langen Lebens mit diesen Leuten verbringen, hatte einmal durch Umstände, für die sie nichts konnte, ihre Freundschaft fast verloren und würde sie, soweit es in ihrer Macht stand, nicht noch einmal aufs Spiel setzen.
    Die Rekruten vertilgten ein ordentliches Quantum an Bier und anderen alkoholischen Getränken, und es wurde ein geselliger Abend. Killashandra nahm bereitwillig ihre alte Beziehung zu Rimbol wieder auf, und ein Großteil der Spannungen, die sich in den vergangenen Wochen aufgebaut hatten, wurden bei jener harmonischsten aller Aktivitäten gelöst.
    Sie setzten sie fort, als sie ausgeruht erwachten, wenn Killashandra auch etwas überrascht war, als sie feststellte, daß sie in Rimbols Apartment gelandet waren. Im Grunde machte es keinen großen Unterschied, wo sie waren, da die Apartments in jeder Hinsicht gleich waren. Er hatte wenig getan, seine Räu-me wohnlicher zu gestalten, und bat Killashandra um ihre Hilfe. Auf diese Weise verbrachten sie angenehme Stunden, die sie tugendhaft mit einem Spiel beendeten, bei dem es darum ging, von einem Ausdruck als Schlüsselpunkt ausgehend Regeln und Vorschriften zu wiederholen. In dieser gelösten und entspann-ten Stimmung hätte Killashandra Rimbol fast von Keborgens Schwarzkristallclaim erzählt, und daß sie es nicht tat, konnte sie sich später nur damit erklären, daß sie ihren Freund nicht mit unnötigen Einzelheiten belasten wollte.
    In der darauffolgenden Woche schlug sie Concera vor, sich den anderen in ihren Klassen anzuschließen und sie nicht länger aufzuhalten. Die beiden Finger der Sängerin waren mit Ausnahme der Nägel völlig wiederhergestellt.
    »Du hältst mich nicht auf«, erwiderte Concera, wobei ihre Blicke an Killashandra vorbeiglitten und sich ihr Mund vor Ärger und Enttäuschung verzog. »Die anderen haben offensichtlich Vorrang vor einer so alten Sängerin wie mir. Außerdem betrachte ich dich als Vergünstigung, da ich lieber Einzel-als Gruppenun-terricht gebe. So, und jetzt beschäftigen wir uns mit den Claims und Gegenclaims.«
    »Ich kenne diese Paragraphen

Weitere Kostenlose Bücher