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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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sollen, Nador“, meinte er dann vorwurfsvoll, „Ich hätte fast einen Herzschlag vor Überraschung bekommen.“
     
    „Ich wusste es nicht“, verteidigte sich Nador. „Ich habe es nur geahnt. Aber hätte ich euch von meiner Ahnung erzählt, hättet ihr mich entweder ausgelacht oder euch auf ihn verlassen. Das wäre aber vielleicht verhängnisvoll geworden. Auch so habe ich gemerkt, dass er nicht ganz zufrieden mit uns ist, ich meine mit Sarja und mir, obwohl er es nicht gesagt hat. Und ich kann mir auch denken, wieso. Aber wir werden das Beste daraus machen müssen, nicht wahr, Sarja?“
     
    „Ich bin nur froh, dass er mit uns fährt“, meinte Ardon. „Es war mir nicht sehr wohl bei dem Gedanken an die Fahrt übers Meer. Doch mit Jarins und der Götter Hilfe werden wir nun unseren Weg bis zum Ende gehen, zum Guten oder zum Bösen!“
     
    Eine Weile noch redeten sie über die unverhoffte Wendung der Dinge. Besonders die Männer waren noch immer sehr verblüfft, dass sie von Anfang an zu Sarjas Gefährten bestimmt waren. Keiner von ihnen hatte je etwas Derartiges geahnt, nicht einmal Ardon, der Jarin vorher gekannt hatte. Doch dann hob Nador die Runde auf und schickte alle in ihre Betten, damit sie am Morgen ausgeruht waren.
     
    Als der Morgen graute, trafen sich die Freunde wieder in der Gaststube. Jarin war bereits da, und als der Wirt verschlafen aus seiner Kammer trat, wunderte er sich, den späten Gast vom gestrigen Abend immer noch vorzufinden - wie er dachte. Sarja gab dem Wirt eine Summe Geldes als Bezahlung und eine weitere für die Betreuung ihrer Pferde während ihrer Abwesenheit.
     
    „Sollten wir in einem Monat nicht wieder zurück sein, so könnt Ihr das Gepäck behalten“, wies Jarin den Wirt an. „Die Rosse aber sendet nach Ellowa an den Königshof. Sie werden dort erwartet.“
     
    Der Morgen war klar und frostig und es hatte aufgehört zu schneien. Jarin führte sie zum Hafen hinunter. An einer der Molen lag ein kleines Schiff, das mit gerefften Segeln in der Dünung dümpelte. Es mochte vielleicht zwanzig Meter lang sein und hatte eine Kajüte, die in zwei Räume aufgeteilt war. Als sie an Bord gegangen waren und nach Jarins Anweisung ein Segel setzten, hatten sich trotz der frühen Morgenstunde eine Menge Leute am Kai versammelt, die ihnen zusahen. Manche Warnung wurde ihnen zugerufen, und einmal hörten sie, wie jemand sagte: „Wenn die mit dieser Nussschale aufs Meer hinaus wollen, werden wir sie wohl niemals wieder sehen.“
     
    Jarin ließ jedoch ungerührt die Leinen lösen, und bald darauf hatte der kräftige Wind sie aus dem Hafen hinaus getrieben. Dort ließ Jarin auch die weiteren Segel aufziehen, und sie schossen über das Meer, dass das Wasser am Bug aufschäumte. Je weiter sie aufs Meer hinaus kamen, desto heftiger wurde der Wind, der in der Nähe der Küste nur frisch gewesen war. Nun fuhr er mit voller Wucht in die Segel, dass der Mast sich fast bog. Außer Ástino, der eine reine Landratte war, hatten die anderen alle Erfahrung mit Segelbooten. Auch Sarja war viel gesegelt, da Ellowa eine Hafenstadt war, und das Segeln zu ihrer Ausbildung gehört hatte. Keiner von ihnen dachte daher daran, die Segel zu reffen, und sie flogen hart am Wind über die Schaumkronen der hohen Wellen nach Norden. Doch bald wurde der Sturm stärker, und sie müssten nun doch die Segel bis auf eins einholen. Ástino lag sterbenskrank in der Kajüte, bis Jarin sich seine erbarmte und ihm einen Becher mit einer klaren Flüssigkeit zu trinken gab. Mit Todesverachtung trank Ástino den Becher leer, obwohl er meinte, dadurch seinem Ende nur näher zu kommen. Doch kurze Zeit später fühlte er sich wieder munter wie ein Fisch im Wasser und war bereit, den anderen auf Deck zu helfen. Jarin und Ástino wollten gerade wieder nach oben gehen, da wurde das Boot auf einmal heftig hin und her geworfen.
     
    Ardon riss die Tür zur Kajüte auf und schrie: „Jarin, der Sturm hat das Segel zerrissen. Wir können das Schiff nicht mehr lenken!“
     
    Jarin stürzte an Deck. Klatschend schlugen die Segelfetzen gegen den Mast, und das kleine Schiff wurde hin und her geschleudert wie ein Korken. Verzweifelt klammerten sich alle irgendwo fest, um nicht über Bord geworfen zu werden. Jarin schrie ihnen etwas zu, aber der Sturm riss ihm die Worte vom Mund weg. Mühsam hangelte er sich zum Bug vor, der hoch in die Luft Schoss, um gleich wieder im nächsten Wellental zu versinken. Dort band er sich mit einem Stück

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