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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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waren Meister der Schmiedekunst. Auch verstanden sie es, aus der Wolle der nur von ihnen gezüchteten Bergziegen die feinsten Stoffe zu weben, die bei allen ihren Nachbarn begehrt waren.
    Die Stadt, Mendora, war ein wichtiger Stützpunkt. Von dort aus verlief die gr oße Handelsstraße, die unter Umgehung der Berge, die Sarja überquert hatte, nach Ellowa führte, ebenso die Straße nach Gendana, einer Hafenstadt an der Mündung des Tarin ins Meer.
    Tatsächlich sahen sie, als der Abend hereinbrach, die Straße vor sich liegen.
     
    „ Wir wollen nicht bis zur Straße reiten“, meinte Nador. „Lass‘ uns hier irgendwo bleiben. Es erscheint mir sicherer. Zwar möchte ich annehmen, dass wir durch den Bogen, den wir geschlagen haben, unsere Spur verwischt haben. Auch dass wir so lange nicht wieder ins offene Gelände gekommen sind, mag eventuelle Späher irregeführt haben. Doch möchte ich im Dunkeln nicht unbedingt in eine Falle laufen, die wir bei Tag vielleicht bemerken würden.“
     
    Sarja war einverstanden, obwohl ihr Gefühl ihr keine Gefahr signalisierte. So übernachteten sie in einer kleinen Senke die von der Straße aus nicht einsehbar war.
     
     
     
    5. Der Jahrmarkt
     
     
    So erreichten sie die Straße erst am nächsten Morgen. Sie waren bereits zwei Stunden auf ihr entlang geritten, als sie auf den ersten Menschen trafen. Es war ein Bauer, der mit seinem Ochsenkarren in Richtung auf die Stadt zog. Der Mann musterte sie neugierig, doch erwiderte freundlich ihren Gruß, als sie an ihm vorbei ritten.
     
    „Wie weit ist es noch bis zur Stadt?“ rief Nador ihm zu.
     
    „So, wie ihr reitet, eine knappe Stunde“, antwortete der Mann.
     
    Nador winkte ihm dankend zu, dann hatten sie ihn schon weit hinter sich gelassen. Je näher sie der Stadt kamen, desto belebter und breiter wurde die Straße. Es schien, als hätten sich aus allen umliegenden Dörfern die Leute auf den Weg in die Stadt gemacht. Alle waren festlich herausgeputzt und zogen mit Kind und Kegel, auf Wagen, zu Pferd und zu Fuß auf die Stadt zu. Nador hielt sich neben einem der Wagen, auf dem junges Volk saß, das miteinander scherzte und fröhlich sang.
     
    „Was gibt es, dass alles im Sonntagsstaat in die Stadt eilt?“ fragte er.
     
    „Das wisst ihr nicht?“ lachte ein junger Bursche. „Heute ist Jahrmarkt in Mandora, und die ganze Umgebung ist auf den Beinen, um kräftig mitzufeiern. Auch ihr Fremdlinge seid heute willkommen. Wahrscheinlich bist du einer der Spaßmacher, so wie du aussiehst!“
     
    Zwischen Nadors Augenbrauen bildete sich eine steile Falte. Er war zornig, dass der freche Bursche sich in Sarjas Beisein über ihn lustig machte. Wie schmerzhaft musste sie das an seine Missbildung erinnern! Seine Hand zuckte schon zum Schwert, um den Beleidiger eine Antwort zu erteilen, die ihm das Lachen vergehen ließe, als hinter ihm die Stimme Sarjas erklang:
     
    „Mein Freund“, sagte sie sanft, „besser ein aufrechter Charakter unter einem krummen Rücken, als ein krummer Charakter unter einem geraden Rücken!“
     
    Der Bursche hörte auf zu lachen und wollte auffahren. Doch ein Blick aus Sarjas Augen ließ ihn verstummen. Auch die anderen schwiegen plötzlich, als fühlten sie sich auf einmal nicht mehr wohl in ihrer Haut.
     
    „Komm, Nador, lass uns weiterreiten!“ sagte Sarja.
     
    Sie trieben ihre Pferde wieder an, und bald hatten sie das Stadttor passiert. In der Stadt herrschte ein furchtbares Gewühl. Alles schob und drängte auf den großen Marktplatz zu, auf dem fahrendes Volk und eine Menge Händler und Handwerker ihre Buden und Stände aufgebaut hatten. Es gab Seiltänzer, die quer über einer Ecke des Marktplatzes ihre schwindelerregenden Künste vorführten, Gaukler und Jongleure, Artisten, Bärenführer, kurz - alles was zu einem Jahrmarkt gehörte. Dazwischen standen Buden mit Wein oder Bier, Kuchen und Esswaren aller Art, buntem Schnickschnack und Handwerkswaren. An einem großen Spieß drehte sich ein ganzer Ochse über dem Feuer.
     
    Nador und Sarja waren abgestiegen und führten die Pferde durch die Menge. Sie kämpften sich bis zu einem Gasthaus durch, das am Rande des Marktplatzes lag. Nador blieb draußen bei den Pferden, und Sarja betrat die Wirtsstube. Obwohl es erst auf Mittag zuging, war die Gaststube überfüllt von fröhlichen Zechern. Sarja arbeitete sich bis zum Schanktisch vor. Sie bekam den Wirt an der Schürze zu fassen.
     
    „Sagt, Herr Wirt, habt Ihr eine Stube frei und

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