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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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immer wieder hervor, wie wichtig es war, auf das Wetter zu achten. Daß er soviel Wert auf diesen Punkt legte, war einleuchtend, da ein Großteil ihrer Simulatorausbildung darin bestand, mit Turbulenzen verschiedener Stärke und Art fertig zu werden. Sie fing an, die Klangunterschiede der Warnsysteme unterscheiden zu können, mit denen der Simulator ausgestattet war, und bald sagte ihr der Warnton genauso deutlich wie das Metdisplay, welcher Art und welchen Ausmaßes der Sturm war, den sie auf ihren Übungsflügen zu überleben lernte.
    Persönlich fand Killashandra, daß die ganzen Warnsysteme übertrieben waren; bei so vielem Schrillen, Klingeln und Summen würde der Verstand den größten Teil des Lärms einfach ignorieren. Der Nervenprickler dagegen, das letzte in der Reihe der Warnsysteme, war nicht zu ignorieren.
    Ihre Leistung bei den Übungsflügen steigerte sich in der Zwischenzeit von lediglich ausreichender bis zu perfekter automatischer Reaktion, während sie mit dem Simulator über jeden Teil von Ballybran, über Land, Meer und arktisches Eis flog. Sie lernte, die Hauptluft-und -meeresströmungen überall auf dem Planeten innerhalb von Sekunden, nachdem sie auf dem Bord-display erschienen, zu identifizieren.
    Während sie so Erfahrung sammelte, lernte sie auch, Vertrauen in ihren Schlitten zu bekommen. Das Schiff war enorm manövrierfähig mit VTOL-Fähigkeiten und einer Reihe von Hilfssystemen zu dem Hauptantrieb auf Kristallbasis, der für Ballybrans ungewöhnliche Bedingungen wesentlich verbessert worden war.
    Killashandra hatte die übrigen Mitglieder der Klasse 895 nur hin und wieder flüchtig zu Gesicht bekommen. Rimbol hatte ihr von weitem fröhlich zugewinkt, und einmal sah sie Jezerey über die Hangarfläche schießen, aber Killashandra wollte sich nicht auf ihre Toleranz verlassen, es sei denn, Jezereys Einstellung hatte sich seit ihrer letzten Begegnung deutlich verändert. Vielleicht war sie jetzt, da sie und die anderen ebenfalls voll in der Ausbildung standen, zugänglicher.
    Rimbol sah sie zum erstenmal wieder, als sie in den Gemeinschaftsraum auf der Sängerebene schlenderte. Es war ein Abend, an dem sich die meisten Vollmitglieder der Gilde entspannen konnten. Trotz des Tiefdruckkeils war nicht mit Stürmen zu rechnen, und Passover — jene verhängnisvolle Konjunktion der drei Monde, die die schlimmsten Stürme verursachte — war noch neun Wochen entfernt. Borton sah Killashandra nicht, weil er und die anderen, die bei ihm waren, auf der anderen Seite des Aufenthaltsraums saßen. Die gesteigerte Sehfähigkeit hatte ihre Vorteile: sieh als erste, plane voraus.
    Sie bestellte sich Yarra-Bier, einen Becher für sich und einen Krug für die Gruppe. Sie ärgerte sich über sich selbst, daß sie diese kleine Bestechung für nötig hielt, aber ein Angebot in gutem Glauben konnte kaum zurückgewiesen werden. Besonders, wenn es sich dabei um Yarra-Bier handelte.
    Borton sah sie kommen, als sie noch etwa zwanzig Meter entfernt war. Sein Gesicht zeigte einen leicht erstaunten Ausdruck, als er sie heranwinkte und dann mit jemandem redete, den sie nicht sehen konnte, weil ihn die hohen Rückenlehnen der Sofas verdeckten. Eine Bewegung, Ausrufe, und dann tauchte Rimbol dahinter auf und kam ihr mit einem breiten Grinsen entgegen.
    Killashandra war so erleichtert, daß der Krug in ihrer Hand zu beben begann.
    »Paß auf, daß du nicht das gute Yarra-Bier verschüttest«, ermahnte er sie und rettete den Inhalt. »Es sind nicht alle hier. Ein paar liegen noch im Radiantbad. Shillawn befindet sich inzwischen auf dem Nord-Helten-Kontinent, wo der größte Teil der reinen Forschungsarbeit betrieben wird. Kannst du dir das vorstellen, Killa? Er stottert nicht mehr.«
    »Nein!«
    »Antona meint, die Symbiose muß den Fehler in seinem Gaumen korrigiert haben.« Rimbol war betont leutselig, dachte Killashandra, als sie auf der breiten Couch Platz nahm. Jezerey, die auf einer Ecke der Couch saß, erwiderte ihre Auskunft mit einem gepreßten Lächeln, Mistra nickte, und Celee und zwei andere Männer, an deren Namen sie sich nicht erinnern konnte, begrüß-
    ten sie. Alle machten einen müden Eindruck.
    »Ich kann nicht sagen, daß ich es bedaure, daß Shillawn es nicht geschafft hat, Kristallsänger zu werden, denn ich bin sicher, daß er der Forschung von großem Nutzen sein wird«, sagte Killashandra und hob den Becher, um den anderen in einem Kreis zuzuprosten.
    »Heißt das, daß du noch keine Kristalle

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